Earthshine
Während manche Bands es schaffen, einer totgespielten Spielart des arg überstrapazierten Post-Rock-Genres durch Fokusverschiebung zu entkommen (vgl. THIS WILL DESTROY YOU-Rezension in diesem Heft), versuchen andere ihre Einfallslosigkeit hinter einer Armada von Soundeffekten zu verbergen – ein Versuch, der viel mehr enttarnt, als er zu verbergen imstande ist.
Wenn jedoch selbst der Kopiervorlage EXPLOSIONS IN THE SKY nichts Neues mehr einfällt, was soll dann anderes von deren Epigonen zu erwarten sein, als ein Wiederkäuen von dem, was bereits schon vorher für diverse Klangdigestionen herhalten musste? Handwerklich und soundtechnisch – das muss man anerkennen – gibt es auf „Earthshine“, dem zweiten Album der polnischen Kapelle TIDES FROM NEBULA, wirklich nichts auszusetzen.
Musikalisch jedoch bekommt man Einheitsbrei geboten: eingängige, süßlich-kitschig Instrumentalmusik, die sich auf den von EXPLOSIONS IN THE SKY/CASPIAN/GOD IS AN ASTRONAUT-Kopien ausgetretenen Pfaden bewegt.