Genre
Punkrock/Hardcore
Shows
136 Shows in 74 Städten / 14 Ländern
Zeitraum
27.02.2009 - 20.01.2025
Letzte Show
06.08.2023 - DE-Hamburg, Molotow
Nächste Show
19.01.2025 - DE-Hannover, 60er Jahre Halle
Booking
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Live wollte ich TEENAGE BOTTLEROCKET gar nicht sehen, wurde aber schlussendlich von Freunden wegen einer Frau doch zur Show gelockt. Die Vorband SHIRLEY BEANS, TEENAGE BOTTLEROCKET selbst und Carmen waren eigentlich ganz okay, ich hatte aber einen mir heute unerklärlichen Höhenflug.
Vielleicht haben die drei auch schlicht mehr versprochen, als sie letztlich hätten halten können. Das Konzert war merkwürdigerweise gut gefüllt, normalerweise stehe ich bei Pop-Punk-Shows allein vor der Bühne (und werde das wohl auch in Zukunft weiterhin tun müssen).
Ob der Zuschauerzuspruch an Kody Templetons LILLINGTONS-Vergangenheit lag oder an der Zukunft der Band auf Fat Wreck Chords, ist nicht mehr festzustellen. Da die 15 Lieder der CD dem Titel gemäß auf 2006 datieren, ist die Mehrzahl der Lieder von der „Total“-CD bekannt, eines vom ersten Album und immerhin drei von der „Warning Device“ von 2008.
Beim Hören von „So cool“ und „So far away“ hätte sich die Anspannung der letzten Wochen bei mir beinahe in einem öffentlichen Heulkrampf gelöst, aber dann ist da ja noch „Stupid games“: Natürlich hat sie sich inzwischen wieder bei mir gemeldet (zwei Wochen später als vermutet), aber ich habe ohnehin eine Freundin, die Gott sei dank kein Deutsch versteht.
So, und jetzt könnt ihr von mir aus rumrennen und der Welt erzählen, ich wäre der Antichrist.
TEENAGE BOTTLEROCKET kommen aus Laramie, Wyoming. Sie starteten als Trio, bevor Kody, Frontmann der großartigen (aber verblichenen) LILLINGTONS, das Schiff enterte und sogleich den Gesang nebst Gitarre übernahm.
Danach ging es ausgiebig auf Tournee und später auch ins Studio. Ergebnis waren die beiden Alben „Total“ und „Warning Device“ auf Red Scare Records. Besonders „Warning Device“ hatte es mir angetan und war für mich eines der Highlights des Jahres 2008.
Nun liegt mit „They Came From The Shadows“ das neue Album auf Fat Wreck vor und TBR machen genau so weiter, wie ich das von ihnen erwartet hatte. 14 Punk-Smasher in bester RAMONES-meets-TEEN IDOLS-Manier, ohne Schnörkel und irgendwelchen Firlefanz herausgepowert.
TBR sind diejenige Band, die genau den Groove, den Drummer und das gesangliche Etwas hat, welchen(s) man für diesen Sound benötigt. Die Dichte jedes einzelnen Songs, absolut auf den Punkt gespielt, ist beeindruckend.
Auch wenn die Produktion des Vorgängers klarer und knalliger ist: „They Came From The Shadows“ ist ein Punkrock-Album ohne Ausfälle. Ein Vergleich zwischen den beiden Alben ist allerdings tatsächlich genau so überflüssig, wie darüber zu streiten, ob „Leave Home“ oder „Rocket To Russia“ die bessere RAMONES-Platte ist.
Entweder man mag TEENAGE BOTTLEROCKET oder nicht. Ich mag sie. Absolut.
Zählt man „Stealing The Covers“ mit, ist dies das neunte Studioalbum. GREEN DAY, die vor zwanzig Jahren eine der großen Inspirationen für TEENAGE BOTTLEROCKET waren, hatten sich an diesem Punkt ihrer Karriere mehrfach neu erfunden. TBR weichen vom Konzept aus Lederjacke und Chuck Taylor-Sneakers kein Stück ab, neu erfinden mussten sie sich trotzdem. 2015 waren sie mit „Tales From Wyoming“ an der Spitze ihres Games, als unerwartet einer der Gründer, Brandon Carlisle, verstarb. Er war nicht nur der Drummer, sondern auch der Bruder von Sänger und Gitarrist Ray Carlisle. Eine Katastrophe und fast das Ende der Band, doch es gelang, einen neuen Schlagzeuger zu finden und sich mit dem Coveralbum „Stealing The Covers“ aufzurappeln. Und das, ohne das übliche Intervall von gut zwei Jahren zwischen den Alben zu verfehlen. „Stay Rad!“ zeigte TBR 2019 fast in alter Form, nur die radiofreundliche Ausrichtung ließ sie blass aussehen. „Sick Sesh!“ schrubbt die RAMONES-Liebe wieder angemessen nach vorne gelehnt runter. Erstmals seit „Tales From Wyoming“ stellen TBR sich selbst in den Schatten, stehen komplett unter Strom und haben so viel zu sagen, dass man den in alle Richtungen ausbrechenden Songs emotional erst mal nur hinterherhinkt. Labelchef Fat Mike bestätigte der Band das am Telefon umgehend als ihr bestes Album. Man weiß, es stimmt, während TEENAGE BOTTLEROCKET die Siegerrunde laufen.
Kein neues Album, dafür aber ein hochklassiges Reissue. Diese Platte enthält 17 Songs und umfasst die erste 12“ und die beiden ersten, längst ausverkauften 7“s von TEENAGE BOTTLEROCKET. Die Trademarks sind hier schon überdeutlich gesetzt: straighter, schnörkelloser, melodischer Punkrock, voll auf die Zwölf! Viele andere Bands des Genres lassen grüßen (nicht zuletzt CHIXDIGGIT oder die RAMONES), aber TEENAGE BOTTLEROCKET schaffen es bereits auf diesen älteren Aufnahmen, irgendwie „speziell“ zu klingen.
Das mögen nur Nuancen sein, aber genau die machen den Unterschied aus. Remastert ist die CD auch noch, ohne die damalige Rauheit über Bord zu werfen. Große Klasse.
„Freak Out!“ ist schon das fünfte Album von TEENAGE BOOTLEROCKET aus Laramie, Wyoming, ihr zweites für Fat Wreck, und wie schon mehrfach diente das exquisite Chicago-Label Red Scare als Karrierre-Trittbrett.
2000 wurde die Band nach dem Ende von HOMELESS WONDERS von den Brüdern Brandon und Ray Carlisle gegründet, maßgeblich ist aber der Einfluss von Sänger und Gitarrist Kody Templeton, den man als Kopf der LILLINGTONS kennt und der mit seinem markanten Gesang und Songwriting sofort Erinnerungen an deren grandioses „The Backchannel Broadcast“-Album (neulich auf Red Scare wiederveröffentlicht) wachruft.
„Freak Out!“ ist (in positiver Hinsicht) blaupausenhafter Pop-Punk für all die SCREECHING WEASEL- und QUEERS-Fans da draußen, Gute-Laune-Musik im Schnelldurchlauf.
Auch wenn die Amerikaner ihr Label gewechselt haben, von Fat Wreck zu Rise, hat sich auf den ersten Blick wenig geändert. Vom Cover ihres inzwischen sechsten Albums grinst einen erneut der bewährte Totenkopf vor gekreuzten Raketen an.
Auch ihrem großartigen RAMONES-Pop-Punk ist die Band treu geblieben. Allerdings ist der Anteil der poppigeren und etwas langsameren Songs im Vergleich zu den Vorgängeralben etwas erhöht worden.
Und das tut dem Album richtig gut. Gerade diese extrem eingängigen Songs mit hohem Mitgrölpotenzial gehören zu den absoluten Höhepunkten des Albums. Insbesondere dann, wenn der zweistimmige Gesang der beiden Gitarristen Ray und Cody voll zum Tragen kommt.
Anspieltips sind entsprechend „Nothing else matters“, „They call me Steve“, „Been too long“ und „TV set“. Wo viel Licht ist, ist aber leider auch Schatten. Den letzten Song „First time“, eine schmierige Akustiknummer der übelsten Sorte, hätte die Band am besten einem in die Jahre gekommenen Billy Idol überlassen.
Aber selbst das kann natürlich den grandiosen Gesamteindruck nicht wirklich trüben. Große Klasse, alte Fans der Band werden sicher nicht enttäuscht. Im Frühjahr ist die Band für ein paar Konzerte in Europa, gerade die neuen Songs sollte man sich live nicht entgehen lassen.
Der erste Gedanke: Ein Album nur mit Coverversionen von einer Band, die im Bereich Pop-Punk mit Sicherheit zu den besten Songwritern gehört, muss das wirklich sein? An dem Konzept für dieses Album arbeitete die Band bereits seit mehr als zehn Jahren.
Die Idee dahinter rührt daher, dass die Band im Laufe ihrer Karriere in aller Welt auf viele zumeist unbekannte Pop-Punk-Bands getroffen ist, die tolle Songs im Repertoire hatten, es damit aber nie wirklich ins Rampenlicht geschafft haben.
Ohne Kenntnis dessen könnte „Stealing The Covers“ durchaus auch als „reguläre“ Platte der Band durchgehen. Viele der Songs hätten auch als Eigenkompositionen auf dem letzten Album erscheinen können, mit ihrem speziellen Humor, mit ordentlich Drive, Melodie und Eingängigkeit, die so typisch für die Band sind.
Bei der Titelauswahl wurde viel guter Geschmack bewiesen, die 14 Songs wurden auch nicht sklavisch nachgeahmt, sondern in typische TEENAGE BOTTLEROCKET-Granaten transferiert. Ein rundum überzeugendes Album auch für Musikfans, die bei Coverplatten normalerweise schreiend davonlaufen.
Fazit: grandioses Konzept, überzeugend umgesetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt noch der Plan aufgeht, die Original-Interpreten etwas bekannter zu machen.
Mitte 2015 erschien mit „Tales From Wyoming“ das letzte reguläre Album der Band, das von Fans des poppigen RAMONES-Punkrock regelrecht abgefeiert wurde. Ende 2015 kam der tragische Schicksalsschlag: Schlagzeuger Brandon,-Gründungsmitglied und Zwillingsbruder von Frontmann Ray, stirbt.
Die Band entschließt sich dazu, trotzdem weiterzumachen und veröffentlicht 2017 mit „Stealing The Covers“ ein reines Coveralbum, um damit diese für die Band schwierige Phase zu überbrücken.
Im März 2019 folgte nun das erste reguläre Album nach dem Verlust von Brandon. TEENAGE BOTTLEROCKET sind zurück bei Fat Wreck und präsentieren sich auf „Stay Rad!“ frischer und fröhlicher denn je.
Ein großartiges Album, das für alles steht, wofür die Band geliebt wird: eingängiger, poppiger Punkrock mit ordentlich Drive und Dynamik sowie tollen Melodien, die sich sofort im Gehörgang festsetzen und unverzüglich für gute Laune sorgen.
Mit grandiosen Hooklines und schönen Ein-Finger-Gitarrensoli. „Stay Rad!“ ist eine Konsensplatte, die alle Liebhaber des poppigen Punkrock begeistern wird, angefangen vom Bubblegum-Powerpop-Fan bis hin zum Melodycore-Anhänger, denn das Album deckt abwechslungsreich und kurzweilig die gesamte Palette vom schönen Popsong bis hin zum schnellen Punkrock ab.
Auch inhaltlich bietet „Stay Rad! einiges. Persönliche, ernstere Themen mit kritischen Untertönen wechseln sich ab mit Songs, die einfach nur Spaß machen und für den typischen schwarzen Humor der Band stehen.
So beweist die Band eine große Bandbreite, vom klassischen Liebeslied wie „I never knew“ über einen gesellschaftskritischen Song wie „Anti-social media“ oder die Liebeserklärung von Bassist Miguel an seinen kleinen Sohn („Everything to me“) bis zur pechschwarzen Lebensberatung in „I’ll kill you tomorrow“: Wenn du Stress mit einem Arschloch hast, dann schlaf erstmal eine Nacht drüber.
Wenn der Typ am nächsten Morgen immer noch scheiße ist, ist es noch früh genug, ihn dann umzunieten. Anspieltipp ist „I wanna be a dog“, eine flotte Gute-Laune-Nummer mit dem typischen Humor der Band.
Ray steuert auch noch ein sehr persönlichen Text bei, in „Little kid“ erinnert er sich an die gemeinsamen schönen Jahre mit seinem verstorbenen Bruder. In den Jahrescharts 2019 wird man, was das Genre des poppigen RAMONES-Punkrock betrifft, an „Stay Rad!“ nicht vorbeikommen.
Ein Album, das in diesem Jahr in vielen Anlagen Dauergast sein wird, weil man sich einfach an der Masse an großartigen Hits nicht satthören kann. Brandon wäre stolz gewesen auf dieses Album.
Ein größeres Kompliment kann man der Band wahrscheinlich nicht aussprechen. Platte kaufen und abfeiern, damit liegt man definitiv nicht verkehrt. „Stay Rad!“ hat das Zeug dazu hat, ein Klassiker zu werden.
Ende August erscheint das 9. Album der amerikanischen RAMONES-Pop-Punk-Band und belegt wieder einmal eindrucksvoll die Ausnahmestellung von TEENAGE BOTTLEROCKET. Schon jetzt kann man die Prognose abgeben, dass es ein Konsensalbum sein wird, das alle mögen werden und das mit Sicherheit in den Pop-Punk-Rock-Jahrescharts bei vielen Fans Spitzenplätze belegen wird. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie es gerade nicht darauf anlegen, Everybody’s Darling zu sein. Weil sie Pop Punk spielen, der die gesamte Bandbreite vom eingängigen Popsong bis zum Melodycore-Hit abdeckt. Weil sie wieder Punk Rock-Fans begeistern werden, die normalerweise beim Begriff „Pop Punk“ Ausschlag bekommen. Weil sie mehrere herausragende Songwriter in der Band haben, die sich gegenseitig beim Songwriting zu Höchstleistungen anstacheln. Der bandinterne Wettbewerb der beiden Hauptsongwriter Kody Templeman und Ray Carlisle erinnert dabei sehr stark an die Situation bei den ÄRZTEN, bei denen sich Bela B. und Farin auch immer einen heißen Wettstreit liefern, wer wohl die besten Songs eines neuen Albums abliefert. Und mit Bassist Miguel verfügen sie sogar noch über einen dritten talentierten Songwriter. Weil die Band auf dem neuen Album ihren Gitarrensound im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas rauher präsentiert, ohne dabei an Hitdichte und Radiotauglichkeit einzubüßen. Weil die Band auch weiterhin Songs mit ihrem bandeigenen Humor präsentiert, der manchmal einfach nur tiefschwarz daherkommt und manchmal einfach nur pennälerhaft. Weil die Band sich nicht zu wichtig nimmt und auch über sich selbst lachen kann. Weil man es der Band einfach abnimmt, wenn Kody und Ray für ihre Ehefrauen sentimentale Liebeserklärungen vertonen, die teilweise schon recht schnulzige Sentenzen wie „I want to spend the night together, I want to be with you forever“ und „You’re like a dream come true, now that I got you“ enthalten. Weil die Burschen wohl eine der wenigen Bands sind, die es schaffen, Punkrock-Songs über Eichhörnchen zu schreiben. Und natürlich, weil die Band wieder genau das abliefert, für das sie seit vielen Jahren weltweit von ihren zahlreichen Fans geschätzt werden: für ihre kurzweiligen, eingängigen Hits mit ordentlich Drive, Tempo, Härte und Dynamik mit tollen Melodien, mit grandiosen Hooklines und perfekten Ein-Finger-Gitarrensoli. Und dies wieder in bewährter Art und Weise von Andrew Berlin und Jason Livermore im Blasting Room aufgenommen und veredelt. Weil die Band einfach sympathisch und bodenständig rüberkommt und einfach nur viel Spaß bereitet. Und natürlich weil sich schon jetzt alle Fans wieder darauf freuen, wenn die tollen neuen Songs endlich auch mal wieder live in engen, verschwitzten Clubs goutiert werden können.
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