Often Lie CD
Wir erinnern uns: Es gibt auch noch andere Bands/Musiker in Omaha, NE als jenen, an den jetzt sowieso jeder denkt und der deshalb an dieser Stelle namenlos bleibt. Mit jenem Herren war Mr. Dalley einst bei DESAPARECIDOS, vor zwei Jahren erschien dann die erste EP seines weitgehend solo produzierten Projektes STATISTICS, noch sehr powerbookig und elektronisch, und mit "Leave Your Name" kam dann letztes Jahr das schon ein ganzes Stück gitarrenlastigere erste Album. Wieder ein Jahr später ist Dalley mit dessen Nachfolger am Start, neun Songs in knapp über einer halben Stunde. In einer besseren Welt wäre das die Musik, die einem aus dem Radio kommend lange Autofahrten versüßt, wäre der Mainstream ein ganzes Stück erträglicher, wenn "No promises" die Airwaves beherrschte. Ein unglaublich einlullender Hit ist dieses Lied, plüschig, wattig und sanft und doch auch dynamisch - Musik, bei der ich Gänsehaut bekomme, nie glatt und mit einer knarzigen Indierock-Gitarre, welche die späten Achtziger heraufbeschwört. Ja, die PIXIES waren nicht schlecht, damals. Dann auch wieder NEW ORDER, aber dezenter, als das die Damen und Herren Dancepunkers können. Und erstaunlich rockend, siehe "A foreword", da merkt man, dass aus dem Projekt von einst heute eine richtige Band geworden ist. Interessant auch die noisigen Spielereien z.B. in "By(e) now", ein ständiger Bruch von klaren, lauten Parts und beschwörenden, leisen - so geht Spannung, so geht Dynamik. Eine Platte von "on the road", die wohl mehr auf der Gitarre als am Computer geschrieben wurde, wie Dalley erzählt, und die beide Welten vereint. Eine tolle Band, ein wundervolles Album mit wirklich eigener Handschrift, und das bedeutet eine Menge. (31:12) (9)