Plutonium Blonde
Die von Edward Ka-Spel und Phil Knight Anfang der 80er ursprünglich in London gegründeten LEGENDARY PINK DOTS machen schon eine halbe Ewigkeit Musik, wenn man knapp 30 Jahre als solche bezeichnen will.
Seitdem entstanden unzählige Platten, die alle etwas gemeinsam haben, die Unmöglichkeit zu benennen, wie die LEGENDARY PINK DOTS nun eigentlich klingen. Ich habe sie immer als Teil der damaligen New Wave-Szene wahrgenommen, nur befanden sich LPD stilistisch immer auf der falschen Straßenseite und waren mehr als Phänomen denn als Band für den Hausgebrauch interessant.
Konventioneller oder eingängiger sind sie seitdem wahrhaftig nicht geworden, das merkt man schon beim ersten Track ihres neuen Albums, passenderweise „Torchsong“ betitelt, ein monotones, brutal zerkratztes Stück Musik, das an frühe Industrialbands erinnert.
Danach folgt eine minimalistische, deutlich entspanntere Synthiepopnummer mit allerdings auch recht düsterer Stimmung, die gegen Ende immer disharmonischer wird. Bei „A world with no mirrors“ gibt Edward Ka-Spel dann den verträumten Folkbarden mit Akustikgitarre und Flöte, zumindest zu Beginn, denn an dem grundsätzlichen immer ins Apokalyptische umkippenden Sounddesign der LPD hat sich über die Jahre nichts geändert.
Diese stilistische Zerrissenheit ist letztendlich nur etwas für wirklich abenteuerlustige Musikfans, die damit zurecht kommen, dass Ka-Spels musikalisches Genie nun mal in der permanenten Selbstmontage der eigenen Songs liegt, die man als Psychedelic-Pop oder was auch immer bezeichnen kann.
Wirklich gerecht wird man dieser Band damit nicht, die mir gerade mit ihrer Richtungslosigkeit eher Kopfschmerzen als wirklichen Hörgenuss bereitet.