BRD/Schweiz 1995 93 Min.
Regie: Peter Schamoni
Darsteller: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl, Laura Condominas
Buch: Peter Schamoni
Kamera: Mike Bartlett, Rodger Hinrichs, Ernst Hirsch u.a.
Musik: Chopin, Satie, Stravinsky, Binzer, Glass, Moondog
Das ausgebreitete Dokumentarmaterial über die unterschiedlichen Schaffensperioden der französisch-amerikanischen Künstlerin Niki de Saint Phalle eröffnet einen Einblick in das Monströse einer Künstlerpersönlichkeit und ihrer Werke, die als Monumente der Geschichte der Bildenden Kunst dieses Jahrhunderts gelten können.
Die weltbekannten Skulpturen der Niki de Saint Phalle sind die wahren Hauptdarsteller des Films. Sie werden von der Kamera umschmeichelt und - zu stimmiger Musik von Chopin, Satie, Stravinsky, Philip Glass - in einem getragenen, sensiblen Montage-Rhythmus zelebriert:
die Nanas, die alles verschlingenden Mütter, die begehbare
Kathedralfrau Hon, die großen Architekturplastiken Dragon, Golem und Cyclop, der Stravinsky-Brunnen am Centre Pompidou in Paris und vor allem der von ihr erschaffene gewaltige Skulpturengarten von Garavicchio in der Toskana.
Dieses einmalige Ensemble von Landschaft und Großskulptur offenbart die wahre Schönheit des Monströsen: eine wunderbare Symbiose von Malerei und Skulptur, von Erkennen, Fühlen und Bewegen. Die Verspieltheit - Niki de Saint Phalle freut sich besonders über die Beliebtheit des Pariser Brunnens und ihrer "Golem"-Rutschbahn in Jerusalem bei den Kindern - läßt die Besessenheit, die hier am Werke war, einfach verschwinden; alles Schwere, Düstere löst sich auf.