Power of Principles CD
Der Name ist Programm, das ist Barmusik, auf alle Fälle, aber nicht in schummriger Puffbeleuchtung mit Cocktail und aufgetakelten Püppchen in Arm. Eher die der Sorte abgewrackt, Kippe im Mundwinkel, völlig verqualmt, Barfliegen um dich herum und das Gefühl, dass du die letzte Frau mit Hilfe von ein paar billigen Drinks vergessen musst. Im Hintergrund spielt eine schlecht bezahlte Band den Soundtrack zu deinem verpfuschtem Leben. Musik voll von American Roots-Rock mit der richtigen Prise Wilder Westen drin und natürlich einem gelegentlichen Countryeinschlag. Das alles kommt in einer so gelungenen Mischung, dass es auf Anhieb zu gefallen weiß. Verwunderlich an ONE BAR TOWN ist, dass sie eben nicht aus Amiland kommen, sondern dass es sich hierbei um Dänen und Deutsche handelt. Da sei es dann auch erlaubt, dass schonmal das eine oder andere Songthema geklaut wird, wie bei "Storyteller". Das hat dann durchaus seine Berechtigung. Das ONE BAR TOWN unter anderem im Vorprogramm von CALEXICO durch die Lande getourt sind, sollte Grund genug sein, welche Musik man sinst noch so mögen sollte, um sich diese Platte anzuschaffen, wbei ich die Bands hier nicht in Vergelich zueinander setzen will, schließlich spielen CALEXICO in der Oberliga. Meinen Segen hat diese Platte auf jeden Fall und wenn es noch etwas gebraucht hätte um mich endgültig zu überzeugen, dann wäre es die Tatsache gewesen, dass sie "Solitary Man" covern. Wer Neil Diamond zitiert, kann nur cool sein, wie auch schon der Man in Black unter Beweis stellte. Aber eines sollte sich die Band dann doch hinter die Ohren schreiben. An eurem Bandfoto müsst ihr aber noch feilen, das sieht nämlich wirklich scheiße aus.