Method To Madness
Großartiger Bandname und laut Info eine Band, die „keiner Einführung bedarf“. Oh, da habe ich wohl etwas verpasst? Nun, wenn ich dieses sechste Album der südafrikanischen Truppe so höre, ist mir da in der Vergangenheit durchaus ein heißen Eisen durch die Lappen gegangen.
Im Bereich „Rock trifft Bläser und schlägt mal gen Punk, mal in Richtung Ska aus“ gibt es wenige Bands, die diesen Stilmix so eingängig und kompakt hinbekommen. Die haben’s einfach drauf und klingen nicht nur wie die frühen MAD CADDIES oder NOFX mit Trompete, sie sind denen absolut ebenbürtig.
Abwechslung, Tempowechsel und vielschichtiger Gesang prägen alle 13 Songs. Da gibt’s nichts zu meckern, das ist rund und auch nach mehreren Durchläufen, bleibt die Spannung erhalten. Das ist in diesem Genre so nicht immer der Fall, One-Shots keine Seltenheit.
Auch wenn die Jungs vom Kap kommen, das Dargebotene klingt sehr amerikanisch. Schade, etwas mehr African Spirit könnte die Band mehr von den großen Namen abheben. In „Opium for the masses“ trauen sie sich trotzdem, afrikanischen Folk in ihren Sound zu integrieren, was bestens funktioniert.
Auf die flotte Punk-Kante wird aber auch hier nicht verzichtet. Einzig „Empty space“ ist eine stilechte Reggae-Rock-Ballade und lässt den Hörer ein wenig entspannen, bevor der flotte Hogcore wieder zum Springen und Tanzen ruft.
Mein Anspieltip wäre der „John and Phillippps song“, mit einem stadiontauglichem Ohohohoh-Chor. Dass die sechs Musiker trotz professionellem Äußerem und amtlicher Produktion nicht auf kritische Texte, die überwiegend vom Tun und Verändern geprägt sind, verzichten, macht die Band entdeckenswert.
Auch wenn’s manchmal länger dauert ...