Asta Kask—Tour 2001 - 2019, Tickets, Konzerte, Interviews

Wurde ja auch Zeit, dass sich mal jemand des Vermächtnisses von ASTA KASK annimmt, und wer wäre da geeigneter als Höhnie von Höhnie Records, der mit seiner Band RASTAKNAST zudem den Schweden seit geraumer Zeit musikalisch Tribut zollt.

Keine Ahnung, ob überhaupt jemand, der nicht Mitte der Achtziger schon Punk gehört hat, überhaupt was mit dem Namen ASTA KASK anfangen kann, aber für mich etwa waren ihre ´85 bzw. ´86 erschienenen Platten „Med is is magen“ und „Aldrig en LP“ so mit das beste, was ich an skandinavischem Punkrock kennenlernte.

Okay, die Fotos mit den etwas posermässig aussehenden Stehhaaren fand ich damals schon albern, aber musikalisch waren ASTA KASK einfach grossartig und faszinierten: simple Songs mit schönen Melodien, dem eigenartigen Klang der schwedischen Texte, und deren, wie sich erahnen liess, politischen Aussagen.

Von der einen oder anderen Reunion-Show mal abgesehen ist bei ASTA KASK, die sich 1978 gründeten und 1986 auflösten, seit langem Schluss, aber das ändert nichts daran, dass sie in Schweden bis heute einen gewissen Kultstatus geniessen.

Mit „Rock mot svinen“ ist jetzt eine 22 Songs umfassende Compilation erschienen, die Aufnahmen von allen Platten der Band aus den Jahren ´81 bis ´86 enthält, dazu englische Übersetzungen der Texte, die Bandhistory und auf dem Beileger auch noch zwei Interviews aus alten deutschen Fanzines.

Perfekt und liebevoll gemacht. Gelbes Vinyl. Ach ja, meine Hits: „Välkommen hem“ und „Psykist instabil“.

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Ox Fanzine #39 als PDF

ASTA KASK

Aldrig En CD / Välkomen Hem - Samlade EP's CD

Dass seit Mitte der Neunziger und speziell auch wieder in den letzten paar Jahren Schweden auf der musikalischen Landkarte auftauchte, mag Menschen unter 30 verwundert haben, diejenigen allerdings, die seit den frühen Achtzigern Punk- und Hardcore hörten, wussten schon immer um die Kreativität der dortigen Musikszene, um die Mengen an Bands, die speziell in den Achtzigern von dort aus (wie auch aus Finnland und Norwegen) mit oft in der Muttersprache betexteter Musik in Europa wie den USA auf begeisterten Zuspruch stießen. Eine jener Bands waren auch ASTA KASK, deren Platten in Deutschland immer recht gut zu bekommen waren - und so stieß auch ich damals auf "Aldrig En LP", 1986 erschienen, die letzte Platte vor der Auflösung, die im gleichen Jahr zu vermelden war. Zwar gab es auf dem alten ASTA KASK-Label Rosa Honung 1993 mal einen CD-Rerelease, der aber mittlerweile seit Jahren vergriffen war, und so ist es eine enorm lobenswerte Angelegenheit, dass sich Burning Heart mal der Aufarbeitung der Musikgeschichte des eigenen Landes widmet, denn es wird sich wohl kaum ein schwedischer Punkmusiker finden, der nicht ASTA KASK zu seinen prägenden Einflüssen zählt. Dazu gehören auch MILLENCOLIN, deren Matte auch im April 2006 mit im Studio war, als ASTA KASK ihr neues, bald erscheinendes Album aufnahmen. Auch für mich sind ASTA KASK eine jener Bands, deren Songs man beim ersten Takt erkennt, wo man irgendwie versucht, zumindest den Refrain mitzusingen. "Ringhals brinner" ist so eine Nummer, "Lasse lasse liten" oder "Manskliga faktorn", alle auf "Aldrig En LP", einem Rerelease ohne Bonus-Tracks, aber mit allen Texten (und leider nur schwedischen Linernotes ...). Beeindruckend ist, wie klar und druckvoll damals schon die Produktion war: kein schwaches Gerumpel, sondern wuchtiges Schlagzeug, klarer Bass- und Gitarrensound, und vor allem natürlich der mehrstimmige, grölig-melodiöse Gesang. Essentieller als "Aldring En LP" ist dabei aber die Zusammenstellung "Välkomen hem", auf der auch die legendäre 12" "Med Is I Magen" enthalten ist, die beste ASTA KASK-Platte überhaupt. Sie erschien 1985 und enthielt mit "Psykist instabil", "Välkomen hem" (mein absoluter Favorit!), "Psykopaten" und "Robotar lever" unter acht Songs gleich vier Hits, die in keiner Plattensammlung fehlen dürfen. Die anderen 18 Songs stammen vom 1980er Demo "För küng & fosterland", von der '82er EP "En tyst minut", von "Plikten framför allt" (1983) und "Än finns det hopp" (1986). Die ausführliche History hier ist leider auch nur auf Schwedisch enthalten, da wäre also eine englische Übersetzung gefragt gewesen, ansonsten eine essentielle Veröffentlichung, die sich noch ergänzen lässt durch die 7" und 12" auf Höhnie Records (der Homebase der deutschen ASTA KASK-Verehrer RASTAKNAST) sowie die auf Birdnest erschienene Zusammenstellung von frühen Aufnahmen aus den Jahren 1978 bis 1986. (08/10 / 09/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

ASTA KASK

Dom far aldrig mig DVD+CD

Über die schwedische Punkszene der Achtziger ist hierzulande kaum etwas bekannt, nur ein paar wenige Bands sind in Erinnerung geblieben. Aber wie war damals die Stimmung im wohlbehüteten sozialdemokratischen Paradies, unter was für Bedingungen existierte eine Band wie ASTA KASK? Darüber ist kaum etwas bekannt, und diese Doku über ASTA KASK verschafft da einen etwas genaueren Einblick. Die in ihrer ersten Version 1979 gegründete Band aus der tiefsten Provinz wurde im Laufe der Achtziger neben den medial weitaus präsenteren EBBA GRÖN zu einer wichtigsten Punkbands des Landes, die politisch klar Stellung bezog gegen Militarismus, Aufrüstung, Atomenergie, die D.I.Y. lebte - und dann in der zweiten Hälfte der Achtziger zwar trotz ihrer Medienfeindlichkeit großen Erfolg hatte, aber letztlich von ihrer Szene aus Neid und Missgunst verstoßen wurde und sich dann auch auflöste - nachdem sie, die sich geschworen hatten, nie ein Album aufzunehmen, "Aldrig en LP" veröffentlicht hatten - deren Titel "Niemals eine LP" bedeutet ... Seit ein paar Jahren sind ASTA KASK, die für unzählige Bands wie MILLENCOLIN oder THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY eine wichtige Inspirationsquelle waren, wieder aktiv, und so machten sich Staffan Danielsson und Erik Kolthoff daran, einen Film über sie zu drehen. Das Ergebnis ist beeindruckend, eine knapp eine Stunde laufende Doku mit reichlich altem Bild- und Tonmaterial (aber auch neuem), basierend auf Interviews mit den Bandmitgliedern, Wegbegleitern und Nachfolgern, natürlich durchgehend auf Schwedisch, aber dank der englischen Untertitel auch für unsereins verständlich. Dazu kommt dann noch diverses Bonusmaterial - und eine Bonus-CD namens "Playmates 7805" mit Neueinspielungen von 17 alten ASTA KASK-Hits. Eine wirklich sehenswerte, rundum gelungene Doku. (9)

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Ox Fanzine #68 als PDF

ASTA KASK

En För Alla Ingen För Nån CD

Lange schon war die Rede davon, dass die Überhelden des schwedischen Punkrocks ein neues Album aufnehmen wollten, doch das Projekt verzögerte sich immer wieder, da man mit dem alten Label Rosa Honung aus den Achtzigern, als ASTA KASK ihre Hochzeit hatten, bis heute im Streit liegt. ASTA KASK, deren Ursprünge auf das Jahr 1978 zurückgehen, veröffentlichten Mitte der Achtziger mit der "Med Is I Magen"-12" und dem "Aldrig En LP"-Album zwei absolute Meilensteine des skandinavischen Punkrocks, verbanden in ihren Songs in Perfektion Aggressivität und Melodiösität, und zusammen mit dem für ausländische Ohren eigenwilligen Klang der mit rauher Stimme vorgetragenen schwedischen Texte ergab sich ein ganz eigener Sound, der trotz Sprachbarriere speziell auch in Deutschland schon früh zahlreiche Freunde fand. Seit der offiziellen Auflösung 1986 - man war ausgebrannt, vom eigenen Erfolg ausgelaugt, von Kommerzvorwürfen genervt - gab es immer wieder mal Reunions (1989 und 1992), doch 2003 dann entschied man sich, es nochmal zu versuchen, und sowohl der Neuanfang wie die Achtziger sind exzellent auf der jüngst erschienenen DVD dokumentiert. Diese erschien bereits auf Burning Heart, wie auch die Werkschau "Aldrig En CD", und mit "En För Alla Ingen För Nån" ist nun das im April 2006 weitgehend in Originalbesetzung eingespielte erste neue Album seit 20 Jahren raus. Nun kennt man die Gefahren, die hinter solchen Spätwerken lauern, sind sie oft genug lauer Altherrenrock, hat die Band entscheidend an Biss eingebüßt und ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch hier? Nichts dergleichen! ASTA KASK klingen so frisch wie bei den Aufnahmen von "Aldrig En LP", Mickes Gesang klingt heute so rauh und wütend wie damals, das Songwriting muss sich nicht hinter dem von damals verstecken, die Gitarren sind so bissig wie eh und je, und die zwölf Songs von "En För Alla Ingen För Nån" peitschen durch, als sei die Band nie auseinandergegangen, lassen absolut keine Wünsche offen. Von daher: Besser ASTA KASK spät entdecken als nie! (30:10) (9)

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Ox Fanzine #69 als PDF

ASTA KASK

Med Is I Magen

Die Frage nach der besten und wichtigsten schwedischen Punkplatte würde ich ohne zu zögern mit „Med Is I Magen“ beantworten, der 1985 erschienenen 8-Song-12“ („An LP was out of question – you were a sell-out if you did an LP“ kommentiert die Band das rückblickend in den Linernotes) von ASTA KASK.

Und so laufen die Songs auf 45 rpm, bescheren der Band auch heute noch einen beeindruckend druckvollen Sound, der damals angesichts vieler Rumpelproduktionen alles andere als üblich war. Natürlich sind auch die frühen Demoaufnahmen und Singles, die neben den „Med Is I Magen“-Songs vor ein paar Jahren im CD-Format als „Välkomen Hem – Samlade EP’s“ veröffentlicht wurden, sowie das 1986er Album „Aldring En LP“ (danach war bis zur Reunion Schluss) wirklich gut, aber ausnahmslos jeder Song auf „Med Is I Magen“ ist ein Hit, die Platte reißt mit, und wer, ob nun alter Fan oder Neuling, nicht die Refrains von „Psykist instabil“, „Fri“, „Den enes bröd“, „Till far“, „Välkommen hem“ (mein Überhit!), „TV’n“, „Psykopaten“ oder „Robotar lever“ mitgrölt, hat kein Punkrock-Herz.

„Med Is I Magen“ ist eine jener Punk-Platten wie die Klassiker von DEAD KENNEDYS, SLIME oder MISFITS, die einem Adrenalin ins Blut schießen lassen, wohlige Schauer der Begeisterung den Rücken hinunterschicken und einem vergewissern, warum diese Punk-Musik so verdammt großartig ist und die da draußen alle so gleichgeschaltet und dumm.

Danke, Ken von Prank Records aus San Francisco, dass du diesen Klassiker im Vinylformat in die Gegenwart geholt hast!

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Ox Fanzine #107 als PDF

ASTA KASK

Handen Pa Hjärtat

Gefragt nach der besten und wichtigsten schwedischen Punk-Platte, würde ich mit „Med Is I Magen“ antworten, der 1985 erschienenen 8-Song-12“ („An LP was out of question – you were a sell-out if you did an LP“, kommentiert die Band das rückblickend in den Linernotes) von ASTA KASK.

Die gründeten sich 1978 in der südschwedischen Kleinstadt Töreboda, nahmen 1981 eine EP auf, lösten sich erstmal auf, kamen 1982 wieder zusammen, hatten dann bis 1986 ihre Hochphase, lösten sich dem Album „Aldring En LP“ erneut auf.

Es gab in der Folgezeit ein paar Konzerte und Aktivitäten, aber erst 2003 kamen ASTA KASK, deren Mitglieder zwischenzeitlich auch in anderen schwedischen Punkbands wie STREBERS und COSA NOSTRA gespielt hatten, wieder zusammen.

2006 kam mit „En För Alla Ingen För Nån“ das erste neue Album seit zwanzig Jahren, und wer die Band seitdem live gesehen hat, der weiß, dass Gründungsmitglied Micke Blomqvist, Bonni Pontén und Ernie (beide „erst“ seit 1982 dabei) sowie der seit der Reunion trommelnde Dadde kein Stück eingerostet sind.

ASTA KASK, das sieht man schon an der Besetzung, sind keine jener Bands, die sich von Festivalveranstaltern mit viel Geld zur Reunion haben verleiten lassen, um auf die alten Tage nochmal vom eigenen Legendenstatus zu profitieren – und diese „Echtheit“ hört man ihrem neuen Album „Handen Pa Hjärtat“ auch an.

Micke kommentiert es überschwänglich mit „Mein Lieblingsalbum!“, Bonni ist der Meinung, die Band sei damit im 21. Jahrhundert angekommen und sich treu geblieben, und „Neuzugang“ Dadde beschreibt den Songwriting-Prozess als ganz pragmatisch: „Wir kauften Bier und probten zwei Nächte durch.

Dann hatten wir 13 Lieder zusammen und konnten mit den Aufnahmen loslegen. Diesmal waren wir eine eingespielte Truppe, uns gibt es jetzt seit neun Jahren in dieser Konstellation. Obwohl es wohl das improvisierteste Album ist, das wir je gemacht haben, ist es auch das am besten ausgearbeitete.

[...] Und weil wir es, abgesehen vom Gesang und Overdubs, live eingespielt haben, besitzt es auch eine Menge Energie. [...] Dieses Album ist anders, wütend, politisch und 100% ASTA KASK, so wie wir heute sind.“ Von den 13 Songs haben es letztlich elf auf die Platte geschafft, die auf dem bandeigenen Label erschienen ist – with a little help from Peter Ahlqvist, der „En För Alla ...“ noch auf Burning Heart veröffentlicht hatte, doch nach der Einstellung von dessen Label hat man auf die veränderten Rahmenbedingungen eben pragmatisch reagiert.

Apropos politisch: Wie gehabt sind die ASTA KASK-Texte durchweg auf schwedisch verfasst, wie früher schon ist man zu deren Verständnis also auf entsprechende Sprachkenntnisse angewiesen – oder verlässt sich auf das Bauchgefühl, dass wenn Songs so nachdrücklich und wütend, aber eben auch mit dem aktbekannten, hypermelodiösen Chorgesang vorgetragen werden, kaum von staatstragenden Botschaften ausgegangen werden kann.

Schön auch das Coverartwork: Ein Tätowierter im Anzug schwört (auf Land, Ehre – irgendwelchen Scheiß eben), man sieht ihn von hinten, und da sieht man auch die Hand hinter dem Rücken, mit überkreuztem Ring- und Mittelfinger.

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Ox Fanzine #109 als PDF

ASTA KASK

Historien Dömer Oss Alla

Jedes Jahr strömen deutsche Touristen nach Schweden auf der Suche nach den schönen Bildern aus den „Schwedenkrimis“, auf der Suche nach dem Astrid-Lindgren-Idyll – und übersehen, dass die Realität im einstigen sozialdemokratischen Musterland längst eine andere ist.

Eine krasse Durchkommerzialisierung vieler Lebensbereiche, dazu eine von Populismus bestimmte Innenpolitik, in der – analog zur AfD hierzulande – die sogenannten „Schwedendemokraten“ den Diskurs nach rechts gerückt haben.

ASTA KASK, möglicherweise die älteste aktive Punkband Schwedens, gründeten sich 1978 und feiern ihren vierzigsten Geburtstag mit dieser 5-Song-EP, die textlich freilich deutlich macht, dass es eigentlich nichts zu feiern gibt.

Zwar texten ASTA KASK wie immer auf Schwedisch, doch gibt es zu allen Lyrics eine englische Übersetzung und so kann man nachlesen, was die Band umtreibt, in „Historien dömer oss alla“ etwa die Lügenpropaganda der Sverigedemokraterna, in „Om du skall vara rädd“ die populistische Hetze, der nach Meinung der Band immer noch eine eigentlich tolerante(re) Mehrheit gegenübersteht, in „Några jävla spänn“ wird über die Menschen nachgedacht, über die man kaum nachdenkt, wenn sie an den Straßenrändern sitzen und um Kleingeld betteln.

Alle fünf Songs sind starke Statements – ob sie jenseits jener Kreise, die sowieso dieser Meinung sind, gehört werden, ist auch hier leider zu bezweifeln. Musikalisch sind ASTA KASK so stark und mitreißend wie eh und je, hymnisch-melodiös, wütend und kickend.

Vinyl mit Textblatt, Poster und Downloadcard.