Embrace
SLEEPY SUN vereinen den Hippie-Sound San Franciscos mit dem BEACH BOYS-Feeling von Santa Cruz - und mixen Horrorfilm-Klaustrophobie und BLACK SABBATH und CAN und CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und noch eine Menge mehr.
So der lustige Beipackzettel. „Embrace" ist ein leicht schräges Album für den Sommer, mit dem man die Freunde der Freundin/des Freundes, für die die alkoholgesponsorte Rockliga das rockigste Independent-Highlight im Leben ist, nicht allzu sehr erschreckt.
Beim Opener „New age" kann man im Batikhemd schön grooven, zu „Lord" kann man am ausglühenden Lagerfeuer den Sonnenaufgang am Ende der Grillparty betrachten. „Red/black" fängt düster-brodelnd an und endet in einer sanften Sound-Kakophonie.
Dem entrückten „Sleepy sun" folgt „Golden artifact", lässiger Blues, bei dem ich an die längst verblichenen Engländer GOMEZ denken muss, an die sich bestimmt keiner mehr erinnert. Die „White dDove" fliegt zu Psychedelia-Klängen, die „Snow goddess" verläuft sich in einem herrlichen Psychedelia-Gitarrensolo - endlich ist die Handbremse gelöst.
Der letzte Song ist ein wunderschönes langsames Duett. Tja, und nun? Keine üble Platte, die man aber locker im Hintergrund laufen lassen kann, ohne richtig zu merken, dass sie irgendwann zu Ende ist.
Dabei ist jeder Song an sich hörbar und gut und voller historischer Zitate. Talenten soll man Zeit geben.