Special Guests—Tour 2003 - 2009, Tickets, Konzerte, Interviews

Die Wachablösung hat stattgefunden. Nach den allmählichen Auflösungen von BLECHREIZ, MOTHERS PRIDE und THE BUTLERS folgen als nächste Berliner Skageneration GINSENGBONBONS, SKATOON SYNDIKAT und vor allem THE SPECIAL GUESTS. Letztgenannte haben nach neun Lehrjahren mit ihrem dritten Album Toxic Sweet Love ihr Meisterwerk abgeliefert. Ich unterhielt mich mit Schlagzeuger Lukas und Gitarrist Christoph.Es geistert ja das Gerücht herum, dass ihr nach dem Ende von MOTHERS PRIDE und THE BUTLERS jetzt auf dem Liveterrain weniger Konkurrenz habt.Lukas: Wir spüren das auch. Es kommen mehr Skinheads zu uns. Christoph: Auffällig war, dass teilweise jeden Monat Ska-Aktionen liefen. Im Kato die Record-Release-Party der GINSENGBONBONS. Im Thommy-Weißbecker-Haus die des SKATOON SYNDIKATS. Eine Aktion nach der anderen und alles rappelvoll. Woher kommen die ganzen Leute? Auf jeden Fall sehe ich immer noch die Leute von früher und weniger Mainstream-Publikum, was sich jetzt unter die Szene mischt.

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Ox Fanzine #50 als PDF

Reviews

SPECIAL GUESTS

If The Kids Are United MCD/LP

Sie waren immer schon eine Skacombo, die Berlin gespalten hat. Manche fanden sie sofort großartig, andere lachten sie konsequent aus. Die zweite Gruppe verstummt zunehmend, weil THE SPECIAL GUESTS im Gegensatz zu ihren Kritikern weiter durchhalten. So gibt es auf der Single vier Stücke als Vorgeschmack auf ihr drittes Album demnächst. Einmal instrumental, dann die SHAM 69-Coverversion und zwei ihrer obligatorischen Skapopstücke, die nicht wehtun. Schlimm ist die "If The Kids Are United"-Version! Richtig grausam und völlig verkorkst. Aber der erste Song "Blue Flashing Light" lässt das einigermaßen vergessen. Deshalb Schwamm drüber, SHAM 69 sind eben Volksliedgut, und "If The Kids Are United" muss für jede drittklassige Party mit amtlichen Szenestempel herhalten. Mal sehen, ob THE SPECIAL GUESTS am 4.5. in der ersten Reihe beim einzigen Deutschlandkonzert von SHAM 69 in Berlin stehen.

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Ox Fanzine #46 als PDF

SPECIAL GUESTS

Toxic Sweat Love CD

Eine der Skagruppen, die ich als Berliner schon ewig kenne, die es jedoch nie über den Status „Belächelt werden" hinausgebracht hat. Dies dürfte sich mit „Toxic Sweat Love", ihrem dritten Album, wohl ändern. Perfekt produziert, stellenweise schon zu glatt, aber Songstrukturen, die wirklich Großes beweisen! „Forget It" von ihrer Single wurde noch einmal abgemixt. Hier merkt man erst die Hitqualitäten dieses Songs. „Schoolgirl" zeigt, dass sie beim späten Jamaican Ska gut zugehört haben. Lustig-zweideutig gibt es Sprechgesang wie zu besten Producer-Zeiten. Insgesamt fällt es schwer ein paar Songs als Hits herauszugreifen, weil die Platte nur komplett wirkt. Natürlich gibt es auch einige Schwachstellen, wo sie wie in besten Zeiten ein Soli-Haken zu viel haben oder fricklig wirken, aber dies muss man diesmal sich einfach verkneifen. Dafür wirkt die Platte wirklich zu selbstbewusst, zu perfekt. Nichts für Punks, aber für alle Skapuristen & kleinen Mädels wohl eine sehr wertvolle Anschaffung. Das hat man selten!) (55:00) 9/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

SPECIAL GUESTS

Beetroot CD

Ob es wohl eher seltsam oder nahe liegend ist, dass eine Band, die so undeutsch klingt wie die SPECIAL GUESTS, aus der Hauptstadt stammt? "Undeutsch" ist in Sachen Ska (Na, wo nicht?) selbstverständlich als Kompliment zu verstehen. Endlich einmal Soli, die eher nach amerikanischer Jazz-Sozialisation klingen, als nach Rekrutierung aus der Blaskapelle, endlich einmal Gesang, der nicht nur nicht nervt. Und noch ein hierzulande häufiger Fehler wird vermieden: aus falschem Stolz darauf, sich ganz dem Ska (oder dem, was man dafür hält) verschrieben zu haben, Berührungsängste zu Pop in seiner ganzen Vielfalt zu zeigen. Ein klein wenig hinter vergleichbaren internationalen Bands wie WESTBOUND TRAIN zurück bleiben sie dann nur, wenn es um jenes kostbare Quäntchen mehr Inspiration geht, das für ein, zwei wirklich eindeutige Hits auf "Beetroot" hätte sorgen können. Vielleicht haben sie auch einfach nur einen Tick zu schnell nachgelegt - richtig alt ist der Vorgänger schließlich noch nicht. So muss eben die erste nicht überflüssige "Talkin' bout a revolution"-Version seit langer, langer Zeit als klarer Favorit auf dem Album herhalten. (45:13) (8)