Nach Bauern- und Russendisco gibt es jetzt die Neuauflage der ursprünglichen und legendären "Dorfdisko". Und zwar jetzt mit "K" ... wie konkurrenzlos, oder vielleicht doch eher "K" wie Köln. Da kommen nämlich diese rheinischen Frohnaturen, Wahlkölner und Begründer der "Kölner Schule" (schmunzel) her.
Doch mit `ner waschechten Dorfdisko im eigentlichen Sinn, für alle diejenigen unter Euch, die sich darunter etwas vorstellen können, haben "Dorfdisko" nichts gemein. Gott sei Dank!
"Wieso trinkt Papa so viel? Wieso sitzt Mama nur 'rum? Wieso isst du Eis am Stiel? Wer nicht fragt, ja der bleibt dumm."
Es geht um Liebe, Reisen... ferne Länder und das Leben.
Natürlich liefert Daniel Roth (Gesang) nicht auf all diese und noch viele andere bewegende Fragen jenes Lebens Antworten. Doch kommt es immer darauf an, wie man fragt, und diese weise Art der Frage ist sehr schön. Ja, und jene Fragen regen zum Nachdenken an... gar zum Träumen: "Lass noch ein Stückchen von dir los, stell dich bloß!"
Dies ist kein Urlaub! Melancholie als Begleiter einer Reise.
Bei aller Kritik und Daseinsphilosophie geht hier aber die Freude am Leben nicht verloren. Dorfdisko gehen musikalisch sehr leichtfüßig damit um. Neue deutsche Pop Musik - fröhlich, anmutig, eingängig. Sie selbst bezeichnen es als "Großstadtpoesiepop". Natürlich denkt man da an die "Schule"-Bands, an Blumfeld, die Sterne, Tocotronic und so weiter, Aber Dorfdisko sind anders. Nicht anklagend und ohne jene Jammerlappen-Attitüde. "Wenn du liebst, dann sprich nicht von Liebe, und wenn du lebst, dann leb davon!"
Was bleibt, ist ein Gefühl, das die Sonne morgen wieder aufgehen lässt. Sie vermag nicht gerade aus dem Popo zu scheinen, aber daraus entwickelt sich ja eben jene Oberflächlichkeit, gegen die "Dorfdisko" ankämpfen.
"Oh rette mich aus Unwichtigkeit!"
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