Die letzten Veröffentlichungen auf dem Münchener Elektrohasch-Label haben gezeigt, dass auch heutzutage noch Platten im Stoner-Bereich veröffentlicht werden, die man als relevant bezeichnen kann. Wo seit Jahren nur extrem wenig wirklich Neues kommt, da hat sich dennoch eine kleine Schar unverdrossener Fans gehalten, die das staubige Fähnchen hochhält. Ein paar dieser Leute arbeiten für und/oder veröffentlichen auf Elektrohasch. ROTOR aus Berlin reihen sich amtlich ein. Zunächst führen sie einen in die Irre, denn Gesang gibt es insgesamt nur bei zwei Songs zu hören, einmal gar auf Persisch. Ansonsten zwar wieder Altbewährtes, nämlich überlange Songs, die immer ein wenig Session-Atmosphäre versprühen und das dynamische Laut-leise-Spiel par excellence zelebrieren. Aber, im Vergleich zu den nervenden Vertretern der Art, kommt das hier sehr, sehr ehrlich rüber, weil die Klischees eben nicht zu sehr breitgetreten werden. Als besondere Wohltat wird hier, wie erwähnt, auf den Gesang verzichtet, was, so meine ich, ein Grund dafür ist, dass es nicht aufgesetzt klingt, weil eben der Gesang häufig das markanteste Anzeichen für übertriebenen Männlichkeitswahn ist. Insgesamt kommen ROTOR nicht ganz an die Sachen von Label-Mama Stefan Koglek, namentlich COLOUR HAZE, heran, trotzdem noch immer überdurchschnittlich. (43:02) (7)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #60 als PDF

ROTOR

3 CD

"Elektrohasch ist das verdammt beste Zeug, um dein Hirn in die unendlichen Weiten des Universums und zurück zu bomben", heißt es erklärend auf der Homepage des Labels, und welche Musik würde sich dafür besser eignen, als beispielsweise die von ROTOR aus Berlin? Die drei Herren spielen rasanten Heavy Psychedelic Rock, wie das so schön heißt, in bester KYUSS-Manier, aber instrumental und ohne peinliches Gehabe. Tempo und Lautstärke reißen wirklich mit, ROTOR ruhen sich nicht lange in leisen Passagen aus, sondern geben fast durchgehend Vollgas. Wie schon die Alben davor ist auch das Dritte hier ein idealer Soundtrack für Autofahrten oder für sonstige Trips. Eine Empfehlung für Fans des Genres, aber ganz besonders für diejenigen, die glaubten, sie hätte schon genug davon. Wenn schon nicht John Garcia und KYUSS selbst, dann das hier. (41:18) (7)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #75 als PDF

ROTOR

4

Das Berliner Trio ROTOR hat sich seit zwölf Jahren fast ausschließlich dem instrumentalen Riffrock verschrieben. Herausgekommen sind dabei vier Alben, wobei das vierte praktischerweise den Titel „4“ trägt.

Auf diesem dominieren Riffs, die bewusst monoton gehalten sind und, kurz bevor sie einen Trance-Zustand auslösen, durch intelligente Takt- und Tempowechseln gebrochen werden. Ebenso verlieren sich in diesem bassigen Stoner/Sludge-Gewitter teils süßliche, wunderschöne Harmonien („Costa verde“).

Instrumentale Musik ist immer dann gut, wenn man den Gesang gar nicht erst vermisst; dann, wenn die Riffs und Songstrukturen kreativ, fesselnd und abwechslungsreich sind. ROTOR schaffen das auch auf ihrem vierten Album wieder einmal – auch wenn der Ehrlichkeit halber erwähnt werden muss, dass bei zwei Tracks, unter anderem beim THE OBSESSED-Cover „Neatz brigade“, sogar ein bisschen gesungen wird.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #92 als PDF

ROTOR

Festsaal Kreuzberg

Sie spielen einen schrägen, harten, fetten, deftigen und unterhaltsamen Stoner-Rock. Manchmal sind sie auch ein wenig psychedelisch, meistens aber die Steinmeister vor dem Herrn. So auch auf dem „Festsaal Kreuzberg“-Album.

Zu Beginn hört man das jubelnde Publikum, erste Riffs zersägen die aufgeregte Menge. Die Lauschenden rutschen in den angedeuteten Rhythmus, folgen den Gitarrenriffs und fallen in die fetten, treibenden Sounds der ROTOR-Krieger.

Zwischendrin hat die Band zwar ein paar Hänger, wo es ein bisschen undifferenziert klingt, wie runtergenudelt, zum Ende fängt sich der Live-Mitschnitt wieder. Durchaus cooles Album, kann man hören.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #99 als PDF

ROTOR

Fünf

Es ist wirklich das fünfte Album von ROTOR – sieht man einmal von dem Live-Album von 2011 ab. Seit „Vier“ sind fünf Jahre vergangen. Man hat sich Zeit gelassen, denn einige der Bandmitglieder sind mit anderen Projekten wie SHEPHERD unterwegs.

Die Ergebnisse konzentrierter Studioarbeit liegen nun vor. Das ausgefeilte Material gehört zum Besten, was man an instrumentalem Stoner-Rock in letzter Zeit gehört hat. Warum spielen ROTOR eigentlich nicht auf großen Festivals wie Summerbreeze oder Wacken? Wenn der Beat vom Intro „Echolot“ sich in dieser unverwechselbaren Mischung aus lässigen Gitarren und langsam beschleunigendem Schlagzeug zum Einstieg der Rhythmusgruppe vorwärts bewegt – und die donnernde Soundwall mit Bass, Schlagzeug und irren Gitarren einsetzt – dann ist man bei ROTOR angekommen.

Hörtipp ist „Volllast“ und das Outro „Weltall Erde Rotor“. Good to be back!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #122 als PDF

ROTOR

Sechs

ROTOR haben eine Begabung für unspektakuläre Albumtitel. „Sechs“ liefert fünf beinharte Psychedelic Stoner-Tracks, laut aufgenommen, mit viel Druck und extremer Dynamik. Hier werden die Freunde der ungeordneten Tanzbewegung durch einen durchgängigen, fordernden Bass begeistert.

Die Soundwall schiebt einen nahezu physisch aufdringlich in Hochgeschwindigkeit durch die Tracks – und gegen die nächste Wand. Schon nach dem Intro „Falscher Dampfer“ ist man geflasht. Ein Album, das den Hörer beeindruckt und atemlos zurücklässt.

Großes Kino mit Humor im Breitwandformat.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #140 als PDF

ROTOR

Sieben

Ein neues Album von ROTOR ist eigentlich immer spektakulär. So auch die Nummer sieben, logischerweise mit dem Titel „Sieben“ versehen. Die Erwartungen sind hoch und werden von dem Intro „Reibach“ an bis hin zum letzten Track „Sieben“ vollständig erfüllt. Sie starten mit hoher Geschwindigkeit, man bekommt fast den Eindruck von Speedrockern, die mit den Gitarrensounds ein Wettrennen veranstalten. Dabei stehen diesmal aber vor allem die langen Melodielinien der Tracks im Vordergrund, die hervorragend mit dem durchweg treibenden Groove interagieren. Sehr starkes Instrumental-Album, irgendwo zwischen Psychedelic, Stoner und irrem Gitarren-Surf. Aber eigentlich ist es einfach nur ROTOR.