CB Funk
Diese CD lag eine ganze Weile im Schrank, weil ich über den Opener, mit seinen ca. 11 Minuten nicht hinausgekommen bin. Aber an den etwas ruhigeren Weihnachtstagen habe ich es geschafft den Song "CB Funk", der nach 4 Minuten einen ersten kleinen Höhepunkt setzt und zum Ende hin eine riesige Soundwand aufbaut, durchzuhören. Ich habe in den letzten Jahren selten ein Werk, so möchte ich diesen instrumental Track bezeichnen, kennengelernt, welches bei dieser Länge den Spannungsbogen so gekonnt aufbaut und hält. Langeweile kommt nicht auf. Nach den 11 Minuten und 15 Sekunden bekommt man aber kaum Gelegenheit nachzudenken, was man da eigentlich gehört oder erlebt hat, denn mit "Fatman" bekommt man derartig einen Schlag vor den Kopf, dass man sich erst neu orientieren muß. Irgendwo zwischen Stoner Rock, Grunge oder Schweden-Punkrock bewegt sich das, was dann folgt. Eigentlich müßte man jeden Song getrennt besprechen, denn einen eigenen Charme entwickelt jeder und sei es das sehr ruhige "Mountains", das sich mit seiner Grundmelodie sofort einprägt. Vorwiegend wird jedoch gerockt was das Zeug hält. "Suck My Balls", "Poison Juice", "Running Wild", "Teach Me Tiger", "360" und "Just Like Me" donnern mit einer derartigen Gewalt durch die Boxen, das man erahnen kann was die Band Live so überzeugend macht; schwere Gitarren, ein stark durchdringendes Schlagzeug und der sich sehr gut in die Stimmung einpassende Gesang von Thilo Streubel. Mit der Titelaufzählung wären wir auch schon beim letzten Song, der meine Geduld noch einmal auf die Probe stellt. Hier knackt die Band problemlos die 20 Minutenmarke und ich müßte mich wiederholen um den Titel zu charakterisieren. Er reicht nicht ganz an "CB Funk" heran, was aber vielleicht auch an der Gesamtheit des Albums liegt. Nach über 30 Minuten noch einmal einen solchen Höhepunk zu setzen ist sicher sehr schwierig. Bleibt ein super Gesamteindruck und der Vorsatz sich die Band bei der nächsten Gelegenheit live anzusehen. (8/10)