M.O.T.O.

Tourdaten 2002 - 2011

Interviews

M.O.T.O. - Meister des Banalen

M.O.T.O., MOTO oder ausgeschrieben MASTERS OF THE OBVIOUS existieren sein nunmehr 26 Jahren und sind seit all den Jahren unbestreitbar das Soloprojekt des einzig festen Bandmitgliedes, Sänger und Gitarrist Paul Caporino, der die Band von Chicago aus am Laufen hält. Eine Ego-Angelegenheit, wie er zugibt. Ich lehne mich jetzt einmal so weit aus dem Fenster, ihn mit dem nimmermüden Billy Childisch zu vergleichen - mit den Unterschieden, dass Paul aka M.O.T.O. noch unbekannter ist und nicht gaaanz so viele Songs auf dem Buckel hat wie der andere Meister. Dafür ist Paul bei der Erhaltung seiner Band wesentlich konstanter. Musikalisch beweist auch er eine große Affinität zu trashigem Pop-Punk, wobei die Garage meistens genauso nahe liegt wie der New Wave und der Sixities-Beat.Mein erstes M.O.T.O.-Album war die 1990er CD "This Corpse Is A Warning", die ich vor ein paar Jahren von einem Freund zum Geburtstag bekam, der sie mir mit den Worten überreichte: "Wie, du kennst die nicht? Das wundert

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Ox Fanzine #72 als PDF

Reviews

Single File CD

Immer wieder verblüffend: Da denkt man, man kenne so ziemlich alles in seinem musikalischen Universum, und dann stellt man fest, dass eine Band wie M.O.T.O. aka MASTERS OF THE OBVIOUS zwar schon seit 1981 existiert und unzählige Singles veröffentlicht hat (wobei Bandgründer Paul Caporino die einzige personelle Konstante darstellt), man aber bislang keine einzige davon besaß. Seltsam! Ich meine, ich bin ständig irgendwo auf den Namen gestoßen, auf Samplern, als Vergleich bei anderen Bands, in den Kataloglisten von Labels, doch der eigene Schrank blieb leer - bis jetzt. Denn hierbei handelt es sich um eine von Criminal IQ Records aus Chicago (dem derzeitigen Wohnsitz Caporinos) neu aufgelegte Single-Compilation, welche die Jahre 1988 bis 1993 umfasst und damit nur einen kleinen, aber wohl doch repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen von M.O.T.O. liefert. Und das ist geprägt von Pauls Liebe zur klassischen MusicCassette, simplen Pop-Songs, die sich im Zweifelsfall auch nur auf der Gitarre und ohne Band spielen lassen, jedoch wird er bei den Aufnahmen hier mindestens von seinem Drummer Beck Dudley begleitet. Musikalisch ist das hier simpler Punkrock, rauh und direkt aufgenommen, ein Mann und seine Gitarre, Musik, die überall und unter allen Umständen funktioniert, aber je kleiner die Bühne, desto besser. Wunderbare kleine Popsongs von einer gewissen teenagerhaften Unschuld und dazu verschmitzte Texte, wobei die Songtitel ja schon eine Menge verraten: "Crystallize my penis", "The turd that came to life", "Skeletons need their sleep", "Satan always calls collect" und so weiter ... Guten Humor hat Caporino auf jeden Fall, und man weiß nach dem Hören dieser CD, dass M.O.T.O. sicher ein großes Vorbild für ATOM & HIS PACKAGE war. Also, besser spät entdecken als nie, ein Anfang ist hiermit gemacht und reichlich andere M.O.T.O.-Platten da draußen warten darauf, gekauft zu werden. (64:09 (8)

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Ox Fanzine #60 als PDF

M.O.T.O.

Raw Power CD

Paul Caporinos Chicagoer Langzeit-Punk-Unternehmen M.O.T.O., MOTO oder MASTERS OF THE OBVIOUS, kann schon auf 25 Jahre Geschichte zurückblicken. Anders als bei vielen Popplatten, die man gerne ein paar Mal hört, dann aber abgenutzt zur Seite legt und bald vergisst, ist es bei dem 2005 erschienenen "Raw Power" von M.O.T.O. eher so, dass man zwar auf Anhieb die Schublade "rotziger Pop-Punk" aufmacht, es dauert dann jedoch ein bisschen, bis die Songs ordentlich kleben bleiben. Dies geschieht dann aber umso nachhaltiger. Erlaubt man Songs wie "2-4-6-8 rock'n'roll", "Deliver deliver deliver" oder "Getting it up for physics" durch wiederholtes Hören Entfaltung, läuft man Gefahr, auch Tage später ganz unerwartet einen kleinen Schub M.O.T.O.mania erfahren zu dürfen: Aussetzer während der Arbeit oder dem Reparieren der Klospülung, weil eine kleine Songzeile mit Caporinos klebriger Stimme durch den Kopf schießt. Wohltuend beängstigend. Und bei "Gonna get drunk tonight" ist eh alles gesagt: "I'm gonna get drunk tonight, all by my own, I'm gonna get drunk tonight, with nobody home. With the music on, oh yeah, I got everything I need ..." "Treffer!" (09/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

M.O.T.O.

El stop 7"

Auf dem kleinen, feinen Label Babykiller Records aus New York (babykillernyc@yahoo.com) kommt eine genauso kleine, feine 7" von Altmeister Paul Caporino alias M.O.T.O. mit sehr reduziertem, aber schönem Coverartwork von Tom Stack. Auf der A-Seite "El stop", auf der B-Seite das herzergreifende "She's gone nuts" (was mitnichten bedeutet, dass die Freundin gerade aufgestanden ist, um dem Herren Nüsschen aus der Küche zu holen). Allerbester Power-Pop-Punk, der aus mir unerklärlichen Gründen bis heute nicht die Wertschätzung erfährt, die ihm zusteht. (9)

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Ox Fanzine #66 als PDF

M.O.T.O.

Single File

33-Song-Doppel-LP mit allen 7"s der MASTERS OF THE OBVIOUS zwischen 1988 und 1994, der Duo-Zeit Paul Caporinos mit Drummer Beck Dudley, dazu noch eine Handvoll neuer Songs. Bisher hat es M.O.T.O. nie richtig geschafft meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Diese Compilation älteren Materials höre ich jetzt aber schon seit ein paar Tagen immer wieder. Lustig immer wieder die Texte von Songs wie „Crystallize my penis", „Rot rot rot", „The turd that came to life", „I am the cheese", „Skeletons need their sleep", „Satan always calls collect" und „Jesus and Murray".

Schön immer wieder die Refrains und Melodien des minimalistischen Garagenpunk-Duos. Obwohl „Single File" 1994 schon auf CD rauskam, ist diese Neuauflage als Doppel-LP eine schöne Sache, im Gatefold mit allem Single-Artwork und vielen Live-Fotos.

Für Sammler und für Extremsammler streng limitiert in rotem Vinyl.

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Ox Fanzine #84 als PDF

M.O.T.O.

No Sleep Til Turku

„Guitars are like clothes to a rock’n’roll man“, singt Paul Caporino, das könnte auch als sein Lebensmotto durchgehen. Wahrscheinlich steht der Mann auch mit der Gitarre unter Dusche. Seit 31 Jahren widmet sich Caporino mit hingebungsvoller Leidenschaft und fast manischem Schaffensdrang seiner Musik unter dem Namen M.O.T.O.

(Masters Of The Obvious). Alles begann 1981 in New Orleans, wo die Keimzelle der Band zusammenfand, die im Laufe der Jahre ständig mutierte, aber in dieser Urbesetzung bis 1987 überlebte.

In dieser Phase entstanden Klassiker wie „Skeletons need no sleep“ oder „Satan always calls collect“. Aber weil die Band in den frühen Jahren eher unregelmäßig zusammenkam, produzierte Paul, damals ganz der D.I.Y-Tape-Szene verschrieben, unzählige Songs im Alleingang, die ursprünglich als Demos gedacht waren, und dann als Kassetten veröffentlicht wurden.

Die „richtigen“ Bandaufnahmen stellte Paul 1987 auf dem legendären „Quasimoto“-Tape zusammen, kurz darauf löste sich die Band erstmal auf. Nachdem Paul nach Boston zog, machten M.O.T.O. mit der Schlagzeugerin Beck Dudley zunächst für ein paar Jahre als Duo weiter.

Auch diese Phase war ungemein produktiv, Caporino und Dudley veröffentlichten nicht weniger als sechs Kassetten, ebenso viele Singles und auch die ersten LPs, „This Corpse Is A Warning“, eine Compilation der besten Tape-Songs, und „Single File“, mit den ersten professionell im Studio entstandenen Aufnahmen.

Dieses Line-up kam nach dem Umzug nach Chicago zu einem Ende. Paul aber fand schnell neue Musiker, schrieb manisch eine Unmenge von Songs, haute einen Kassetten-Release nach dem anderen raus.

Zwei weitere LPs folgten, „Kill M.O.T.O.“ sowie 2005 „Raw Power“. Paul tingelte fortan zwischen Providence und New Orleans, lebte mehr in Tourbussen als zu Hause. Zuletzt landete Caporino in Finnland, wo er M.O.T.O.

neu formierte und das aktuelle Album einspielte. Die musikalische Linie hat sich all die Jahre allerdings wenig verschoben, humorvolle Texte mit leicht vulgärem Unterton zu cathchy Punkrock mit hohem Pop-Anteil, immer wieder mit Anleihen bei den Großen der Rockgeschichte.

KINKS, Dylan, Donovan, HÜSEKR DÜ und nicht zuletzt die BEATLES werden gerne mal zitiert. „BEATLES of Punk“ ist ein Begriff, der öfters verwendet wird, das ist natürlich totaler Unsinn, die BEATLES selbst waren ja schon Punk genug.

Doch Caporinos Sinn für eingängige Melodien und simples, aber effektives Songwriting macht M.O.T.O.-Releases zu Klassikern des Genres. „No Sleep Til Turku“, Album Nummer zehn, befindet sich mit den besten Momenten der Band durchaus auf Augenhöhe, auch wenn es an „Raw Power“ nicht heranreicht.

Mit HEARTBURNS-Drummer Niila Kunnari und SWEATMASTER-Gitarrist Mikko Lukki am Bass stehen ihm hochkarätige Begleiter zur Seite. Die Qualität der Songs ist durchweg konsistent, einzig der lahme Schunkel-Country-Opener stinkt etwas ab, die furiosen Minimal-Punk-Songs danach lassen den mauen Einstand aber vergessen.

Es folgt Hit auf Hit, zwar alle nach derselben Formel gestrickt, aber jederzeit mitreißend und mit Langzeitwirkung.