Carrot On Strings
Honus Honus (alias Ryan Kattner) gründete MAN MAN 2003 in Philadelphia als experimentelle Rockband. Der von Frank Zappa inspirierte Musiker, Autor und Schauspieler hat viele Projekte, aber ich bleibe bei „Carrot On Strings“, dem siebten MAN MAN-Album, und zitiere aus meiner Besprechung des Vorgängers „Dream Hunting In The Valley Of The In-Between“ aus dem Jahr 2020: „bitterböse Texte, kombiniert mit Ohrwürmern, das ist (fast) immer eine exquisite Mischung“. Auch „Carrot On Strings“ besticht mit einem Mix aus purem Pop und einem unbeschreiblichen Drive, zum Beispiel bei dem fast neunminütigem Schlussstück „Odyssey“, das mit einem gleichbleibenden und über fünfminütigen Gitarrenriff endet, ohne dabei an Dynamik zu verlieren, ganz im Gegenteil. Ob 1980er-New-Wave zwischen TALKING HEADS und PUNISHMENT OF LUXURY, Klangexperimente, vom Klavier getragene Songs im Joe Jackson-Style, BLUR-Reminiszenzen, eine Countryballade mit Pedal Steel Guitar, Synthieklänge à la KRAFTWERK, Glam oder DEVO – die elf Songs treffen. Ganz besonders, das ist mein heimlicher Hit, „Tastes like metal“. Dieses Stück klingt nicht nur wie ein „Rebel yell“-Outtake, auch der Gesang von Honus Honus erinnert mich teilweise an Billy Idol. Die „Loser Edition“ (Translucent Orange Vinyl) enthält zusätzlich eine Sprühschablone sowie ein aufklappbares farbiges Inlay mit Texten.