Anam Cara
A.ARMADA ist ein fruchtbares Projekt aus dem Umfeld der Ambient/Psychedelic-Meister MASERATI und den Schräg-Rockern von CINEMECHANICA. Josh McCauley, Singer/Songwriter und Tour-Gitarrero bei MASERATI, hat sich Matt Nelson (hier Gitarre, da Bass) und Bryant Williamson (hier Bass, da Gitarre) von CINEMECHANICA sowie den Drummer Jeremy Harbin geschnappt, um ein eigenes kleines Pferdchen groß zu ziehen.
Bei A.ARMADA geht es wesentlich weniger experimentell und schräg zu, als bei den anderen Bands der Jungs aus Athens, Georgia. Es dominieren hier viel süßlichere, unkantigere Klänge. Handwerklich einwandfrei, musizieren sich die vier durch fünf sehr dynamische, in sich stimmige Instrumentalstücke.
Stets wird zunächst ein wenig geklimpert, dann werden die Akkorde durchgezogen, das Ganze gesteigert, Delay auf die Klampfe gepackt, ordentlich Klangmaterial angehäuft und eine riesige Soundwand geschaffen - und dann wird das Ganze abrupt von vorn exerziert.
Postrock halt. Obwohl das hier wirklich auf sehr hohem Niveau praktiziert wird, ist mir das insgesamt einfach zu durchschaubar, zu unspannend und auch schon soundsoviele Mal woanders gehört.
Aber da dieses arg überstrapazierte Genre sich derzeit einer ungeheuren Beliebtheit erfreut und die Jungs wissen, was sie da tun (oder: was sie zu tun haben), und die Band darüber hinaus im Herbst auch noch mit FROM MONUMENT TO MASSES in Europa touren wird, habe ich so einen Verdacht, dass A.ARMADA spätestens dann nicht mehr als Geheimtip taugen werden.
Anhören und selbst entscheiden; gut ist diese Platte allemal!