Grand Griffon—Tour 2009 - 2015, Tickets, Konzerte, Interviews

Ein neues Zeitstrafe-Labelmate-Projekt, bestehend aus Mitgliedern von ESCAPADO, KURHAUS und TACKELBERRY. Übrigens beruht der Bandname GRAND GRIFFON auf einem niedlichen, treudoof blickenden Schmusehund.

Weder niedlich, treudoof, noch schmusig klingt dagegen die Musik. Stattdessen ballert einem solider Hardcore um die Ohren. Zeitweise hektisch, zeitweise gemächlicher. Zwischen melodischer Eingängigkeit und kantiger Vertracktheit.

Den Emo/Screamo-Einschlag mag man oder man mag ihn nicht. Dazu gibt es deutschsprachige Texte – ob er diese als pathetisch oder lyrisch empfindet, entscheidet der Zuhörer. In manchen Momenten fühlt man sich sogar an frühe TAGTRAUM erinnert, auch wenn GRAND GRIFFON aufgrund oben erwähnter Bands in einem anderen Kontext wahrzunehmen sind.

Insgesamt erhält man den Eindruck eines sympathischen Erstlingswerks einer neuen Combo, welche momentan auch eine verstärkte Live-Präsenz zeigt. Hingehen, angucken.

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GRAND GRIFFON

Protektor

Den Hang zu kryptischen Texten und Meer-Ästhetik auf Covern wird man wohl keiner norddeutschen Band mehr austreiben können. Aber schon hier machen GRAND GRIFFON alles richtig, die Texte sind zugänglich genug und die Cover-Gestaltung hat nichts gemein mit der gewohnten Tristesse, sondern ist total süß und herzerwärmend.

Musikalisch könnte man GRAND GRIFFON im ersten Moment über einen Kamm mit all den deutschsprachigen Emo-Punk-Bands scheren, doch damit würde man ihnen nicht gerecht werden. Statt belanglos vor sich hinzuplätschern, knallt einem „Protektor“ mit klassischer HC-Punk-Kante elf Lieder um die Ohren, die abwechslungsreich und eingängig sind.

Es wird zwischen Melancholie und Rastlosigkeit gependelt, während jedes Stück musikalisch und gesanglich die Stimmung perfekt einfängt. Gerade auch Helges Stimme, die vielen noch von ESCAPADO bekannt sein wird, lässt einen mit „Protektor“ schnell warm werden, und wenn der Plattenteller dann ein paar Mal seine Kreise gedreht hat, steht fest, was schon beim ersten Hören zu ahnen war: GRAND GRIFFON haben ein schnörkelloses Album aufgenommen, dem nichts fehlt, was eine runde HC-Punk-Platte braucht.

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GRAND GRIFFON

Mattachine

Da ist sie wieder, diese Leere in deinem Kopf, verursacht durch zuviel Stress, Chaos und Aktivität. In der Zwischenzeit, meistens auf Zugfahrten, hast du GRAND GRIFFON gehört. „Mattachine“, dein_e Begleiter_in, um heile durch das wuselige Alltagsdickicht zu kommen.

Dein_e Beschützer_in und dein Ventil. „Und jetzt nimm deine Angst und geh.“ Dein_e beste Freund_in, die dich versteht, dir liebevoll den Kopf tätschelt, oder doch sagt: „ich weiß, dass es scheiße ist, aber du musst da jetzt durch“.

„Am Kühlschrank hängt ein Bild, wie aus einer anderen Welt.“ Manche Dinge kannst du nicht nachvollziehen. Zu paradox wirken sie. GRAND GRIFFON vertonen diese Paradoxie, reißen Wunden auf und kleben ihr eigenes Pflaster drauf.

„Das sind die letzten Zeilen, die ich für dich schreib’. Oder sind es doch die ersten?“ Wer weiß das schon so genau. Ist aber auch egal, wenn man mit„ Mattachine“ ein weiteres Stückchen Wichtigkeit in der nordischen See verankert hat und einfach mal beweist, dass Schubladen so was von egal sind.