Torment
Seien wir ehrlich, SIX FEET UNDER sind eine Band, die von ihren alten Taten zehrt, Songs wie „War is coming“ oder „America the brutal“ hat es seit mehr als einer Dekade nicht mehr gegeben. Und der Abgang der langjährigen Stammbesetzung bedeutete auch nicht unbedingt eine Wende zum Besseren.
Es kann eben nicht jederkann die groovende Stumpfheit eines Methküchenchefs wie Alan West oder Steven Swansons imitieren. Und „Torment“ tut sich schwer, der Opener ist schlicht verschwendete Zeit, danach steigt die Qualitätskurve leicht nach oben, aber erst ab Song fünf – klangvoll „Knive through the skull“ betitelt – findet man in der x-ten Neubesetzung zum Groove alter Tage zurück.
Und siehe da, ab diesem Zeitpunkt macht „Torment“ doch noch Spaß. Nicht weil das Rad neu erfunden wird, sondern im Gegenteil der eher technisch-moderne Ansatz der ersten Songs zu Grabe getragen wird und die stumpfe Schäbigkeit, die SIX FEET UNDER unverwechselbar macht, in perfekt transparentem Sound, leider mit Klackerbass, zum Tragen kommt.
Barnes kann keinen Millimeter singen, aber seine immer gleichen Growls und dumpfen Splatterlyrics, die hier tatsächlich in Gänze im Booklet reproduziert werden, sind durchaus unterhaltsam.
Zumindest wenn man schlechten Geschmack hat und so einfach strukturiert ist, wie die Songs.