Regie: Alejandro González Inárritu USA/2003
Man sagt 21 Gramm sei das Gewicht, um das jeder Mensch leichter wird wenn er stirbt. Das Gewicht von fünf 10 Cent Münzen, eines Kolibris, eines Schokoladenriegels und vielleicht das Gewicht einer menschlichen Seele.
Für seinen weltweiten Kinoerfolg Amores Perros wurde Alejandro Inarritu letztes Jahr nur für den Oscar nominiert, diese Jahr könnte es für ihn oder zumindestens für seine Darsteller klappen.
21 Gramm ist einer der Filme bei denen es widerstrebt zu erzählen worum es eigentlich geht, der Entwurf des Films ist so groß, dass man weit zurücktreten muss um etwas über den Film sagen zu können. Es geht um Liebe, Tod, Schuld und Vergeltung. Noch weiter zurückgetreten müsste man sagen, es geht um die Gnadenlosigkeit und Großartigkeit des Lebens selbst.
21 Gramm beschäftigt sich mit dem Leben dreier Personen deren Schicksal sich durch einen dramatischen Unfall unwiderruflich verbindet. Der todkranke Paul (Sean Penn) hofft, dass ein Spenderherz sein Leben retten wird; die Ehefrau und Mutter Cristina (Naomi Watts) muss einen großen Verlust verkraften; und dem Ex-Strafgefangenen Jack (Benicio Del Toro) wird erneut der Boden unter seinen Füßen weggerissen. Alle drei Hauptdarsteller spielen Oscar reif.
21 Gramm gehört für uns zu den beeindruckendsten Filmen des noch jungen Kinojahres. Ein Film nach dem man das Kino nicht ohne weiteres verlassen kann und am liebsten erst mal einen Tag niemanden sehen möchte, weil die Grundfragen des Lebens in den letzten zwei Stunden so wichtig und deutlich geworden sind, dass man sich endlich, trotz aller alltäglicher Anforderungen, wieder mit ihnen beschäftigt. Mehr kann Kino nicht.
