Kasbek
Der Dichter Friedrich von Bodenstedt schrieb einst, als er vor dem Berg Kasbek, dem dritthöchsten im Kaukasus, stand: „Kalt und einsam muß ich stehen, mir und andern zum Verderben, muß die Menschen sterben sehen, und ich selber kann nicht sterben!“ Und ähnlich düster von Gothic und Post-Punk dystopisch durchtränkt klingen die GOLDEN APES aus Berlin auf ihrem nach diesem Berg benannten zehnten Studioalbum.
Der exzeptionelle, dunkel-rollende Bariton von Sänger Peer Lebrecht dominiert die Songs. Mit einem Song wie „Oblivion“ orientiert sich die Band wieder starker an ihren älteren Highlights wie etwa „Ferryman“ vom Album „The Langsyne Litanies“ (2014).
Der Albumtitel „Kasbek“ steht auch repräsentativ für viele der Songtexte, die sich um Höhen und Tiefen im Leben, um Enden und Anfänge und um Aufbruch und Heimkommen drehen. Für Peer Lebrecht ist dieses Album „das dichteste, tiefste und stimmungsreichste Album, das wir meiner Meinung nach bis dato gemacht haben“.
Die Band hat es erstmals über Crowdfunding finanziert und in Eigenregie produziert. Ein Song wie „Deliverance“, der bereits bei den Konzerten der Band gespielt wird, weckt JOY DIVISION-Assoziationen und bei „Dust & dew“ dominiert ein Basslauf, der auch FIELDS OF THE NEPHILIM gut gestanden hätte.
Die GOLDEN APES haben mit „Kasbek“ sicherlich eines ihrer besten Alben veröffentlicht.