"See Me Not" ist das zweite Album von Saroos, die inzwischen zu einem Trio gewachsen sind: Das Gründungsduo aus Florian Zimmer (Iso68, Jersey) und Christoph Brandner (Lali Puna, Console) wird seit einiger Zeit von Max Punktezahl (u. a. The Notwist) komplettiert. Dazu gesellte sich Produzent Odd Nosdam. Das Ergebnis: ein musikalischer Glücksfall. Eine bröckelnde Wall Of Sound aus verdichteter Klangmaterie, die je nach Perspektive ebenso horrible Klaustrophobie wie unendliche Weite suggerieren kann. Motto: Nichts ist fix. Ständig verändern die Klänge ihre Form, wandeln sich, mutieren, kommen nicht von der Stelle, explodieren, kollidieren miteinander, zersplittern, eiern als demolierte Klangpartikel weiter durch die Tracks. Das ist Exotica als abstrakter, rückwärts laufender (Grummel-)Dub mit ebenso staubigen wie vom Wind der Geschichte gehörig durchgebeutelten Beats. Ist das Musik auf der Flucht oder Musik auf der Jagd? Bei Saroos geht es um das Versteckte, das Geheime, das Heimliche/Unheimliche, ein Track-Labyrinth, durch das einzig der Bass einen Weg weiß.