"Opus" heißt das sechste Werk der dänischen Formation Afenginn. Und ein Opus im klassischen Sinn mit vier etwa 20 Minuten langen und durch wiederkehrende Motive und Rhythmen verbundene Sätze ist es auch geworden - wie bei einer Sinfonie, in der sich ein Klanguniversum weitab von traditionellen Mustern und Strukturen entfaltet. Anspruchsvoll und mitreißend bewegt "Opus" mit wilden, überbordenden und hymnischen Momenten ebenso wie auch mit leisen Tönen. In anderen Worten: Afenginn hat aus Folk, Weltmusik und Klassik einen Sound geschaffen, der akustisch, innovativ, dynamisch und melancholisch zugleich ist. Mit Mandoline, Geige, Klarinette, Kontrabass und Schlagzeug verbindet Afenginn die mystische Schwermut des skandinavischen Folk mit rhythmischem, energiegeladenem Balkan-Sound und schafft dabei einen ureigenen Stil, der gerade auch live durch das überzeugt, was der Begriff Afenginn im Altnordischen bedeutet, nämlich Kraft und Berauschtheit. "Opus" ist keine CD, die leicht verdauliche Pop-Singles im Gepäck hat; doch dafür bietet sie jenen, die sich darauf einlassen, intensive und tiefe Erfahrungen.