Vor mehr als vier Jahren erzählte mir Jan Heck, mein filmemachender Freund von der schwäbischen Alb, während einer Raucherpause irgendeines Kulturabends von seinem Vorhaben, komplett alleine und mit sehr geringer Förderung eine Dokumentation über die DDR-Punkband SCHLEIMKEIM machen zu wollen. Nun, viele Jahre und eine Pandemie später ist „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“ fertig. Wie viel Zeit, Geld und Energie ist da wohl reingeflossen? SCHLEIMKEIM als zeitgeschichtliches Phänomen waren mir schon geläufig, vor allem das Schicksal von Sänger Otze und die prekären Umstände für Punkbands in der DDR wurden immer mal wieder ausgeleuchtet, mehr war mir allerdings nicht bekannt, allerhöchstens vier oder fünf Songs. Ob Jan aus purer Sensationsgier, einer mir noch unbekannten Leidenschaft für Ost-Punk oder inspiriert durch die Biografie „Satan, kannst du mir noch mal verzeihen“ dazu verleitet wurde, so viel persönliche Kapazitäten in dieses sensible Projekt zu feuern, wollte ich