Wenn das Debütalbum einer Band zu einem sozialkritischen Werk wird, bei dem sich der Hörer in seine Mitmenschen hineinversetzen, ihre Schicksale und vor allem bestimmte Missstände hinterfragen muss, wirkt das in erster Linie ambitioniert. Vor allem aber ist „Relive“ ein wichtiges Album, das wie ein Aufruf zu mehr Empathie und Reflexion funktioniert. In diesen unruhigen und unbequemen Zeiten halten Christian Wolik, David und Sebastian Mellen, Jovan Ducret und Robin Kwasniewski unserer Gesellschaft den Spiegel vor und beweisen zugleich ein gutes Gespür für modernen Post-Hardcore.
Für ein Debütalbum ist „Relive“ sehr wütend und dennoch atmosphärisch ausgefallen. Könnt ihr erklären, warum aus DECEMBER YOUTH keine Pop-Punk-Band geworden ist?
Chris: Zum einen sind da die täglichen Dramen, die uns ständig umgeben und die nicht spurlos an uns vorüberziehen. Wir erleben, vor allem in der letzten Zeit, wie ungerecht es auf der Welt zugeht und haben dabei eigentlich die Möglichkeit, diesen