Mars Volta—Tour 2005 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews
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33 Shows in 10 Städten / 2 Ländern
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24.02.2005 - 05.07.2012
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05.07.2012 - DE-Berlin, Huxley’s Neue Welt
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Dass Omar und Cedric nach dem Ende von AT THE DRIVE-IN nicht untätig geblieben sind, ist Kennern nicht entgangen, und DEFACTO, ihre andere Band, sind in diesem Heft ja auch schon gewürdigt worden. Parallel zu DEFACTO haben sie vor einer Weil schon MARS VOLTA gegründet, bei denen neben ihnen auch noch ihre DEFACTO-Mitstreiter Ikey (Ex-LONG BEACH DUB ALLSTARS-Mitglied) und Jeremy spielen, sowie Jon Theodore, der sonst bei GOLDEN ist und früher bei ROYAL TRUX und HIM spielte. Lediglich Eva Gardner, die Frau in der Band, muss auf Namedropping verzichten. Bei "Tremulant" nun handelt es sich um eine im Vorfeld des in Kürze erscheinenden Albums veröffentlichte 3-Song-EP, die überdeutlich die ATDI-Vergangenheit ruhen lässt. Respekt dafür an Omar und Cedric, die mit ATDI sicher noch eine große Karriere vor sich gehabt hätten, inklusive der ganzen peinlichen Rockstar-Scheisse, der man sich ab einer gewissen Größe nicht mehr oder immer schwerer entziehen kann. MARS VOLTA sind wie DEFACTO ein ganz eigenwilliges Gebilde, eine Band, die keine direkten und auf der Hand liegenden stilistischen Anknüpfpunkte bietet, die aus drei Jahrzehnten Rockmusik-History schöpft - wer AT THE DRIVE-IN wegen ihrer Unberechenbarkeit liebte, findet das auch hier, alles andere muss jeder selbst entdecken und ich werde den Teufel nun, jetzt mit Schubladen und Vergleichen anzukommen. Nur so viel: Gitarren, lärmige Gitarren und verquere Rhythmik spielen eine große Rolle.
War ja klar, dass Omar und Cedric es dem Volk da draußen nicht leicht machen würden mit dem ersten Album unter dem Namen MARS VOLTA. Die EP letztes Jahr gab die Richtung vor, ihre Ex-Bandkollegen von SPARTA, die sich mit ihrem Album ja ganz respektabel behaupten konnten, eine andere, und was mit ungemixten Vorabtracks seit ein paar Monaten bekannt war, ließ einen erstmal ratlos zurück. Jetzt also ist es raus, das Album, und als ich den Titel, der mir wie sein Hintergrund zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht bekannt war, weshalb hierzu auch keine Frage möglich war, erstmals las, musste ich doch schlucken. Gewagt, gewagt, eine deutsche Band hätte sich damit nicht erwischen lassen dürfen, aber bevor jetzt die PC-Polizei zuschlägt, die Auflösung: "De-loused In The Comatorium" ist ein Konzept-Album, mit dem Omar und Cedric den Selbstmordversuch und anschließenden Tod eines Freundes thematisieren, der noch einige Zeit im Koma lag. Die Texte, die nicht wirklich entschlüsselbar sind, beschäftigen sich mit den (möglichen) Gedanken und Wahrnehmungen dieses Komapatienten, und es ist geplant, dass parallel zum Album auch ein Kurzgeschichtenband zu dieser Geschichte erscheinen soll. Harter Stoff, der weitab von typischen Rock'n'Roll-Schemata angesiedelt ist, und ein weiteres Indiz dafür, dass THE MARS VOLTA eben nicht eine weitere beliebige Indie-Rock-Band sind. Auf diese Idee wird sowieso niemand kommen, der das Album einmal gehört hat: ein sperriges Werk aus Versatzstücken von Rock, Hardcore, Dub, Art-Rock, Krautrock und New Wave, das, wenig erstaunlich, keinem, der im Ox-Büro die Platte hörte und hören musste, spontan gefallen hätte. Ein Konzept-Album, das sich nicht so ohne weiteres in einzelne Songs tranchieren lässt, das stattdessen konzentriert und en bloc gehört werden will - und das dann auch seine hypnotische Wirkung entfaltet. Ein Album wie ein Film, das eine Geschichte erzählt, auch wenn man die Texte nicht mitliest. Und kein Album mit Kloppern für die "New Rock"-Disco um die Ecke. Ich bin ja mal gespannt, was da so gehen wird - Triumph und Flop trennt hier nur eine ganz schmale Linie. (59:31) (9/10)
Was haben Cedric Bixler und Omar Rodriguez nicht in ihrem noch jungen Leben alles mitgemacht. Sie trafen einander in El Paso, der berüchtigten US-Grenzstadt zu Mexiko, formeten eine Band namens AT THE DRIVE-IN, die erst keiner hören wollte. Dann entdeckten sie die Welt und die Welt eine der innovativsten (vor allem Live-) Bands überhaupt. Es folgten gute Presse, Touren mit RAGE AGAINST THE MACHINE und der kommerzielle Overkill dieser unglaublichen Band. Aber gute Musiker lassen sich nicht unterkriegen. Letztes Jahr gab es bereits das Major-Debut des anderen Teils von AT THE DRIVE-IN, firmierend unter dem Namen SPARTA, und in gewisser Weise die Fortführung des kurzzeitig verlassenen Weges. Cedric und Omar allerdings wollten sich weiter entwickeln, neue Wege gehen. In dem Interview, welches ich vor zwei Jahren mit dem ATD-I-Sänger führen durfte, zählte er neben Iggy Pop und seinen STOOGES sowie FUGAZI auch durchaus afrokulturelle und latainamerikanische Sounds zu seinen Einflüssen. So zeigte er sich begeistert von der Musik von Fela Kuti. Und so war es auch kaum verwunderlich, dass die Beiden vorerst ihr Heil in einer Elektronic-Dub-Band namens DEFACTO suchten. Es folgten diverse Platten auf unterschiedlichen Labels, sowie ein Aufbegehren ihrer lauten Seite. Dies in Form ihres zweiten, nahezu personell gleich besetzten Projekts THE MARS VOLTA. Die Debut -12" im letzten Jahr auf GSL verstöhrte mehr, als dass sie Freunde fand. Unheimlich komplexe und experimentelle Songstrukturen die für den oberflächlichen Hörer kaum nachvollziehbar erschienen, untermalt von hektischem Drumming auf allerhöchstem Niveau. Es war eine Frage der Zeit, dass auch MARS VOLTA von der Industrie geschluckt wurden, wobei dies sicher nicht als Tragödie gewertet werden darf. Denn so hatten sie die Chance, ihr Album von Rick Rubin produzieren zu lassen, der sonst LIMP BIZKIT und Co zum fetten Sound verhalf. Seit ein paar Wochen kann man nun diese besagte Scheibe kaufen, und die Presse ist voll des Lobes - zurecht wie ich meine. "Punk-Floyd" - dieses Prädikat hat man ihnen gegeben, und angesichts 12-minütiger Songs, die nach außen hin aggressiv nach vorn preschen, innerlich aber durch ein feinfühliches Skelett aus Jazz, Afrobeats und Latin gestützt werden, scheint dieses Prädikat nur gerechtfertigt. Hier lebt die hohe Kunst des ordinären Musik-Schaffens im künstlerischen Sinne wieder auf. Und der plötzliche Tod des Keyboarders Jeremy Michael Ward läßt eben auch vermuten, dass sie wie ihre Geistesverwandten in den 60-ern und 70-ern , auch manch unheilbringende Substanz als Inspirationsquelle nutzten. Verdrogt - Verspielt - Verdammt genial - ab September übrigens für die Puristen auf Doppel-Vinyl via GSL! Absoluter Übersong ist übrigens Stück Nummer sechs: "eriatarka"! (60:53) (10/10)
Wie intolerant Menschen sein können: Es wurde mir untersagt, diese CD im Ox-Büro während der Arbeitszeit zu hören. Tja, die Musik von MARS VOLTA polarisiert, zwischen den Extremen "Genies!" und "Scharlatane!" gibt es eigentlich kein Urteil über die Herren Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler Zavala, und wer die Band schon mal live gesehen hat, der weiß, dass die Konzerte von THE MARS VOLTA - und das war schon bei ihrer ersten Deutschlandtour so - eigentlich noch mehr polarisieren als ihre Platten. Zwischen Mai 2004 und 2005 nahm Omar mit seinem mobilen Studio diverse Shows auf, extrahierte daraus zwölf Songs und voilà, das Live-Album ganz nach gusto der Band war fertig. Wenn man das mit Babygeschrei nervende Intro überstanden hat, geht's dann auch wie gewohnt los, wobei ich den Progrock-Vorwurf nach wie vor nicht so richtig nachvollziehen kann. Sei's drum, auf der Bühne toben sich MARS VOLTA noch mehr aus als im Studiorahmen, eine Liveplatte ist folglich konsequent und macht angesichts der exzellenten Produktion hier auch richtig Spaß. Obwohl nicht aus einer einzigen Show stammend, wirken die Aufnahmen wie aus einem Guss, das Artwork ist ebenso gelungen, so dass "Scab Dates" die logische Fortsetzung von "Frances The Mute" und "De-Loused In The Comatorium" ist. Und letztlich gilt ja sowieso immer: Love it or leave it. (72:49) (08/10)
Wer vom dritten Album der Herren Rodriguez-Lopez/Bixler-Zavala etwas anderes erwartet hatte als eine weitere harte Nuss, der muss naiv sein. Auch "Amputechture" mit seinem stark an Salvador Dalí erinnernden Artwork spaltet, lässt nur die Reaktion "love it or leave it" zu, enthält wiederum keine Musik, die dazu taugt, im Hintergrund gehört zu werden, sondern erfordert Konzentration und Zuwendung. Cedric hat endgültig an seinem Hochton-Gesang Gefallen gefunden, dem zuzuhören durchaus anstrengt, und wenn angesichts der Musik allenthalben auf einen so unscharfen und allgemeinen Begriff wie Progressive Rock zurückgegriffen wird, dann offenbart das weniger genaue Analyse als eine gewisse Hilflosigkeit im Umgang mit THE MARS VOLTA - und genau an dieser Stelle beginne ich die Band, deren Platten auch mich gerne mal überfordern (um nicht zu sagen: nerven), zu schätzen. Rockmusik wird von Omar, Cedric und wechselnder Begleitung nicht neu erfunden, aber doch in einer extremen Weise interpretiert, die an "normalen" Hörgewohnheiten, dem üblichen Geriffe und bekannter Melodieführung vorbeigeht. Darauf lässt man sich ein, fühlt sich herausgefordert und beginnt irgendwann zu verstehen und zu genießen - oder lässt es besser ganz bleiben, hält das Gründerduo weiterhin für Blender, Scharlatane, Hippies und Schlimmeres. "Amputechture" ist nicht besser oder schlechter als "De-loused ..." und "Frances ...", sondern wieder anders - und doch ganz klar als MARS VOLTA-Werk erkennbar. Kunstmusik von Freigeistern - einverstanden? (-)
Die Frage ist: Wie weit ist man bereit einer Band zu folgen? Ohne Zweifel, AT THE DRIVE-IN waren eine großartige Band, aber auch nicht die Überband, zu der sie von so manchem stilisiert wurden. Dann das Ende und der Beginn von THE MARS VOLTA, die erste EP, die mir sehr gut gefiel, das erste Album, ja, gut. Ab da lief dann aber etwas auseinander: Es mag Gründe dafür geben, Prog-Rock für die Krönung der Rockmusik zu halten, genauso wie man die Reduktion von Rock'n'Roll auf das 1-2-3-Schema der RAMONES für das Beste halten kann, das je passiert ist. Und so steht man irgendwann an einer Gabelung und kann entweder links oder rechts gehen. In meinem Fall stand auf dem nach rechts weisenden Schild "Ramones", ein Zurück gibt es nicht, und so haben sich, das macht mir "The Bedlam in Goliath" klar, mein Weg und der von Omar Rodriguez Lopez und Cedric Bixler ein für alle Mal getrennt. Ich hab genug von dem furchtbaren Gitarrengegniedel von Falsettstimmen, von ach so komplexen Kompositionen und so unglaublich geheimnisvollen Texten. Viel Spaß damit, alles Gute, ich bin raus. (2)
Der radikalste Schritt, den MARS VOLTA mit Studioalbum Nummer fünf vollziehen, ist wohl der, dass sie auf „Octahedron" erstmals in weniger als einer Stunde Spielzeit ihre musikalischen Ergüsse zum Besten geben.
Und Letztere kommen dieses Mal erstaunlich leichtfüßig daher; es scheint, als hätten Omar Rodriguez-Lopez, Cedric Bixler-Zavala und ihr Gefolge all ihren Mut zusammen genommen und so etwas wie Popsongs geschrieben.
Zumindest könnte man sie im MARS VOLTA-Kontext so beschreiben. Denn easy listening ist zwar auch auf dieser Platte nicht angesagt, aber easier ist das listening im Gegensatz zu den Vorgängeralben „Amputechture" und „The Bedlam In Goliath" allemal.
Instrumental weitaus reduzierter, aber immer noch mit dem gewohnten Pathos versehen, breiten sich Songs wie der geschmeidig gleitende Opener „Since we've been wrong" oder das fast völlig ohne Percussion auskommende „Copernicus" im Raum aus und lassen dennoch Platz für aus dem Ärmel geschüttelte Eruptionen wie in „With twilight as my guide".
Der Verzicht auf ausufernde Virtuositätseskapaden tut der Band hörbar gut. Doch das wird sie wohl kaum interessieren, wenn sie ohnehin schon auf dem nächsten Album auch dieses Konzept wieder über den Haufen wirft.
Was das anbelangt, bin ich ganz optimistisch.
Anfang des Jahrtausends wurden sie von der Mathcore- und Rock-Szene als Frickel-Götter gefeiert, legten mehrere stilprägende Langspieler vor. Dann wurde es ruhig um die beiden Musik-Genies Cedric Bixler-Zavala (Gesang) und Omar Alfredo Rodriguez-Lopez (Gitarre). Bis jetzt, denn zehn Jahre nach dem bislang letzten Studiowerk „Noctourniquet“ sind THE MARS VOLTA mit ihrem siebten, selbstbetitelten Album zurück. Wer nun die nächsten Griffbrett-Exzesse und Takte-Schachteleien erwartet hat, liegt jedoch falsch. Denn die US-Amerikaner zeigen sich auf ihrem neuen Opus im neuen, reduzierten Pop-Gewand. Statt entfesselt, vertrackt und wild geht es deutlich seichter und aufgeräumter zu Werke. Die 14 Songs, von denen lediglich zwei die Vier-Minuten-Marke knacken, sind behutsam gestrickte Pop-Nummern, bei denen der Spielwitz und das Chaos früherer Tage nur noch unterschwellig mitschwingen („Qué Dios Te Maldiga Mí Corazón“, „Flash Burns From Flashbacks“). Natürlich sind Tracks wie das dynamisch sehr vielschichtige „Graveyard Love“ dennoch wunderschön inszenierte Musikstücke, denen auch Hardcore-Fans aus der Vergangenheit einiges abgewinnen dürften. Prinzipiell gilt jedoch: THE MARS VOLTA haben sich einmal ordentlich geschüttelt – und scheinen zu gänzlich neuen Ufern aufzubrechen. Spannend!
THE MARS VOLTA standen einmal für eine neue Art von Musik, die allem Vergleichbaren mindestens zwei Schritte voraus war. Zusätzlich zum scheinbar ewig währenden AT THE DRIVE-IN-Ruhm wirkte vor ein paar Jahren alles frisch und unglaublich toll.
Je mehr unfassbare Alben man aber veröffentlichte und je mehr Rodriguez Lopez seinem Drang folgte, jeden noch so unwichtigen Gedankengang auf Band festzuhalten, um so anstrengender wurde es, dem zu folgen.
Die Zweifel an der Bedeutung von MARS VOLTA wuchsen. Es ist ziemlich fraglich, ob vor allem Rodriguez Lopez es schafft, den Großteil seiner Gitarrenideen (die er vielleicht ohne groß zu überlegen aufnahm) auf einem Konzert je wieder so spielen wird, wie er sie aufgenommen hat.
Er nennt es Kunst, und ich komme ins Grübeln. Es ist leicht, zu sagen, dass AT THE DRIVE-IN die wichtigere Band war. Aber es steht fest, dass THE MARS VOLTA nicht annähernd an das herankommen, was ATDI fähig waren auszudrücken.
Klar, die Musiker machen auch auf diesem Album ihre Sache meist gut . Wichtig ist das jedoch nicht mehr.
Ist das wirklich so lange her ...? Ja, ist es: 2003 erschien das Albumdebüt von MARS VOLTA. Da war es erst zwei Jahre her seit der Implosion von AT THE DRIVE-IN, und nach dem kleinen Umweg über DE FACTO wurden THE MARS VOLTA geboren, die nach einer EP direkt von Universal unter Vertrag genommen wurden.
Im Juni 2003 erschien das von Rick Rubin produzierte Debüt „De-loused In The Comatorium“, sowohl auf CD wie auf Doppel-LP, letztere via Gold Standard Laboratories, jenem Label, dessen Mitbegründer Omar Rodriguez war.
Nachpressungen des Vinyls gab es lange schon nicht mehr, und auch wenn THE MARS VOLTA seit 2012 auf Eis liegen, gibt es doch weiterhin ein Interesse an der Band. Und: Wenn ein THE MARS VOLTA-Album, dann dieses, denn mit jedem weiteren verlor sich die Band mehr in fernen Musikwelten, verschwand immer weiter aus dem Fokus jener, die sich einst für AT THE DRIVE-IN begeistert hatten.
Die Doppel-LP wurde von Music On Vinyl nun in ausgesucht schöner Reproduktion neu aufgelegt, inklusive bedruckter Innenhüllen und Posterbeilage sowie in (gold-)farbigem Vinyl.
MARS VOLTA und die Easy-Listening-Erfahrung. Ich muss gestehen, dass ich mit starken Vorurteilen an das selbstbetitelte Album von Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala herangetreten bin. Die letzten Veröffentlichungen im experimentellen Math-Irgendwas-Prog haben bei mir nur ein müdes Schulterzucken erzeugt. Die Häufigkeit, mit der vor allem Rodríguez seine Ideen auf Platte brachte, ließ mich tatsächlich am Gehalt seiner Musik zweifeln – und das mit AT THE DRIVE-IN- und auch guten MARS VOLTA-Veröffentlichungen. Ganz im Gegenteil zur eigenen jüngsten Vergangenheit ist das, was MARS VOLTA jetzt im Clouds Hill-Studio in Hamburg aufgenommen haben, schon fast traditionelle Musik. Irgendwo zwischen Easy Listening, südamerikanischen Sounds und vor allem der Atmosphäre eines kleinen, aber auf jeden Fall entspannten Clubs, klingen die 14 Songs ungewöhnlich aufgeräumt und gut. Es scheint, als würden MARS VOLTA all denen einen Rettungsring zuwerfen, die in ihren irren Soundideen unterzugehen scheinen. „Mars Volta“ ist nie anstrengend. Und das tut gut. Darüber hinaus zeigt es ein weiteres Mal, wie unfassbar vielseitig dieses Duo doch sein kann – wenn es will. MARS VOLTA sind mit diesem Album endlich wieder wichtig.