Orangefarbender Himmel, die Begeisterung für Betonbauten, geboren im Balti-Belt und aufgewachsen in einem Gedrängel von radikalem Pop, welcher von Dub über HipHop bis hin zu Jazz reicht, das alles gehört zur Biographie von Pram. Herumklimpern auf Casio-Keyboards, kopieren von Mix-Tapes eines freundlichen, ansässigen Blues-Experten; das waren die Sozialisierungsprozesse, die das Kollektiv Pram künstlerisch geprägt haben. Pram haben in den letzten neun Jahren weit über die Grenzen ihrer "hippen und noblen" Heimatstadt Birmingham viele Fans begeistern können. Contriva - die charmante Band aus Berlin - hat gerade ihren zweiten Tonträger in ländlicher Abgeschiedenheit vollendet. Nach wie vor geht es dem Quartett darum, Geschichten zu erzählen, ohne auf naheliegende Techniken wie Text und Gesang zurückzugreifen. Die Konzentration aufs Wesentliche hat Contriva zu ihrem bisher zwingendsten Ausdruck verholfen. Ihre Musik ruht auf Gitarrenslides und melodiösen Bassläufen, die von dichten Schlagzeug-beats verjüngt werden. Das Melancholische der kreiselnden Akustikgitarre, das Verspielte der Orgelakzente und das Aufrüttelnde vereinzelter Rockausbrüche driften dabei nie in schwelgerischen Selbstzweck ab. Auf erfrischendste Weise umschifft die Band Dilletantismus genauso erfolgreich wie Muckertum. Contriva flowt. Ohne Worte!