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Evan Dando ist zurück. Wer, wie, was, warum kann man im Interview nachlesen. Nachdem Evan wegen seiner Drogenexzesse schon fast abgeschrieben wurde, die beiden Soloalben in der Zwischenzeit mehr Appetizer als eine ganze Mahlzeit waren, ist er jetzt mit einem kraftvollen, typischen LEMONHEADS-Album zurück, zehn Jahre nach "Car, Button Cloth". Die LEMONHEADS der Achtziger sind auch im Jahr 2006 Geschichte. Das Produktinfo spricht von einer Fortsetzung der "Best-Of Atlantic Years". Mit dieser Behauptung bewegen wir uns auf dünnem Eis, aber je öfter ich "The Lemonheads" höre, umso mehr stimme ich dieser These zu. Das selbst betitelte Werk ist für mich eine Art Fusion der besten Momente der Alben "Lick", "Lovey", "Come On, Feel The Lemonheads" und "Car, Button Cloth". Rock, Country und ein Hauch Psyche überwiegen. Der lässige Punkpop von "It's A Shame About Ray" fehlt. "The Lemonheads" musste bei mir erst reifen, da die Songs komplexer arrangiert sind. Wie liebe ich doch diese einzigartigen, wundervollen Melodien, diese sanfte, sonore Stimme, das unverkennbare Gitarrenspiel, das mit J. Mascis (DINOSAUR JR.), der übrigens auch ein Gastspiel auf diesem Album gibt, Alternative, Independent oder Punkpop geprägt hat. Evan Dando komponiert, kreiert und produziert zeitlose Musik, egal ob 1986, 1996 oder im Jahr 2006. Das ist für mich das Wesentliche an den LEMONHEADS, die mir all die Jahre, in welcher Besetzung auch immer, so sehr ans Herz gewachsen sind. Ein großartiges Comeback eines einzigartigen Songwriters, der für mich nur im Namen der LEMONHEADS Großes vollbringt. (34:45) (10)