Catch!
Wen oder was die Österreicher mit „Horrorkraut“ wohl meinen mögen? Eine krasse Marihuana-Züchtung – oder der deutsche Wien-Tourist aus der Hölle? Erhellende Texte liegen dem Album leider nicht bei, das zwar mit schönem Artwork glänzt, in Sachen Ausstattung aber, freundlich ausgedrückt, sehr sparsam ausgestattet daherkommt.
Mit „Catch!“ sind Frontfrau Katie und ihre Band weg vom Ösi-Label Siluh, hin zu This Charming Man, aber das ist auch die einzige signifikante Änderung seit „Trouble, Honey“ von 2013. Die Musik ist und bleibt – sorry an die Band, sie wird es nicht mehr hören können – Kim Gordon/Thurston Moore-Gedächtnis-Indierock.
Wundervoll schrammelig, intensiv und dicht, die Gitarren stapeln sich so hoch wie die Matratzen bei der „Prinzessin auf der Erbse“, und die Vocals wechseln zwischen genervtem Riot-Grrrl-Wüten und mehrstimmig-harmonisch.
„Catchy“ ist „Catch!“, könnte man kalauern, und es ist ein sowohl ungestümes wie auch sorgfältig arrangiertes Album, dem man anmerkt, wie viel Spaß die Band bei den Konzerten hat – selten hat man den Eindruck, dass eine Band auf Platte und live so nah zusammen ist.