Liquid Laughter Lounge Quartet

Tourdaten 2004 - 2013

Reviews

Yonder Chickens Get Lonely LP

Hier werden Cocktails ganz besonderer Art angerührt, schräg, apathisch und psychotisch, mit Namen wie Tom Waits, CRAMPS oder JESUS LIZARD im Nacken, aber auf ganz eigenen Pfaden wandelnd. Läßt man das LOUNGE QUARTET weg landet man bei derselben Band, die aber einen etwas anderen Sound fabrizieren. Definitiv Leute, die TWIN PEAKS bzw. David Lynch in sich aufgesogen haben wie ein Schwamm, zumindest klingt diese Platte so. Letzte Ausfahrt Freiburg, sozusagen...

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Ox Fanzine #36 als PDF

LIQUID LAUGHTER LOUNGE QUARTET

Liquid Laughter Lounge Quartet CD

Der Name dieses Freiburger Quartetts ist durchaus hilfreich bei der musikalischen Einordnung dieser Platte. Relaxte Kneipenmusik, vielleicht etwas zu positiv und zu wenig düster für David Lynch, aber dafür bestens geeignet für die Melancholie eines gut besoffenen, finnischen Roadmovies. Die Instrumentalsongs sind richtig klasse, aber der Gesang ist dann leider mal eher abturnend. So einen lockeren Umgang mit musikalischen Genres und den dazugehörigen deutschen Texten höre ich mir von einer Band wie MUTTER sehr gern an, aber nicht von vier Freiburgern, die zu viel "Pulp Fiction" geschaut haben und zwischendurch versuchen, wie David Bowie und Johnny Cash zu klingen. Und das dann auch noch richtig ernst meinen.

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Ox Fanzine #46 als PDF

LIQUID LAUGHTER LOUNGE QUARTET

Was The Pleasure Worth It 10"

Ein langsam wabernder Sound, der wie dickflüssiges Öl aus den Boxen perlt, dazu eine Gitarre, die aus einem Pulp-Movie entliehen zu sein scheint und als Soundtrack zum Showdown dienen mag. Im ersten Song dieser 10", die in klarem Vinyl daherkommt, öffnen die Freiburger das Verdeck ihres 50er Ami-Cabrio-Schlitten und lassen sich über breite Straßen durch die nächtliche Großstadt treiben. Mit dem SCORPIONS-Cover „The Zoo" biegen sie in eine kleine, kaum erleuchtete Seitenstraße ab und betreten den schmuddeligen, verrauchten Kellerclub. Ein warmer Bar-Sound, der einem entgegenschlägt und trotzdem unverkennbar LLLQ ist. Auf Seite B hat die Party im Drogenloch bereits ihren Höhepunkt gefunden, psychedelische Klangwelten, erzeugt von Gitarre, Schlagzeug, Electrospielereien und Kontrabass, dazu ein dezenter Gesang. Der Trip findet mit „Bridges I" seine Fortführung und der Puls schlägt höher, es geht etwas hektischer und aufgeregter zu Werke. Dieses Intermezzo hält jedoch nicht lange an, mit „Bridges II" befinden sich Band und Hörer bereits wieder in ihrem alten Schlitten und treten den Heimweg an, am Straßenrand flackernde Laternen, sich ins Dunkel drückende Gestalten und die langsam vorbeiziehenden Lichter der Großstadt. Mit dem Titelsong endet der Tag und man macht es sich nochmals auf der Couch bequem. Eine musikalische Aufarbeitung des Geschehenen, indem immer wiederkehrende Gitarren ein episches Ausmaß erzeugen, das an PINK FLOYD erinnert und vom seichten Beat davongetragen wird (25:37) 10/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

LIQUID LAUGHTER LOUNGE QUARTET

May You Always Live With Laughter

Sie sitzen immer noch in dieser Hotelbar. Im altersschwachen Fernseher läuft "Twin Peaks" und der schwere, brüchige, vom grellen Sonnenlicht gegerbte Holzkasten knarrt, wenn draußen der Blitz über den Himmel zuckt. Direkt neben dem Fernseher quietscht die Tür zur Toilette, langweilige Stammgäste, vollgekokste Nutten und gescheiterte Existenzen wechseln sich dabei in dem uringetränkten, von Fliegengeschwirr erfüllten Kämmerchen ab. Das LLLQ stört sich nicht weiter daran, rückt manchmal etwas nervös herum, aber lässt sich gleich danach wieder in die roten Plüschsessel fallen. Neben ihnen lebt ein Student im Diplomstress seinen Pilztrip aus, gleich gegenüber diskutiert David Lynch mit drei Jazzsängerinnen im vor Zigarettenqualm stickigen Zimmer. Der Rauch wirkt wie eingefroren. Das Unwetter legt sich langsam, und kurze Zeit darauf hört man vom nahen Strand schon wieder wabernde Surf-Sounds, doch die Zeit scheint auch jetzt stillzustehen in diesem Raum. Es kommt Bewegung auf, und LLLQ erheben sich, um einmal kurz Mr. Rock'n'Roll zu begrüßen, einen guten Freund, den man zwar selten trifft, aber um so öfter im Hinterkopf hat. Es folgt eine kurze Spritztour mit dem alten Buick entlang der Strandpromenade mit den an ihr zerschellenden Wellen, hinein ins morbide Nachtleben und die schmuddeligen Gassen der nahen Kleinstadt. Irgendwann kehrt man dann erschöpft zurück und raucht noch gemeinsam einen in der Hotelbar, schwerer Whiskey und billiger Tequilla laufen auf dem Tresen zu einer farblich nicht definierbaren Pfütze zusammen. Der Alkoholrausch trübt die Wahrnehmung zunehmend, und ein letztes Mal erhebt man sich schaudernd, bearbeitet mit Ausdauer und innerer Ruhe Kontrabass und Klavier, der gefrustete Familienvater wird sich kurz darauf im Hotelzimmer eine Etage höher erschießen. LIQUID LAUGHTER LOUNGE QUARTET hören erst auf zu spielen, als das Blut von der Decke tropft, welches langsam aus dem weggepusteten Schädel läuft. Nachdem man gegenüber einem dieser Cops, der aussieht wie aus einem Film-Noir, seine Aussage gemacht hat, verabredet man sich für den morgigen Tag wieder im selben Hinterraum dieser kleinen Bar. Bitte auch in Zukunft nicht aufstehen und diesen Raum verlassen. (44:27) (09/10)

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Ox Fanzine #56 als PDF

LIQUID LAUGHTER LOUNGE QUARTET

Live in Freiburg 7"

Die von Konzerten bekannte, aber noch nicht veröffentlichte Interpretation des Neneh Cherry-Klassikers "Menchild" erblickt hier dann auch sinnigerweise als Liveversion das Licht der LLLQ-Welt. In bekannter und geschätzter Qualität, ein psychedelischer Sog. "Rock'n'roll resurrection", das countryeske Stück ihres letzten Albums, angereichert mit einer bodenständigen Steel Guitar, nimmt LLLQ ein wenig den sonst üblichen Zauber. Brillieren kann die Band trotzdem. Ein Release für Fans und darum gibt es auch nur 300 Stück von dieser 7" in der Packpapier-Live Serie von Ritchie Records.