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Man geht ja nie so ganz für immer, oder wie diese Zeile aus dem blöden Schlager lautet. Paul Sanders (Gitarre, Gesang) und Jeff Mooridian (Drums) waren in den Neunzigern zwei Drittel der nicht ganz unbekannten und via Amphetamine Reptile veröffentlichenden HAMMERHEAD (nicht zu verwechseln mit den vermeintlich provokanten Prollpunks aus Koblenz). Die waren wie ihr Label irgendwann Geschichte, doch Musiker verschwinden seltenst spurlos in der Versenkung, und siehe da, hier sind sie wieder. Nicht mehr in Minneapolis ansässig, sondern in Los Angeles, und daher rührt dann wohl auch der Kontakt zu Gold Standard Laboratories, dem Label, auf dem ihre Platte in den USA erschienen ist. X-Mist-Armin als Hüter des guten Geschmacks hat sich nun darum gekümmert, dass diese wirklich exzellente Platte - die erste von VAZ und über einen Zeitraum von zwei Jahren eingespielt - in Europa in Lizenz bei X-Mist erscheint, farbig, handnummeriert und mit mir nicht weiter bekannten "Bonus-Gimmicks" (ich muss da ja immer sofort an Yps und Urzeitkrebse denken...), denn ich habe die schwarze, gimmicklose Promo-Version bekommen (nein, die verkaufe ich nicht). "VAZ have carved a comfy niche for themselves somewhere between SONIC YOUTH's ‚Daydream nation' and ARAB ON RADAR's ‚Soak the saddle'", schreibt das Label, hat damit nicht Unrecht, und ich finde, dass auch der Verweis auf brachiale, fiese, hinterhältige Lärmgewitter, für die AmRep nicht nur wegen HAMMERHEAD bekannt war, absolut angemessen ist. Dazu kommt dann noch so ein ganz eigentümlicher Frühachtziger-Gothpunk-Einfluss, der VAZ selbst im Umfeld des nicht gerade für Mainstream stehenden Labels GSL zu einer außergewöhnlichen Band macht. Man merkt schon irgendwie, dass hier Leute Musik machen, die schätzungsweise Mitte 30 und nicht Mitte 20 sind - die Achtziger und den Noiserock der frühen Neunziger direkt miterlebt zu haben, das macht sich hier deutlich in der Musik bemerkbar. Ach so, richtig: VAZ sind tatsächlich nur ein Duo. Sowas soll Entscheidungen innerhalb der Band ja enorm beschleunigen. (8)

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Ox Fanzine #53 als PDF

VAZ

Demonstrations in Micronesia LP

Vor einem Jahr hatte ich bereits die Freude, das "Dying To Meet You"-Album von VAZ zu besprechen, das als CD via GSL und auf Vinyl ebenfalls via X-Mist erschienen war. Wie ich jetzt feststellen muss, war selbige Platte mitnichten die erste des Ex-HAMMERHEAD-Duos, denn das hier ist das Debüt. Auf Vinyl 2000 bei Thin The Herd erschienen, auf CD via Load, und jetzt in einer Mini-Auflage von 300 bei X-Mist - mit feinem, knallrotem Siebdruck-Cover. Da ich eben die neue Scheibe von Gibby Haynes hörte, kommt mir spontan dieser Vergleich in den Kopf. Düsterer Noiserock, schwerfällig, aber doch auch mit Raum für ruhigere, atmosphärische Parts. Eine außergewöhnliche Formation, die man im Oktober auch live erleben konnte. Kommt in giftgasgelbem Vinyl. (08/10)