s/t LP/CD
Die japanische Version auf Revel Yell (wo auch die Singlezusammenstellung der BRIEFS erschien) ist schon eine Weile raus, jetzt gibt's endlich auch die etwas leichter erreichbare Version auf Broken Rekids, dem sympathischen Label aus San Francisco, das sich seit geraumer Zeit verstärkt um charmant wave-poppige Bands kümmert. Und so haben jetzt auch OPÉRATION S als komplett frankophone Band den Weg in die USA gefunden - wie gut, dass die Aufregung um die französische Irakkriegsverweigerung (man erinnert sich, "freedom toast" statt "french toast" und so) sich schon längst wieder gelegt hat ... OPÉRATION S, man erinnert sich, gingen unter anderem aus den NO TALENTS wie anderen Garage-Punkbands hervor, hatten vor ihrem Album eine Single raus und waren unlängst auch mit dem hier enthaltenen "Sang sans sens" auf der Ox-CD zu hören. Nun sind dieser Tage ja eine Menge Wave-Pop-Bands mit Spätsiebziger- und Frühachtziger-Keyboard-Geplinker unterwegs, doch gibt es da schon einen gewissen Schwerpunkt in Richtung powerpoppiger Klänge. OPÉRATION S sind da wie ihre Landsleute VOLT etwas anders, kombinieren harsche, eckige Punk-Klänge mit minimalistischem Synthiegeplinker, französischen Texten und einer gewissen avantgardistischen Härte à la METAL URBAIN oder CHARLES DE GOAL, ohne jedoch auf poppige Melodien hier und da zu verzichten. Vierzehn Songs finden sich auf dem Album, recht viele, wie ich finde, und wer dachte, so ein Konzept nutze sich schnell, ab, wird eines besseren belehrt: Nein, das Debüt des Fünfers um die mit sexy Kieksstimme singende Frontfrau Cécilia ist rundum geglückt, nie unangenehm retro und erstaunlich abwechslungsreich. Eine sehr gute, eigenwillige und eigenständige Platte. (32:56) (09/10)