Furry Dream
Wenn man am Instrument nichts kann und singt, als stünde man kurz vor ambulanter Polypenentfernung, reicht es immer noch zur Slackpunk-Karriere im Schlabberpullover. Wenn hingegen mehrstimmig der Ton gehalten wird und mit Enthusiasmus eine kleine, überraschend mitreißende EP eingespielt wurde, die namentlich nicht genannte Langeweilegaranten auf die Ränge verweist, muss von den Garagepop-Ensemble GURR die Rede sein.
Ähnlich wie bei THE FELINES, GOOCH PALMS oder SHANNON & THE CLAMS entsteht der Sound der drei Berlinerinnen aus Einflüssen aus Sixties-Girlgoup-Shingaling, beherztem Malträtieren des Reglers an der Fuzzbox, Patti Smiths unnahbarer Coolness und dem anarchischen Harmoniebegriff der TELEVISION PERSONALITIES.
Das ergibt nach Adam Riese eine herausragend gute Scheibe einer Band, die in Zukunft gerne eine protzigere Releasepolitik an den Tag legen kann, und mit deren 4-Track-Wohlfühlsound sich ein leichter Schwips hervorragend orchestrieren lässt.