Callejon—Tour 2003 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews
Nächster Termin:
Genre
Metal
Shows
344 Shows in 120 Städten / 8 Ländern
Zeitraum
22.11.2003 - 22.12.2023
Letzte Show
22.12.2023 - DE-Köln, Live Music Hall
Nächste Show
nicht bekannt
Genre
Metal
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344 Shows in 120 Städten / 8 Ländern
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22.11.2003 - 22.12.2023
Letzte Show
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Die Düsseldorfer CALLEJÓN haben durch ihre Teilnahme an einem regionalen Nachwuchswettbewerb, den sie dann auch für sich entschieden haben, gehörig Vorschusslorbeeren geerntet und wurden in allerhand Stadtblättchen erwähnt, so dass man beinahe von einem kleinen Hype sprechen könnte. Nun muss ich allerdings einräumen, dass CALLEJÓN live durchaus zu überzeugen wissen, auch wenn man das Posing etwas reduzieren könnte. Das Debüt der Newcomer muss es sich nun aber auch gefallen lassen, an internationalen Maßstäben gemessen zu werden. Stilistisch hat man sich dem Metalcore verschrieben, bleibt größtenteils melodisch und textet auf Deutsch. Was nun live ein ziemlicher Brecher ist, hat auf CD leider etwas an Druck eingebüßt, da die Vocals recht leise sind. Die Strukturen sind nicht immer kohärent und so kommt es zu waghalsigen Umschwüngen, die teils unmotiviert klingen. Man muss der Band aber zu Gute halten, dass Drums, Gitarren und Bass technisch völlig überzeugen. Für ein Debüt ansehnlich, aber vom Songwriting her optimierbar. (22:20) (06/10)
Die Düsseldorfer CALLEJON sind quasi aus dem Nichts gestartet und können nun nach drei Jahren auf beachtliche Touraktivitäten mit THE BLACK DAHLIA MURDER, FEAR MY THOUGHTS, NEAERA, NARZISS und weiteren Metalcore-Bands verweisen. Nicht nur das, ihre erste EP "Chronos" hat sich ziemlich gut verkauft und mit "Willkommen im Beerdingungscafe" übertreffen CALLEJON sich selbst um ein Weites. Das IRON MAIDEN-Riffing ist weiterhin sehr melodisch, aber allgemein hat man einen deutlichen Zacken an Tempo zugelegt, so zumindest mein Eindruck. Die Vocals sind durch vereinzeltes hohes Gekeife wesentlich interessanter geworden, auch der vereinzelte Gesang, der stellenweise recht pathetisch und übrigens meist auf Deutsch ist, geht in Ordnung. Textlich gibt sich der Fünfer oft selbstkritisch und persönlich, wobei die Hommage an Masters Of The Universe eine willkommene Abwechslung bildet. Also He-Man-Figur aus dem Schrank holen, vor dem genialen Pushead-inspirierten Cover aufbauen und die Klingen sprechen lassen. Ein besonders gutes Metalcore-Album, auch wenn diese Aussage nach einem Oxymoron klingt. (28:56) (08/10)
CALLEJON sind wieder KALLEJON! Nachdem die Band sich auf dem letzten Album „Fandigo“ in sehr ernste Gefilde begeben hatte, kehrt nun der Spaß zurück, und KALLEJON entlassen ihr zweites Coveralbum in die Welt. Diesmal widmen sich die Düsseldorfer ganz dem deutschsprachigen HipHop und decken ihn in allen möglichen Facetten ab. Von Szenegrößen wie Sido über testosteronstrotzende Gangster wie Haftbefehl, herrlich großmäulige SXTN bis hin zu poppigen Sachen wie Bausa oder dem elektronisch verfeinerten Subgenre, dem DEICHKIND und KIZ entspringen, ist fast alles dabei. Und wie schon beim ersten KALLEJON-Album „Man spricht deutsch“ ist man an einigen Stellen wirklich überrascht, wie gut der Metal-Anstrich den Liedern tut. Es macht richtig Spaß zuzuhören, wie CALLEJON die Originale aufs Korn nehmen, aber somit gleichzeitig auch würdigen. Und als besonderes Bonbon gibt es am Ende noch zwei Eigenkreationen, von denen eine „Porn from Spain 3“ ist, wieder mit KIZ am Start, und diesmal auch mit einem zweiten Feature von Ice-T persönlich. Wie beim ersten KALLEJON-Album besticht das Artwork wieder durch wunderbare Ironie und Provokation. Denn diesmal küsst Metal HipHop ... und das buchstäblich.
CALLEJON sind ein Internetphänomen. Durch ihren „He-Man“-Hit „Snake mountain“ hat der Kölner/Düsseldorfer Fünfer große Popularität im Netz bekommen und konnte sich von dem Lokalband-Status schnell lösen.
Nach einem Demo, zwei EPs, einem Album, mehreren Besetzungswechseln und sehr viel hartem Touren durch ganz Deutschland wurde Nuclear Blast auf die Band aufmerksam. Nun ist es soweit für den ganz großen Wurf, das Album „Zombieactionhauptquartier“ ist raus, es wird gepusht, viele sprechen von DER Metalcore-Platte des Jahres und die Fans sind begeistert.
Ich aber nicht. Denn hier kommen keinerlei Stimmung beziehungsweise Emotionen auf: Das Album ist weder außergewöhnlich aggressiv noch melancholisch noch lädt es zum Party machen ein. Denn was hier geboten wird, geht gar nicht mehr altbackener.
Standardisierte IN FLAMES-Melodic-Death-Riffs sind hier gang und gäbe, dazu der abgenudelte Wechsel von gekeiften Screamo-Vocals in der Strophe und Gesang im Refrain von Sänger Basti. Vor allem die Refrains sind schrecklich, da sie vor Pathos nur so überquellen, dass mir die reichliche Körperbehaarung zu Berge steht.
Der Sound ist wieder einmal, typisch für moderne Produktionen, einfach nur überproduziert und steril. Das haben Bands wie NARZISS schon vor Jahren gemacht und zwar besser. Was man der Band anrechnen muss, sind ihre teils deutschen Lyrics, die wenigstens etwas frischen Wind durch eine verstaubte Szene blasen.
Und was ich von „Porn from Spain“, halten soll, bei dem Niko von den Asi-Rappern K.I.Z. „Styles kickt“, weiß ich auch nicht so ganz.
CALLEJON fahren (wahrscheinlich nicht nur) musikalisch gerne mal Achterbahn. Nach mehreren partyreichen Jahren, die sie auf den ganz großen Bühnen verbringen durften, kam 2017 mit „Fandigo“ schlagartig Ruhe und Ernsthaftigkeit in das Bandkonzept. Nicht dass nicht vorher bereits ernste Themen angesprochen worden waren. Das gehörte schon immer zu CALLEJON. Bei „Fandigo“ gab es aber nur noch sehr wenig Geschrei, dafür umso mehr Poesie. Als im Anschluss ein zweites Coveralbum mit Neuinterpretationen aktueller HipHop- und Chartsmusik kam, dachte man, „Fandigo“ sei ein Ausflug gewesen, und nun ist die Spaßtruppe zurück. Aber jetzt kommt „Metropolis“ und schon der Titel suggeriert deutlich, dass der Spaß wieder vorbei ist und es zurück geht in utopische und dystopische Gefilde. Zwar gibt es vor allem bei den beiden vorab ausgekoppelten Singles „Metropolis“ und „Gottficker“ das charakteristische Partysound-meets-Tiefgründigkeit, doch der Rest des Albums beschränkt sich zu weiten Teilen erneut auf ruhigere Rhythmen, viel Klargesang und viel Eintauchen in Literatur und Lyrik. Hier sind CALLEJON nun einfach zu Hause, wie es scheint, und man hört, dass sie sich wohl fühlen. Und so dürften auch beide Fronten auf ihre Kosten kommen: Hier und da wird geschrien, hier und da wird es tiefgehend. Damit kann sich wahrscheinlich jeder arrangieren, der CALLEJON mag.
Sich endlich noch mal jung fühlen? Na dann rein in den Player mit „Retrospektive“ von CALLEJON. Es gibt hier nämlich zum zwanzigsten Bandjubiläum eine Wiederauflage des ersten Albums „Willkommen im Beerdigungscafé“ und der EP „Fauler Zauber Dunkelherz“. Und da ist er wieder, der rauhe Charme der frühen CALLEJON. Ungeschliffen, roh und auf schon damals hochrelevant. Mittlerweile haben sie sich an die Speerspitze intelligenten deutschen Metal gespielt. Schon auf den beiden Alben blitzten die textlichen Fähigkeiten von Frontmann Basti Sobtzick durch. Sie mussten schon damals trotz aller Härte niemals die Keule auspacken, sondern agierten eher mit dem Degen. Wer erinnert sich bitte nicht gerne an eine Zeit, in der CALLEJON mit „Snake Mountain“ die hiesigen Metal-Discos unsicher gemacht haben. Musikalisch waren zwar CALLEJON damals noch absolute Frischlinge, aber dennoch vielen Kollegen meilenweit voraus. Das Gespür für den Mix aus Metal und feinen Melodien war schon immer omnipräsent. Man sollte sich „Retrospektive“ absolut nicht entgehen lassen und somit gleich das zwanzigjährige Jubiläum des sympathischen Fünfers aus Düsseldorf mitfeiern. Übrigens wurden die beiden Werke komplett remastert und sind als schickes Colored-Vinyl einzeln oder zusammen im Boxset zu haben.
Zwanzig Jahre Bandgeschichte, zehn Alben und kein bisschen müde. CALLEJON sind ein verdammtes Phänomen. Die Leichtigkeit, mit der sie Album für Album auf so hohem Niveau veröffentlichen, ist beängstigend. Ging der Vorgänger „Metropolis“ noch ein wenig als das Corona-Album der Band unter (und auch nur weil Live-Shows dazu kaum möglich waren), sieht die Welt heute ganz anders aus. „Eternia“ ist die logische Konsequenz aus zwanzig Jahren Entwicklung. CALLEJON haben nie davor zurückgeschreckt, sich weiterzuentwickeln und sich dabei keine Grenzen aufzuerlegen. Genau dies zeigt auch „Eternia“ verdammt gut. Auf der einen Seite findet man auf dem neuen Release die wohl härtesten Songs der Bandgeschichte, auf der anderen Seite aber auch die großen Melodien, die in den Sound von CALLEJON bereits seit einigen Jahren Einzug gehalten haben. Man hat den Eindruck, dass die Band die perfekte Balance nun gefunden hat, und sie hat mit „Eternia“ einmal mehr Großes geschaffen. Abgerundet wird der Gesamteindruck erneut durch das Artwork von Frontmann Bastian Sobtzick (Basti Basti). Das äußerst gelungene Zusammenspiel von Sound und Optik lässt auch beim zehnten Album absolut nichts zu wünschen übrig. Noch immer eine Liga für sich. Reinhören! Anspieltipps: „Sternenstaub“, „Silver surfer“ und „Mary Shelley“
Nachdem ich fast die Hoffnung aufgegeben hatte, muss ich nun sagen: Es gibt doch so etwas wie gute Live-DVDs. Über die CALLEJON-Doku und das Bonusmaterial kann ich nichts sagen, weil auf der Promoversion nur das Konzert selbst enthalten ist – aber eigentlich ist die Live-Show eben auch das Wichtigste an einer Live-DVD.
Das Konzert ist professionell aufgenommen und gefilmt, gleichzeitig bleibt der Sound aber glaubhaft, klingt absolut live und es kommt eine gute Atmosphäre rüber. Die Songauswahl ist gut, da sie zwar stark auf aktuelles Material ausgerichtet ist, aber auch das Cover-Album nicht ausklammert und mit „Snake Mountain“ immerhin den uralten He-Man-Tribute-Song CALLEJONs beinhaltet.
Etwas schade ist lediglich, dass so einige Gelegenheiten bezüglich möglicher Live-Gastauftritte verpasst wurden, die hier das i-Tüpfelchen hätten darstellen können. Allerdings schmälert das den guten Gesamteindruck wenig, da die gesamte Band schlichtweg eine gute Show abliefert und merklich selbst Spaß hat.
Wenn schon professionell aufgemachte Live-DVDs, dann bitte so.
Ein theatralischer Beginn, Handlungsverlauf durch alle Facetten des Pathos, ein Höhepunkt mit ganz großer Geste: Emotional ist auf „Fandigo“ eigentlich alles beim Alten. Musikalisch hingegen geht die Entwicklung immer weiter in Richtung Rock, weniger Metalcore gab es auf einem CALLEJON-Album noch nie.
Das Album beginnt ruhig mit einer vierminütigen Ballade, „Der Riss in uns“. Ähnlich hart wie auf früheren Alben geht es nur im Rausschmeißer „Fandigo Umami“ zu, das mit Geschrei und Blastbeats, aber auch einem ruhigen Synthiepart aufwartet.
Dazwischen stehen unter anderem die radiotaugliche Single „Utopia“, das Achtziger- und Synthie-lastige „Hölle Stufe 4“ und das an deutsche Singer/Songwriter erinnernde „Mit Vollgas vor die Wand“.
Insgesamt funktioniert der musikalische Wandel, auch wenn letzteres mit den Anfangszeilen „Sie haben dich belogen und tausendmal betrogen / Dir, mei’m stolzen Tiger, jeden Zahn gezogen“ nah an der Fremdschämgrenze liegt.
Den meisten Fans wird das egal sein, wenn sie CALLEJON nicht ausschließlich wegen des Metal-Riffings gehört haben. Die Stärke der Band liegt schon lange mehr im emotionalen Bereich, weshalb die Entwicklung auch nicht wirklich Sellout-Vorwürfe rechtfertigen dürfte.
So ist das jedenfalls deutlich interessanter als der xte Aufguss des alten Stils.
Es bollert und dröhnt und kreischt an allen Ecken und Enden. Aber das ist ja typisch: CALLEJON aus Düsseldorf haben schließlich noch nie Gefangene gemacht. Sie ziehen ihr Ding laut und schrill durch und geben – obwohl im Metal groß geworden – so gar nichts auf Konventionen und Szenevorschriften und musikalische Grenzen.
Denn musikalische Grenzen gibt es gar nicht. Musik ist Kunst. Und in der Kunst ist alles erlaubt. Sogar ein Coveralbum mit Metalversionen von deutschsprachigen Rap-Songs. Für den einen oder anderen mag die Idee erschreckend oder seltsam klingen.
Rap galt schließlich lange als Klassenfeind im Metal-Punk-Hardcore. Zudem hat diese seltsame Band ja schon mal ein Album mit deutschsprachigen Coverstücken veröffentlicht. Wer tut denn so was? Und vor allem: Wer tut denn so was zwei Mal? Aber allen Nörglern sei gesagt: Das, was CALLEJON hier machen, hat so viel Wucht und Wumms und steckt so voller charmanter Chuzpe, dass sich jede Kritik verbietet.
Jeder Song sticht. Und zwar gewaltig. Und wer es schafft, sogar Ice-T für ein Stück zum Mitsingen zu bewegen, der kann so falsch nicht liegen und so schlecht nicht sein.