Charlotte Jacobs

Das Debütalbum der in New York lebenden Sängerin, Komponistin und Produzentin Charlotte Jacobs wirkt wie ein halb vergessenes griechisches Epos. Hier trifft Avant-Pop auf erdige Holzbläser und Old-School-Synthesizer, zusammengefügt in wechselnde Rhythmusmuster. Ein moderner Mythos vorgetragen durch gesprochenes Wort und zweisprachigem Gesang auf Niederländisch und Englisch. Ihr selbst arrangiertes und co-produziertes Debüt-Solo liegt endlich vor und das in voller Länge, erschienen auf dem Grammy-prämierten Label New Amsterdam Records (Arooj Aftab, Bryce Dessner, Julia Holter et al.. Das Album bewahrt den Schwung und den Fokus auf ihr Stimme, wie bereits auf ihrer erstem EP „The Shape of Wandering“ aus dem Jahr 2021, bei der sie erneut Text als Grundlage für ihre musikalischen Ideen nutzt, um dem Herzen ihres Geschichtenerzählers ein Zuhause zu geben. Die LP ist sowohl auf Niederländisch als auch auf Englisch gehalten und enthält zum ersten Mal auch gesprochene Sprache, wodurch eine Gesangsdynamik entsteht, die Tiefe und Dimension verleiht. Jacobs spielte mindestens einen Großteil der Instrumente selbst und arbeitete gleichzeitig mit einer talentierten Besetzung von Musiker:innen zusammen, darunter die Harfenistin Rebecca El Saleh, der Schlagzeuger Raf Vertessen, die Flötistin/Saxophonistin Charlotte Greve und die Geigerin Hannah Epperson, die der Platte ein zeitgenössisches klassisches Flair verleihen. Auch der Ingenieur und Produzent Zubin Hensler half bei der Steuerung der Produktion. Wir sind hier selbsredend hocherfreut auf ein Wiedersehen und ebenso gespannt auf diese sicherlich sehr eindrucksvolle musikalische Präsentation ihres Debutalbums.

(Text @KOHI)