JASON FORREST, FELIX KUBIN, ALI MORIMOTO
Zehn Jahre a-Musik. Wie doch die Zeit vergeht. Anno 1995, ein Jahr nach der Gründung des mailorders a-Musik, eröffnet Georg Odijk einen gleichnamigen Plattenladen am Brüsseler Platz 10 a im belgischen Viertel in Köln. Der nüchterne Name "a-Musik" hatte nicht nur mit dieser Adresse zu tun. Er lässt sich auch lesen als neues Genre, das weder U- noch E-Musik, sondern etwas anderes, nicht so einfach zuzuordnendes bezeichnet.
Nur ein Jahr später herrschte Aufbruchstimmung in "electronic city cologne". a-Musik, aber auch andere Plattenläden wie Kompakt, Groove Attack oder Formic, heben mit der Kombination von Laden/mailorder, label und Vertrieb neue Geschäftsformen aus der Taufe. Im gleichen Jahr veröffentlicht die Plattenfirma a-Musik die erste LP von Microstoria (Jan St. Werner/Mouse On Mars & Markus Popp/Oval) sowie Debuts von Marcus Schmickler und Schlammpeitziger. Inzwischen umfasst der Labelkatalog knapp 30 releases, u.a. von Künstlern wie Felix Kubin, Dat Politics, Wolfgang Müller oder Andreas Gogol. 1998 nahm a-Musik gemeinsam mit den Kölner Plattenhändlern von Kompakt, Groove Attack und Normal teil am "Steirischen Herbst" unter dem Motto "4 Plattenläden für Graz".
a-Musik wurde zum Zentrum einer Off-Musikszene, deren damals wie heute namhafteste Protagonisten sicherlich Mouse On Mars waren und sind.
Vertrieb, label und Laden haben eine Lücke geschlossen. Besonders der Bedarf an professionellen Vertriebsstrukturen für nonkonformistische, oft sperrige Musik musste nicht geweckt werden. Dieser Bedarf bestand schon seit Jahren und er besteht noch immer. Anfangs wurden vor allem Veröffentlichungen damals neuer Kölner label wie Staubgold, Tomlab, Grob, Karaoke Kalk, Supposé, Tonschacht oder eben a-Musik nach Europa, Nordamerika und Japan verschifft und dort verkauft. Mittlerweile vertreiben Georg Odijk und Mitarbeiter Wolfgang Brauneis einen Stamm von über 100 labels. Über die Jahre hat sich a-Musik als international agierender Vertrieb für elektronische, experimentelle und improvisierte Musik zur Institution entwickelt. Auch Georg Odijks Plattenladen kann man getrost als Institution bezeichnen. Ein Wallfahrtsort für Freunde des Nicht-Mainstreams aus aller Herren Länder.
Zehn Jahre sind zehn Gründe zu feiern, mindestens.
Jason Forrest (aka donna summer)
Felix Kubin
Ali Morimoto (fan club orchestra japan/kobe)
DJ Sun Ok Papi Ko (drum n basspirateur)