Franz Ferdinand CD
Bereits seit drei Jahren macht das schottische Quartett nun bekanntlich Indie-Rock, und jetzt endlich gibt's was auf die Hand. So 100% Rock ist es dann doch nicht mehr, denn mittlerweile haben sich komische 80er-Disco-Elemente eingeschlichen, aber das muss ja nun nichts Schlechtes bedeuten, oder?! Trotzdem ein recht gelungenes Debüt aus Glasgow, zu dem man sofort wilde Bewegungen machen möchte - schön. Die vor kurzem veröffentlichte EP "Take me out" gab einem ja schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Longplayer mit elf Tracks fürs heimische Disco Inferno. Als man sich kennenlernte, wurden prompt die Instrumente getauscht, weil man mag ja nicht immer dasselbe spielen. Nun, scheint ja zu klappen. JOY DIVISION und die PIXIES (wir erinnern uns an die mächtige Stimme von Black Francis, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog) kann man als Inspirationen erahnen, und das hört sich doch schon vielversprechend an. Schöne Gitarren durchlaufend, Texte, die auch irgendwo einen Sinn ergeben und nicht so dieses typische Bild von der "neuen" Band von der Insel darstellen. Gesungen wird eigentlich von so ziemlich allem, was im Alltag so passiert, mal ein bisschen übertrieben und ins Lächerliche gezogen, aber dagegen sagt ja auch niemand was. Dieses Keyboard mit den Fahrstuhl-Melodien gemixt mit den Rock'n'Roll-Einlagen bei "Auf Asche" und "Matinee" sind schon recht gewöhnungsbedürftig. Aber man sucht ja nach neuen Klängen, die sich im Ohr festsetzen können."Darts of Pleasure" beinhaltet auch deutsche Texte, die sich anhören als würden sie von Franzosen gesungen, so kann man auch Sympathiepunkte sammeln. INTERPOL, YEAH YEAH YEAHS und HOT HOT HEAT wurden bereits erfolgreich von FRANZ FERDINAND supported, und gegenwärtig haben McCarthy und Anhang mächtig viel zu tun, denn es muss ja schön Promotion betrieben werden. Einen Grund, die CD nicht zu kaufen, gibt's nicht wirklich, und wenn man noch skeptisch gegenüber dem Disco-Inferno-Ding ist, einfach mal live verführen lassen. (08/10)