Vile Device
Okay, lässt man mal die unverschämt läppische Aufmachung der Erstlingsscheibe von den fünf Bremern außer Acht, so kann man eigentlich nur feststellen, es hier mit einem abartig bösen, gewalttätigen und beinahe schon Angst einflößendem Monster von Platte zu tun zu haben.
Hypnotische, an frühe DEAD KENNEDYS erinnernde Gitarrenriffs zerschmettern mit der ungebremsten Wucht eines heranrasenden D-Zugs an BLACK FLAG-mäßigen Energieausbrüchen, abgedrehte Synthesizer-Eskapaden fügen ab und an noch eine hübsche No-Wave-Komponenten hinzu und Sänger Gax (of good old MOORAT FINGERS fame, eh klar ...) scheint irgendeine sehr schmerzhafte Form des Selbst-Exorzismus an sich zu praktizieren, so manisch, wie der hier mal wieder am Gift und Galle spucken ist.
Beim Song mit dem schönen Titel „Schadenfreude“ (die Texte sind allerdings ausnahmslos auf Englisch) fürchtet man gar, der Geist eines sehr, sehr übellaunigen Lux Interiors sei soeben in ihn gefahren.
Verschnaufpausen werden einem lediglich gewährt beim fast schon Pebbles-kompatiblen Garagenshaker „Kill me“ und dem gleichsam coolen „Foul thang“, welches zudem von einer sexy Frauenstimme unterstützt wird.
Ansonsten eine gewaltige Eruption von 13 Krachern in weniger als 22 Minuten: Faszinierend!