Nach über einer Dekade Schaffenspause melden sich die Mobylettes 2011 zurück. "Immer schlimmer", so der Titel des Albums, übertrifft alle Erwartungen, auch die hohen. Waren die Mobylettes doch in den 90er-Jahren eine beliebte All-Girl-60s-Band, welche nicht nur ihren Hamburger Bewunderern unvergessliche Auftritte bescherte. Es erschienen drei Alben, unter anderem eines mit fantastischen George-Gershwin-Interpretationen und dann ... sehr lange nichts. Aber die Mobylettes haben die Jahre genutzt, um ihren Stil immer mehr zu verfeinern, als hätten sie ihn frisiert wie ein Vorstadt-Blouson-Noir sein Velo. Nach wie vor liegt die Kernkompetenz der Mobylettes bei der amerikanischen Popularmusik der 1960er-Jahre. Man meint, die 13 Songs auf "Immer schlimmer" wären der Band von Burt Bacharach, Carole King oder von einem der anderen Brill-Building-Autoren auf den Leib geschrieben worden. Oder waren es Holland-Dozier-Holland aus Detroit? Hatte am Ende Phil Spector seine Finger im Stil? Weit gefehlt: jeder Song ein Mobylettes-Original. Originale von Originalen, sozusagen.
