Botanica—Tour 2002 - 2013, Tickets, Konzerte, Interviews

Rock New York-Style. Besonders Freunde von COP SHOOT COP oder dem CSC-Ableger FIREWATER werden hier ihren Spass haben, wobei BOTANICA wesentlich zahmer und weniger durchgeknallt vorgehen und eher auf fast rootsmässige Soul-, Jazz- und Blues-Einflüsse Wert legen. Eine in erster Linie sehr entspannende Angelegenheit!

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Ox Fanzine #40 als PDF

BOTANICA

With All Seven Fingers CD

Eines vorab: Ob dieses neue Album von BOTANICA mittlerweile offiziell veröffentlicht wurde, weiß ich noch nicht, denn diese CD wurde von Paul Wallfisch auf der Tour im April als selbstgebrannte Kopie für kleines Geld verkauft. Wer weder so blöd war FIREWATER zu verpassen (wo Paul Orgel spielt) noch BOTANICA, hat in beiden Fällen Ausnahmebands geboten bekommen, deren Bindeglied sowohl personell wie soundmäßig Mr. Wallfischs Orgel ist. Während Paul jedoch bei FIREWATER eher im Hintergrund steht, ist BOTANICA "seine" Band, bei der es zwar von der grundsätzlichen Klangfarbe her Überschneidungen zu FIREWATER gibt, die aber doch weniger rock-orientierter ist. BOTANICA, das ist wunderbar relaxter, aber doch bissiger "Lounge-Rock", einerseits atmosphärisch und dicht und noisy, andererseits zart und soft und verspielt - eine Band, die sich nicht so einfach in Worte fassen lässt. Bisweilen, etwa bei "In the papers", blitzen Parallelen zu Nick Cave auf, zu Jon Spencer oder GUN CLUB, was sich aber erklären lässt, da bei drei der zwölf Songs Kid Congo Powers Gitarre spielte bzw. einen auch geschrieben und gesungen hat. Eine in jeder Hinsicht großartige Band, die unbedingt mehr Beachtung verdient hat.

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Ox Fanzine #47 als PDF

BOTANICA

Vs. The Truth Fish CD

Böse Zungen behaupten, dass ein Rezensent dann anfängt, eine Platte in Bezug zum Wetter oder zur Jahreszeit zu setzen, wenn ihm sonst nichts einfällt. Nun, diesen Vorwurf lasse ich mir gerne gefallen, weiß ich es doch einfach besser und kann das neue, dritte Album unseres liebsten Musiknomaden Paul Wallfisch als passend für Mitte Januar beschreiben: düster, schwermütig, Musik wie geschaffen für die Stimmung, die ein tief hängender, grauer Winterhimmel schafft. Lieder für die Zeit, da man selbst viel langsamer tickt, als an einem lauen Frühlingstag oder im heißen Sommer, nichts, womit sich am Badeseestrand erquicken will, sondern höchstens als Untermalung für ein von melancholischer Stimmung geprägtes Rotweinsaufen mit guten Freunden zu später Stunde. Genug Bilder gezeichnet, zu den Fakten: Paul Wallfisch, mittlerweile als "ex-FIREWATER" bezeichnet, hat es mit seiner kleinen Stammbesetzung (und nicht dem "Ich namedroppe dich jetzt tot"-Aufgebot von "Malediction") in Gelsenkirchen(!) eingespielt, und das an drei heißen Sommertagen 2003. 2003?, wundert man sich da. Yep, anderthalb Jahre lag die Platte schon fertig in der Schublade, oder gestaltete sich der Endmix im heimischen Brooklyn (irgendwie ja Gelsenkirchen gar nicht so unähnlich) gar etwas schwierig, weil Paul und Band eigentlich nur die Straße als Heimat kennen, permanent auf Tour sind? Wie auch immer, BOTANICAs Kampf gegen den "Truth Fish" ist gut ausgegangen für die Band, der dritte Longplayer eine Bestätigung des rundum sympathischen Eindrucks, den die Band auch sonst schon hinterließ. Ruhige, sehr bedächtige und sparsam instrumentierte Lieder treffen einmal mehr auf laute, mitreißende Nummern, die gerne mal nach klamaukiger Zigeunerkapelle klingen, doch wird der Bogen in Sachen folkloristischer Einflüsse nie überspannt. BOTANICA nehmen sich auch bei ihrem dritten Album viel Zeit für die Songs, halten nichts vom zweieinhalbminütigen Rock'n'Roll-Song, sondern breiten sich gerne mal über fünf Minuten aus, geben ihren Ideen Raum. Ein Album voller Dramatik, Melancholie und Pathos, warm und herzlich. (49:17) (8)

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Ox Fanzine #58 als PDF

BOTANICA

Berlin Hi-Fi CD

Etwas schneller als sein Vorgänger ist das vierte Album von Paul Wallfischs musikaler Inkarnation BOTANICA erschienen, und hat man einst (was durch nicht böse gemeint war) das Soloprojekt des Ex-FIREWATER-Mannes als musikalisch seiner Ex-Band durchaus ähnlich bezeichnen können, so hat sich das mit dieser Platte erledigt. Deutschland ist der in Brooklyn ansässige, aber germanophile Musiker auch diesmal treu geblieben, was die Studioarbeit anbelangt: Statt Gelsenkirchen also Berlin (siehe Titel) und auch etwas Brooklyn, und irgendwie macht das Sinn, gibt es doch in beiden Städten viele osteuropäische Einwanderer (auch Paul hat solche Wurzeln), was sich als leichter folkloristischer Einschlag sowohl durch die bisherigen wie auch das neue Album zieht. Doch während BOTANICA bislang immer auch eine starke Rockband-Note hatten, ist dieser Einfluss hier eher randständig, wird es nur ausnahmsweise mal etwas lauter. Die ruhigen, balladesken Nummern von Nick Cave kommen mir hier in den Sinn, die düsteren Hymnen von BLACK HEART PROCESSION, die dunklen Lieder von MADRUGADA, und das alles verleiht "Berlin Hi-Fi" den Charakter einer perfekten Sonntagmorgen-Platte. Man kennt das: Noch nicht ganz wach, angekatert vom Vorabend, Kaffee auf dem Tisch, man starrt so vor sich hin, und jetzt bitte keine schlechte und laute Musik. Zum tausendsten Mal VELEVET UNDERGROUND auflegen? Nicht schon wieder. Also BOTANICA, und diese samtigen, sanften Lieder mit ihrem oft ungewöhnlichen Rhythmus, mit hier und da mal schluchzender Geige, mit Pauls dezentem Orgelspiel, tragen einen wunderbar in den Tag hinein. Mein Hit hier ist der Titelsong, eine herrlich optimistische, opulente Nummer mit Hymnencharakter und einem gewissen STEREOLAB-Touch, sowohl loungig-lässig wie mitreißend poppig. Macht alles in allem ein rundum gelungenes, wunderbares Album, das mit jedem Durchlauf noch wächst. (51:11) (08/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

BOTANICA

The Magnetic Waltz CD

Paul Wallfischs Großstadtphantasien gehen in die nächste Runde. Nur ein Jahr nach "Berlin Hi-Fi" ist das fünfte BOTANICA-Album raus, das Album eines Mannes mit einer Mission: auf Tour gehen, Leute treffen, Lieder schreiben, ins Studio gehen, und zwischendurch es sich im heimischen Brooklyn gut gehen lassen, Kaffee trinkend auf der Terrasse sitzen. Das Leben eines Bohemiens zwischen Punk-Wurzeln und Literaturfestival, das eines Schöpfers Musik gewordener Autorenfilme. Diesmal also unter dem Titel "The Magnetic Waltz", den man nicht wörtlicher nehmen sollte, als nötig. Auch hier haben BOTANICA zwar immer wieder diese osteuropäisch-fokloristischen Momente, worin man Zitate von Polka und Walzer erkennen kann, doch ist die Lösung des Titels bei genauem Betrachten des Covers viel einfacher: Er stammt von den kleinen Magnetpüppchen, die es seit hundert Jahren unverändert zu kaufen gibt: schiebt man das eine auf das andere zu, beginnt es wegen der Magnete darin zu tanzen - Walzer oder auch Pogo. Wie der Vorgänger auch ist "The Magnetic Waltz" ein eher ruhiges, bedächtiges Album geworden, das Lautsein spart man sich für die mitreißenden Live-Auftritte auf, und so ist bei allem Detailreichtum letztlich doch alles geblieben, wie es war: Musik zwischen Cave und Cale und Co., bestens für Rotweinabende und spätes Frühstücken geeignet. (8)

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Ox Fanzine #71 als PDF

BOTANICA

Americanundone

Nach „Berlin Hi-Fi" und „The Magnetic Waltz" gelingt der Band um Frontmann Paul Wallfisch mit „Americanundone" ein weiteres Mal das Kunststück, ihre osteuropäischen Wurzeln in die Hände des Rock'n'Roll zu geben und einzig die atmosphärischen, düsteren und epischen Klänge dieser Musik in ihre Stücke zu überführen.

Im Juni 2008 feierten die New Yorker Musiker BOTANICAs zehnjähriges Bühnenjubiläum, welches durch ein intimes und atmosphärisches Konzert in Saarbrücken gekrönt und auf „Americanundone" festgehalten wurde.

Verschiedene Orte und Länder scheinen auch für diese Platte die Inspirationsquelle gewesen zu sein, die sich durch Nachdenklichkeit, fragile Emotionen, Ausflüge in treibende, mit Ungeduld und Unruhe unterlegte Stücke auszeichnet.

Ebenso spiegelt sich Paul Wallfischs Ansatz, Punk zu machen, professionell Musik zu spielen und dabei von einem breiten Publikum verstanden werden zu wollen, auch auf der emotionalen, aber nie die Grenze zur hemmungslosen Leidenschaft überschreitenden, bedächtigen „Americanundone" wider.

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Ox Fanzine #82 als PDF

BOTANICA

Who You Are

Das bisher vielseitigste und einheitlichste BOTANICA-Album, so schätzt die Band um Paul Wallfish (ex-FIREWATER) ihr sechstes Studioalbum ein, welches sie im letzten Jahr in New York und Aachen eingespielt haben.

Vielleicht gelang Paul Wallfish dieses Kunststück, weil er den Spagat zwischen Deutschland und den Staaten in Zukunft nicht mehr pflegen muss: Er wird im Sommer 2010 nach Dortmund übersiedeln und dort die musikalische Leitung am Dortmunder Schauspiel übernehmen.

Dort wird er sicherlich Gutes leisten können, werden doch in BOTANICAs Stücken unaufhörlich Geschichten erzählt, die sich wie Theaterstücke vor dem inneren Auge des Hörers abspielen. Genauso gibt „Who You Are“ Geschichten preis, die von Trauer und Hoffnung, Sehnsucht, Trost und Liebe handeln, doch nie zum Pathos abzudriften, sondern mit klarem, überlegtem, unsagbar wachem Verstand geschildert werden.

Ein leises, gefühlvolles und sanftes Album, unaufdringlich mit viel Respekt dem Hörer gegenüber, das aufgenommen wurde, um den wichtigsten Personen im Leben vorgespielt zu werden.

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Ox Fanzine #88 als PDF

BOTANICA

Who You Are

Irgendwann muss ich Antje mal auf ein Glas ihrer Wahl einladen, nachdem sie nicht zum ersten Mal eine Band in meinen Fokus gerückt hat, die sich davor jenseits meines Sichtfeldes befand (Brille tut Not).

Wunderbar abwechslungsreiche Platte, zwischen relaxt, extrem lässig und Härte an der richtigen Stelle. Schon beim ersten Hören meldeten sich drei absolute Ohrwürmer, die gute Laune verbreiteten.

„Witness“ könnte glatt von den DEAD BROTHERS stammen, „Cocktails on the moon“ hat Radiopotenzial für ein breites Publikum und „Perfection“ ist mit seiner Orgel, dem eleganten Spannungsaufbau und diesem Refrain definitiv ein Hit.

Nach dem mittlerweile 10. oder 11. Durchlauf haben sich weitere Dauerbrenner dazu gesellt. Für Etikettenfetischisten bleibt nur eine Orientierung zwischen Post-Punk und Indie-Lounge, die auch ältere Leute anspricht, denen gehypeter Mist traditionell am Arsch vorbeigeht, weil ihre Kinder sie den ganzen Tag damit nerven.

Sehr abwechslungsreich und live extrem großartig! Hat alles, was eine Platte braucht, damit man sich nie wieder von ihr trennen möchte.

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Ox Fanzine #89 als PDF

BOTANICA

What Do You Believe In

Konzeptalbum zur Theaterproduktion „Der Meister und Margarita“ am Schauspielhaus in Dortmund, wohin es Paul Wallfisch als musikalischen Leiter inzwischen verschlagen hat. Unverkennbar immer noch BOTANICA, die in manchen Momenten auch mal kurz Nick Cave zu „The Good Son“-Zeiten aufleben lassen, in anderen Momenten an die grandiosen GIANT ANT FARM (unbedingt reinhören), Zwanziger-Jahre-Jazz oder entfernt THE WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY erinnern, sich aber zum Glück nie festlegen.

Zündet nicht sofort, und Brian Viglione am Schlagzeug hört sich nicht so an, als wäre er überfordert. Wie der Vorgänger funktioniert die Musik mit Bildern auf der Bühne sicher auch wesentlich besser.

Und weil bei BOTANICA die visuelle Präsentation immer zur Platte gehört, werden sie mit ihr auch auf Tour gehen. Man darf gespannt sein.

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Ox Fanzine #101 als PDF

Botanica—Tour 2002 - 2013, Tickets, Konzerte, Interviews

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