Nach mehr als einem Jahrzehnt gemeinsamer Arbeit veröffentlichten Jenny Hval und Håvard Volden 2021 ihr erstes Album unter dem Namen Lost Girls: "Menneskekollektivet". Das zweite Album des Duos heißt "Selvutsletter". Wie sein Vorgänger ist der Albumtitel ein erfundenes norwegisches Wort, ein Wort, das beinahe existiert. Die bandeigene Übersetzung von "Selvutsletter" lautet "Selbstauslöscher": Jemand, der versucht, sich selbst auszulöschen. Jemand, der sich selbst entrümpelt. Der einen Exorzismus durchführt. Oder vielleicht einfach nur älter wird und sich weniger für sein eigenes gegenwärtiges Ich interessiert. Im Jahr 2022 wurden Lost Girls für ein Konzert im Les Subsistances in Lyon gebucht, bei dem auch einige norwegische Künstlergruppen ihre Stücke aufführten. Die Band beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, um komplett neues Material zu kreieren und es als ein zusammenhängendes Stück zu betrachten. Während Volden Beats und wilde Gitarrenakkorde kreierte, strukturierte Hval die Parts um, schuf Melodien, Worte und fügte weitere Klänge hinzu. So begannen sie, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und kürzere, prägnantere und melodischere Songs zu schreiben als auf ihrem Debütalbum