Poppycock
2016 beim Rebellion Festival in Blackpool: Gefühlt die Hälfte der einheimischen Besucher läuft mit einem DIRT BOX DISCO-T-Shirt rum. Die Band aus den Midlands (genau in der Mitte von Großbrexitannien) war mir zwar durchaus geläufig, spätestens seit dem „Legends“-Album von 2012, das Wolverine Records 2013 in Deutschland veröffentlicht hatte, doch dass die so angesagt sind, überraschte mich.
Aber gut, das mag einem englischen Besucher eines deutschen Punk-Festivals auch so gehen, wenn der sich fragt, wer oder was dieser Pascow eigentlich sein soll, denn bestimmte (Mini-)Hypes sind eben regional oder national begrenzt.
Seitdem hat die Band um Sänger Weab.I.Am und Gitarrist Spunk Volcano auf dem bandeigenen (?) Label STP Records noch „Peoplemadeofpaper“ (2013), „Bloonz“ (2014) und „Only In It For The Money“ (2015) veröffentlicht, denen nun „Poppycock“ folgt.
13 Songs, von denen mehr als die Hälfte den Warnhinweis „explicit“ (für Radioprogramm-Macher) trägt, setzen auf den Kontrast von Pub-Humor („Fat kid, „Working for wankers“, „Lazy bastard“, „Snorting crack from a girls top rack“) und hypermelodiösen Punkrock irgendwo zwischen SNUFF, COCK SPARRER und LEATHERFACE, wobei die Band selbst auch auf entferntere Einflüsse verweist wie KISS, RANCID, THE DAMNED, ALICE COOPER, SUPERSUCKERS, BAD RELIGION und UK SUBS.
Es geht um Spaß, um Gute-Laune-Konzerte, und da stört es nicht, dass das manchmal etwas einfacher gestrickt wirkt. Die richtige Band für einen lustigen Abend mit ein paar Bier.