John Vanderslice—Tour 2005 - 2011, Tickets, Konzerte, Interviews

Sechs Jahre und fünf Alben, dazu jede Menge Bands - BEULAH, DEATH CAB FOR CUTIE, MATES OF STATES - die in seinem Tiny Telephone Studio einkehrten. In Europa sollte es mit dem Durchbruch trotzdem nicht so recht klappen und beinahe zeitgleich zum neuen Album "Pixel Revolt" erscheint nun ein Querschnitt durch das Werk von John Vanderslice für den europäischen Markt. Die Angewohnheit im Studio lange rumzutüfteln und an Songs zu feilen, sie vielschichtig zu arrangieren und gleichzeitig eine beeindruckende Stringenz zu entwickeln, zieht sich durch das gesamte Werk. Kann gerade noch nur ein Bass wummern und Vanderslice melancholisch dazu einstimmen, spülen opulente Bläsereinsätze im nächsten Song jeglichen Trübsal hinfort und bleiben trotzdem nachdenklich, in sich gekehrt. Dem Songwriter ist Vanderslice dabei immer näher als dem Nerd, der im Studio einen Songbombast zusammenbraut, egal wie viele Instrumente er noch auffährt. Auffällig ist allerdings, wie weit John Vanderslice sich immer genau dann wieder zurücknimmt, wenn es experimenteller werden könnte. Dann schreitet er nämlich mutlos, oder vielleicht auch auf den kommerziellen Erfolg schielend, weiterhin auf den Pfaden fort, die mittlerweile schon zu Highways geworden sind, siehe BRIGHT EYES, Elliot Smith etc. (51:05) (7)

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Ox Fanzine #62 als PDF

JOHN VANDERSLICE

Pixel Revolt CD

Inzwischen werden ihn einige schon gesehen haben: John Vanderslice spielte Ende November vor NADA SURF seine zurückgenommenen Popsongs, die passend zum Herbst auf seinem inzwischen fünften Album erscheinen. Und er hat ein sehr gutes Händchen dafür, seine unaufdringlichen Songs durch geschickte Arrangements zu veredeln, dass sie dem Hörer gerade dadurch ans Herz wachsen. "Trance Manual" entwickelt bei mehrmaligem Hören so ungeahnte Tiefen, wenn sich Streicher kurz aufbäumen, ein Mellotron einige Harmonien beisteuert und sich für einige Takte ein Cello einschleicht. So funktionieren viele seiner Songs. Er ist sicher nicht der beste Songschreiber unter der Sonne, setzt sie aber großartig in Szene, wobei ihm sein manieristisches Festhalten an analoger Produktion dabei zu Gute kommt. Selbst scheinbar am Computer zusammen gebastelte Rhythmen wurden live eingespielt. Behilflich dabei waren ihm einige fähige Mitstreiter, sein Produzent Scott Solter wie auch THE MOUNTAIN GOATs John Darnielle. Selbst der aus dem Tzadik-Umfeld stammende Erik Friedlander steuert sein Können am Cello bei. Eine Ansammlung enormer musikalischer Kreativität also und wenn Vanderslice' Songwriting noch einen Tick griffiger und/oder ergreifender wird, kann man noch ein richtiges Meisterwerk erwarten. Aber nicht, das wir uns falsch verstehen: Das Level, auf dem John Vanderslice sich bewegt, muss man erst einmal erreichen. (53:36) (08/10)

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JOHN VANDERSLICE

Emerald City CD

Auch wenn er mal so richtig aufspielt, Spuren überdreht und nach vorne zu drücken versucht - nach wie vor schafft es der gute John Vanderslice nicht, dass seine Songs richtig kicken. Gut, der Mann ist ein Songwriter und ich will ihm auch gar nicht absprechen, dass er seine Sache sehr souverän meistert. Aber der Funken will einfach nicht dauerhaft überspringen. Dass nicht jeder eine einnehmende Stimme hat wie John Samson und nicht so großartige Songs zustande bekommt wie Ben Gibbart - geschenkt. Bei aller Melodiösität und den nach wie vor souveränen Arrangements bleibt jedoch immer ein irritierend fader Nachgeschmack, obwohl die warm eingespielten Songs doch so ohrenschmeichelnd sind. So habe ich mir Erwachsensein früher vorgestellt - mit beiden Beinen am Boden und trotz des Ticks Verträumtheit irgendwie schal. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Realität besser ist.(47:51) (6)