Egotronic &mdash; Tour 2007 - 2022, Tickets, Konzerte, Interviews

Konzert - Punkrock/Hardcore

Schwarzes Schaf

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Konzert - Punkrock/Hardcore

Zum Teufel

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Konzert - Punkrock/Hardcore

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Das Schiff

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Dienstag

Konzert - Punkrock/Hardcore

Juz Südstadt

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Institut für vergleichende Irrelevanz

Konzert - Punkrock/Hardcore

Frankfurt / Main

Dez.

2007

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Konzert - Punkrock/Hardcore

Villa

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Freitag

Konzert - Punkrock/Hardcore

Fieber Tanzparty

Münster

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einsb

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Haus Mainusch

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JZ Dorfen / JUZE

Dorfen

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E-Werk

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Hafenklang

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Freitag

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Conne Island

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Donnerstag

Konzert - Punkrock/Hardcore

Eel Pie

Berlin

EGOTRONIC - DIE NATUR IST DEIN FEIND | LPD

Schwarzes 180g Vinyl inkl. Downloadcode und 4c bedruckter Innenhülle! "Denk ich an Blut und Boden wird mir schlecht." Was wäre von der hiesigen Indieszene heute noch übrig ohne echte Gesichter wie EGOTRONIC-Mastermind TORSUN BURKHARDT? Ein Heer von Pop-Akademie Absolventen, konservativen Langweilern und Plansoll-Übererfüllern eifert den ästhetischen Blaupausen aus der Rebellionsphase der Elterngeneration nach und überschwemmt die zunehmend eingeschläferte Zielgruppe mit perfekt ausgeloteten Produkten, die natürlich wie nebenbei im WG-Zimmer zusammeneditiert wurden. Kein Wunder, dass es da wie eine Erlösung wirkt, wenn wenigstens Einer bereitwillig den Kasper macht, der das Scheitern, den Fehler und den Zufall als öffentlichen Lebensentwurf auf die große Bühne hebt. Der seit 13 Jahren am laufenden Meter austeilt - und genauso gut einstecken kann. Sich selbst in genuss- und schmerzvoll ausgelebtem Widerspruch von Exzess und Eskapismus versus politisches Rückgrat und unbeirrbares Sendungsbewusstsein an beiden Enden gleichzeitig anzündet. Für den Haltung kein schöner Hut ist, sondern immer noch ein 4-Letter word. Die Welt ist immer noch scheiße genug. Um das in Worte zu fassen wäre

EGOTRONIC - DIE RICHTIGE EINSTELLUNG (REISSUE) | LPD

EGOTRONIC - EGOTRONIC (REISSUE) | LP

EGOTRONIC - EGOTRONIC, C'EST MOI | LPD

Schwarzes Vinyl inkl. Download! 4c-Innenhülle! Brandneues Album des Berliner Indie / Electro-Acts mit krachigen Full-Band-Versionen von zwölf EGOTRONIC-Klassikern auf AUDIOLITH. Nachdem das Berliner Quartett um Sänger und Mastermind Torsun Burkhardt mit dem erfolgreichen Vorgängeralbum "Die Natur Ist Dein Feind" auf höchstmöglichem Niveau und sehr gelungen Indierock, Electro, Rave, Pop, und Punk im EGOTRONIC-Kosmos zusammenschweißte, überrollte die Livepräsentation der neuen wie auch alter, für die Bandbesetzung aufbereiteter Songs sowohl die Musiker, ihr Label und auch das Publikum. Als stilistische Außenseiter räumten EGOTRONIC sogar auf reinen Punkfestivals respektabel ab, und viele der vormals rein elektronischen älteren Songs erstrahlten in einem ungeahnten Glanz aus Gitarrenverzerrung, Schlagzeuggeprügel, wummerndem Bass und sägenden Live-Synths. Von der eigenen Genialität überrumpelt, wurde klar, dass schnell gehandelt werden muss: das britische "Brighton Electric"-Studio (u.a. BLOOD RED SHOES, NICK CAVE, THE CURE, FOALS, THE GO! TEAM) wurde zur Kulisse der ersten Live-Studioaufnahmen, für die zwölf epochale Songs mit Schwerpunkt auf der EGOTRONIC-Frühzeit in ein

EGOTRONIC - IHR SEID DOCH AUCH NICHT BESSER | LP

EGOTRONIC - STRESZ | LP

Jugendliche Wurzeln im Punkrock, zum Start von EGOTRONIC gleich ikonische Vertreter des Lo-Fi / 8Bit-Electropunk (,Raven Gegen Deutschland") und später wieder zurück zu einem kompakten Bandformat, das sich jetzt auch schon seit über fünf Jahren immer weiter entwickelt. Egal in welchen Teich sie springen, die Berliner schwimmen sich in Rekordzeit frei. Immer dabei: Reichlich gallig scharfe linkspolitische Statements zu den Zumutungen der Gegenwart, EGOTRONIC benutzen dafür Parolen und Slogans so unbekümmert und verschwenderisch, wie es sich traditionelle Deutschpunker schon lange nicht mehr trauen. Die zwölf neuen Songs auf ,Stresz" lassen aufmerken: Zum einen ist ANDREAS DORAU, ewiges Idol von BURKHARDT, endlich bei gleich zwei der Songs als vollwertiger Duettpartner zu Gast (passt natürlich perfekt). Zum anderen entwickelt die Band durchgehend musikalisch eine überraschende Raffinesse, lässt in ihren Kosmos aus Punk, Indierock und New Wave lockere Zitate von 80's Indiepop, Krautrock, Electronica und Dreampop einziehen. Nein, hier ist nicht alles neu, musikalisch und textlich sind viele vertraute Bezugspunkte erkennbar - dennoch überraschen EGOTRONIC im 20. Dienstjahr mit einer

EGOTRONIC - Die richtige Einstellung?

Wenn stampfende Füße und rauhe Kehlen auf „Wir haben euch etwas mitgebracht!“, die Ansage des zur Zeit charmantesten Propagandaministers, mit infernalischem „Bass! Bass! Bass!“ antworten, dann ist das nicht der Schwarze Block, sondern ein EGOTRONIC-Konzert: Für die einen die Erhörung stiller Wünsche, der verkopften und entkörperten Linken mit fettem Bass den riesigen Stock aus dem Arsch zu ziehen und sie dem eigenen Lustprinzip näher zu bringen, für die anderen ein Grund, die Mao-Bibel entsetzt sinken zu lassen und laut Kommerzialisierung anzuprangern, sowie die Angst, dem teuflischen Hedonismus Tür und Tor zu öffnen. Denn wer ravet, hat kein Gewissen, wer Drogen nimmt, denkt nicht, und wer Spaß hat ... ja, was ist eigentlich mit denen? Torsun, was unterscheidet euch, abgesehen von der Musik an sich, eigentlich von einer Deutschpunk-Band? Ihr seid ja auch ziemlich plakativ. Ich komme ja vom Punkrock/Hardcore und habe früher in der Band KALTE ZEITEN gespielt. Darauf hatte ich aber

Ox Fanzine #76 als PDF

EGOTRONIC - Die einzige Konstante ist die Veränderung

Nach knapp 13 Jahren Bandgeschichte sollte man meinen, dass alles so bleibt wie immer. Auf der erschaffenen Wolke chillig umhergleiten, in gewohnten Bahnen kreisen, Veränderungen nur vorsichtig vorantreiben oder lieber gleich anderen überlassen, um die Fans nicht vor den Kopf zu stoßen. Nicht so bei EGOTRONIC. Veränderungen, Lebensumstände und Phasen. Alles braucht Platz. Ist das 8Bit-Nintendo-Commodore-Korsett schon vor etlichen Jahren zu eng geworden, wurde nun die prägnante und tongebende Elektro-Punk-Struktur fast komplett ausgesperrt und gegen eine klassische Punk-Struktur aus Schlagzeug, Bass und Gitarre eingetauscht. Wer nicht mitkommt, bleibt eben liegen. Torsun Burkhardt ist das egal, denn er macht das, was ihm Spaß macht und beschäftigt.Mitte November 2013: Geheime Informationen gelangen in meine Hände. Irgendwelche Bruchstücke in Verbindung mit Torsun, EGOTRONIC und Band. Band? Ja, genau. Torsun hat jetzt eine „richtige“ Band. Das Album ist irgendwann im Frühjahr 2014

Ox Fanzine #113 als PDF

EGOTRONIC - Antideutsche Punk-Bürgerlichkeit

Es ist Dienstag, Torsun hat schon sechs andere Medien verarztet, die vermutlich alle schon brav alles zum neuen EGOTRONIC-Album „C’est Moi!“ gefragt haben. 2014 erschien das letzte Album „Die Natur ist dein Feind“ – ein Verweis auf Torsuns Autoimmunerkrankung Rheumatoide Arthritis – und ich freue mich, dass die feindselige Seite der Natur den Kampf gegen das Lustprinzip nicht gewonnen hat. 2007, als das zweite Album „Lustprinzip“ veröffentlicht wurde, saß ich zusammen mit Ox-Schreiber Timbo Jones und Torsun im Hafenklang Exil. So haben wir uns kennen und schätzen gelernt. Wir haben uns jetzt lange nicht gesehen und es gibt einiges zu erzählenTorsun, Gitarren auf dem neuen Album? Was ist passiert?Eigentlich das, worauf ich schon lange hingearbeitet habe, und nun, nach zwei Alben Übergang ist es beim dritten endlich soweit, die elektronischen Anteile sind raus. Das war ja umgekehrt am Anfang: Bei der ersten Platte habe ich mir ganz oft Punkrock-Stücke ausgedacht und mich gefragt: Wie

Ox Fanzine #120 als PDF

EGOTRONIC - Einmal Punk, immer Punk

So richtig Zugang zum Werk von EGOTRONIC habe ich lange nicht gefunden. Das änderte sich erst mit Veröffentlichung ihres aktuellen Albums „Ihr seid doch auch nicht besser“. Bei einem meiner Besuche in der Hauptstadt unterhielt ich mich am 5. März mit Torsun Burkhardt bei Burger und Pommes über EGOTRONIC, Punk, Politik und die besten Burger-Läden der Stadt. Morgen setzt ihr eure „Linksversiffte Unkultour“ fort. Wie läuft die Tour bis jetzt? Ich bin sehr, sehr zufrieden. Es gab nur zwei Shows, die waren nicht ganz ausverkauft. Ansonsten waren die Läden voll und die Stimmung war wirklich jedes Mal phänomenal. Es läuft richtig gut und macht super viel Spaß. Ich bin überrascht, dass die Leute auch die Songs der neuen Platte von Anfang an mitgesungen haben. Das Publikum ist richtig laut. Wir haben eine tolle Unterstützung. Es ist mit eine der schönsten Touren, die ich bislang als Musiker gemacht habe. Jede Stadt ist ein Fest. Und wo sind all die Linksradikalen? Die sind wahrscheinlich auf

Ox Fanzine #150 als PDF

EGOTRONIC - Das Beste von gestern und die Hits von heute

Das Ambiente hätte schöner nicht gemalt werden können. Pünktlich zum Anstoß des EM-Achtelfinal-Spieles zwischen England und Deutschland treffe ich mich mit Torsun Burkhardt in einem Videocall und wir sprechen über zwanzig Jahre EGOTRONIC, das neue Album „Stresz“ und die Initiative „Artists against Antisemitism“. Dass wir auch über Fußball reden, lässt sich nicht verhindern. Zu Beginn eine komplexe Frage mit der Bitte um knappe Antwort: Zwanzig Jahre EGOTRONIC in drei Worten? Es ... war ... geil. Die größten Momente? Einer war 2005 in Dresden bei dieser Gedenkveranstaltung anlässlich der alliierten Luftangriffe gegen Nazi-Deutschland, wo die Deutschen so „rumgeopftert“ haben. Es gab in dem Jahr zum ersten Mal eine linke Gegendemonstration gegen diesen Geschichtsrevisionismus. Unter anderem fand eine antifaschistische Kundgebung an der Synagoge statt. Dort sind wir aufgetreten. Wir spielen gerade „Exportschlager Leitkultur“, ich schaue hoch ins Publikum – und plötzlich sind die

Ox Fanzine #157 als PDF

EGOTRONIC

s/t

Wie sehr hatte ich mich auf diese Platte gefreut und die Vorabremixe waren ja ganz nett, aber irgendwie ... Irgendwie bestätigt es sich schon in der ersten Hälfte der CD, da will jemand viel mehr machen als er kann.

Vielleicht lässt sich da jemand auch zu sehr in eine Rolle hineindrücken? Vielleicht genießt da jemand das Deutschlandecho? Vielleicht ist aber nie genug. Das ist mir schon textlich zu oberflächlich und auf Klischeekonfrontation ausgelegt.

Bewusst provozieren nennt ihr das? Ich nenne das APPD-Wahlkrampfslogans-Kopieren für Nachzügler und das ohne Humor. Bitte vermerken: Hier tobt der Bär und Herr Ernst zappelt an der Leine.

Humor ist deutsch und gehört sich damit nicht. Gähn ... Wo bitte sind die Energie und Rotzigkeit der ersten beiden Platten hin? Hier wird nicht, wie es sich gehört, auf den Tisch gehauen und sich um die Kokswolken, die dadurch aufwirbeln, geprügelt, nein, hier wird mit einer Payback-Karte billiges Speed zusammengehackt, auf das die Szene abfahren soll.

Die Elektrosounds sind zweitklassig und unverzerrt. Aha, EGOTRONIC goes Feingeist. Wo ist der Arschfick all inclusive für die ganze Nation? Wo der Nachschlag? So funktioniert Wut nicht. Wenn ich abspritze, dann in alle Richtungen.

Oder ist da jemand erwachsen geworden? Noch schlimmer, denn dann kannst du gleich die Heimorgel auspacken und auf der nächsten Platte mit Gesülze wie „Wir wollten uns mal mehr dem Songwriting zuwenden ...“ kommen.

Dagegen sein, und das radikal, ist wichtig, nur wofür ist EGOTRONIC? EGOTRONIC reagiert mit dieser Platte auf das so gehasste Volk, anstatt es so, wie es sich gehört, links liegen zu lassen oder rechts zu überholen.

So, jetzt schnappt sich Gott seine Fernbedienung und hört die Platte zu Ende ... Platte ist zu Ende: Gott vernichtet den Rohling. Nee, Jungs, das bisschen Herumqietschen mit analogen Synths und einen auf dicke Lippe machen hätte ich euch als fertige Platte nicht abgenommen.

Wie weit muss es runtergehen, wenn die besten Songs des brandaktuellen Albums alle mit Fremdarbeiterbeteiligung sind, und „hart“ ist mein Stuhlbein auch. So, das war direkt nach den ersten Hördurchgängen.

Jetzt ist ein wenig mehr Strom durch die Leitungen geflossen und ich muss sagen, die Platte nervt mich immer mehr, nudelt sich beständig ab und so langsam durchschaue ich das Konzept von EGOTRONIC, das eigentlich nur aus Wiederholung besteht.

Alles an Themen, Sounds und lyrischen Ergüssen war schon in irgendeiner Form auf den ersten beiden Alben zu finden. Die Highlights sind die emotionalen und persönlichen Songs, aber ansonsten ist diese Platte schlicht gesagt langweilig! Vielleicht scheitert da auch jemand nur an seinen eigenen oder angeblich zu erfüllenden Ansprüchen? Dieses peinliche, szeneinterne, lauwarme antideutsche und kleinkarierte Rumgehampel und -geheule gehört wirklich in den Kübel mit Deutschpunk-Kotze.

Wer verschwendet heute echt noch Gedanken an Deutschland? Warum über etwas reden, was sowieso nicht existiert!? Vielleicht weil ... Aber lassen wir das. Jungs, ihr seid definitiv nicht die neuen CLASH.

Ox Fanzine #81 als PDF

EGOTRONIC

Selbstbetitelte

EGOTRONIC aus Berlin probieren sehr große Schuhe mit der Umschlaggestaltung des neuen Albums an. Sie zitieren Elvis Presley’s „Heartbreak Hotel“ in der Fassung von THE CLASH's „London Calling“ und lassen es sich nicht nehmen, den ersten Track „Berlin calling“ zu nennen, eine Kriegserklärung an Alteingesessene.

Man muss sich selbst sehr hassen, um an einen Ort zu ziehen, den man eigentlich verachtet, wobei die Abneigung wahrscheinlich gegenseitig ist. Ich kann ganz gut verstehen, dass wir Zugereisten misstrauen, da sie die Gründe, wegen derer sie kamen, mit ihrer Anwesenheit zerstören.

Davon abgesehen, haben EGOTRONIC mit ihrem Techno-Punk zwischen Neuer Deutscher Welle und Minimal-Elektro natürlich für einen frischen Wind gesorgt und Bands wie ANTITAINMENT den Weg geebnet.

Das größte Pfund, mit dem EGOTRONIC wuchern können, sind der unerhörte Klang und ihre politischen Texte und im Ernst: Durch das Mitwirken von Walter Schreifels (GORILLA BISCUITS, QUICKSAND, RIVAL SCHOOLS, WALKING CONCERT) auf einem Lied, haben sie ihren Ritterschlag erhalten.

Ox Fanzine #86 als PDF

EGOTRONIC

Ausflug mit Freunden

Der nächste Cover-Klau war vorprogrammiert, aber dass die Wahl auf HAMMERHEADs Debüt „Stay Where The Pepper Grows“ fallen würde, hätte ich nicht gedacht, passt aber zum kalkulierten Provokationsfaktor von EGOTRONIC.

Silke Bischoff lebt also doch noch! Okay, nette Idee, und sie verstehen es halt, sich geschickt in Szene zu setzen und mit der dazugehörigen Geiselfahrt-Minitour über die Dörfer hat man den passenden Event gleich mitgeliefert.

Musikalisch gibt es die gewohnte deutschsprachige (darf man das im Zusammenhang mit EGOTRONIC eigentlich schreiben, weil: die sind doch anti-deutsch? Aber lassen wir das ...) Elektroklatsche für alle.

Abwechslungsreicher sind sie wieder geworden, was vielleicht daran liegt, dass an jedem Song irgendwer aus der Audiolith-Familie mitgedreht hat. Natürlich sind mir solche Bands lieber als stumme Mitläufer, nur das Einzige, was mir fehlt, sind konkrete und eigene Visionen.

„No future“ versus „Was soll’s“: es ist das gleiche Modell und es funktionierte damals schon nicht, wird es heute nicht und auch in Zukunft nicht, macht aber furchtbar kreativ und das ist auch schon einmal was Positives.

Wenn eine Band noch so was wie Punk produziert, modern und absolut zeitgemäß, dann ist es EGOTRONIC und das muss man einfach anerkennen. Wenn ich jung wäre, würde ich sicher auf sie hereinfallen und gnadenlos mit ihnen abfeiern.

Als Bonus gibt es ihr erstes Album „... die richtige Einstellung“ in Komplett. Im direkten Vergleich hat sich nicht viel verändert, nur die Aufnahme und der Endmix sind fetter geworden.

Ox Fanzine #90 als PDF

EGOTRONIC

Macht keinen Lärm

Zwischen unzähligen Konzerten und dem Verfassen des Buches „Raven wegen Deutschland“ produzierten die Berliner innerhalb eines Jahres bereits das nächste Album. Nach der Anspielung auf das Cover der HAMMERHEAD-Platte „Stay Where Pepper Grows“ beim letzten Mal huldigen EGOTRONIC jetzt ANGESCHISSEN.

Wie es zu erwarten war, sind die acht neuen Songs sehr sauber produziert und im Vergleich zu den alten Aufnahmen ziemlich „poppig“. Inhaltlich geht es nach wie vor insbesondere um antinationale Positionsbestimmungen, Drogenkonsum, Party und Gefühlsschwankungen.

Trotz des Charmes, den das Debüt von EGOTRONIC besitzt, ist es zu begrüßen, dass sie sich musikalisch im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben und vielleicht sogar einen Tick melancholischer geworden sind.

Alles in allem ist „Macht keinen Lärm“ somit absolut gelungen. Ja, selbst die Bonus-DVD zum zehnjährigen Bestehen der Band, „Schlägerei zum Thema“, ist sehenswert.

Ox Fanzine #100 als PDF

EGOTRONIC

Die Natur ist dein Feind

Hä? Sind EGOTRONIC jetzt auch zu alt geworden? Wo sind das alte Beat-Chaos, die stampfenden Bässe? Aufgepasst! Das wurde schon vor langer Zeit hintangestellt. EGOTRONIC sind zwar auch alt, weswegen unter anderem ihr neues Album „Die Natur ist dein Feind“ heißt, aber die Veränderung war schon immer eine Konstante.

Genau das durchziehen, was sich gerade gut anfühlt. Deshalb weicht das elektronische Grundgerüst einer punkigeren Variante. Bass, Gitarre, Schlagzeug. Elektro-Punk andersrum. Elektronik aus analogen Synthesizern obendrauf.

Ausgestattet mit insgesamt vier Menschen und nach der zerschlagenen Torsun-Sound-Diktatur klingen EGOTRONIC facettenreicher und nicht ganz so eindimensional wie in früheren Tagen. Alles wirkt poppiger, ohne das markante Profil zu verlieren.

Auf plumpe Parolen und lustige Beats wird komplett verzichtet. Die momentane politische Lage hängt wie eine Gewitterwolke über ihnen. EGOTRONIC waren immer politisch, aber nie spiegelte sich das auch so düster im Sound wider.

Ausschluss, faschistische Strukturen, Wut und Lähmungserscheinungen. All das begleitet dich nun nicht ausschließlich beim Feiern, wo du EGOTRONIC häufig angetroffen hast. Das hier hat immer Relevanz.

Mach dir mit ihnen ein paar Gedanken, wie du diese finstere Wolke wieder wegbekommst, um ein paar Sonnenstrahlen zu sehen.

Ox Fanzine #113 als PDF

EGOTRONIC

C’est Moi!

Seit „Natur ist dein Feind“ schlägt Torsun mit EGOTRONIC einen etwas anderen Weg ein: Elektronische Klänge bleiben weiterhin ein Markenzeichen, der typische Sound wird jedoch mit Bass, Gitarre, Analog-Synthesizer und Schlagzeug eingespielt.

Mehr Punkrock, mehr Wucht und noch mehr Pep; hinsichtlich der Inhalte, der Attitüde und des Spirits ist alles beim alten geblieben. Für ihr neues Album ist die Band nach die Brighton an die Südküste Englands gefahren und hat ausgewählte Songs neu eingespielt.

Und das Ergebnis überzeugt. Nach Torsuns gesundheitlichem Rückschlag im vergangenen Jahr kann es also weitergehen. Wir dürfen uns drauf freuen! „ C’est Moi!“ umfasst zwölf Songs, darunter „Rannte der Sonne hinterher“, „Berlin Calling“, „Raven gegen Deutschland“, „Die Partei hat immer recht“ und „Pilze“.

Ox Fanzine #119 als PDF

EGOTRONIC

Keine Argumente!

Deutschland, zieh dich warm an. Es kann wieder geravet werden. Gegen das System. Und zwar mit Schmackes und direkt in die Fresse. EGOTRONIC melden sich mit ihrem achten Album zurück und legen den Finger einmal mehr in die Wunde des Zeitgeistes.

Konsequent linkspolitisch wird gegen die vorherrschenden Zustände in diesem Land gewettert und geschossen. Da geht es textlich gleich beim Opener „Deutschland, Arschloch, fick dich“ voll zur Sache und kein Blatt wird vor den Mund genommen.

Es gibt aber einfach zu viel, was einem dieser Tage beim Zeitgeist auf den Sack gehen kann. Da muss man sich dann auch mal richtig auskotzen wie bei „Scheiße bleibt Scheiße“. Und dabei verfolgen die Jungs um Mastermind Torsun den Weg von der reinen Elektro-Kapelle hin zur (Punk-)Rockband unvermindert weiter.

Dafür haben sie sich auch zahlreiche Gastmusiker eingeladen, die ihnen tatkräftig zur Seite stehen. Das reicht von Rod Gonzalez (DIE ÄRZTE) über Johnny Weltraum bis hin zum JEANS TEAM. Und so klingen EGOTRONIC abwechslungsreicher, dabei aber direkter und zwingender als je zuvor.

Doch auch die Fans der frühen Alben kommen bei „Keine Argumente!“ auf ihre Kosten. Als Bonus gibt es das komplette Album auf einer zweiten CD in einer 8-Bit-Version, die dann wieder an EGOTRONIC zu ihrer Anfangszeit erinnert.

Mit all ihrem Charme und Unbekümmertheit.

Ox Fanzine #132 als PDF

EGOTRONIC

Ihr seid doch auch nicht besser

Nein, besser sind wir wirklich nicht. Der unverhohlene Vorwurf, der im Albumtitel steckt, tut weh, streut Salz in die Wunden unserer links-liberalen Befindlichkeit. Und EGOTRONIC knallen dem Hörer genau diese Bigotterie, zwischen Anspruch und Umsetzung eines bewussten und kritischen Lebenswandels, brutal vor die Füße.

Wer will schon immer nur labern? Man muss auch mal in Aktion treten und aktiv, notfalls mit Gewalt, gegen staatliche Repression und rechte Gewalt vorgehen. Hier kann sich niemand zurücklehnen und sich seinem selbstgerechten Weltverbessertum hingeben.

Und genau deshalb ist „Ihr seid doch auch nicht besser“ 2019 auch so ein wichtiges Album, EGOTRONIC strahlen mehr Punk-Attitüde aus als die meisten Genrekollegen. Und dass nicht nur aufgrund des RAZZIA-Covers von „Nacht im Ghetto“.

Dabei ist der Sound alles andere als klassischer Punkrock. Ihre Electro- und New-Wave-Einflüsse schaffen da einen sehr eigenen Sound mit hohem Wiedererkennungsfaktor. Sänger Torsun Burkhardt schimpft und quakt in den Strophen wie ein Rohrspatz, zumeist abgelöst von hymnischen, eingängigen Refrains und Chören, die manchmal schon Züge von Kinderliedern haben.

Also im Endeffekt genau das, was EGOTRONIC schon seit inzwischen neun Alben ausmacht. Da bleiben sich die Berliner treu. Und das ist ein großes Glück.

Ox Fanzine #146 als PDF

EGOTRONIC

Stresz

20 Jahre EGOTRONIC, und fast genauso lange hatte ich gebraucht, die Band für mich zu entdecken. Atari und C64-Sound, das war nicht so meins und etwas zu poppig war es mir auch. Ihr roh-punkiges 2019er Album „Ihr seid doch auch nicht besser“ hat mich dann eines Besseren belehrt. Entsprechend neugierig war ich auf das für Juli 2021 angekündigte neue Album „Stresz“. „Stresz“ ist wieder ein überwiegend poppiges Midtempo-Album, das erst beim zweiten Hören wirkt, dann aber sehr intensiv. Zunächst fühlte ich mich an frühe Alfred Hilsberg-Veröffentlichungen auf ZickZack erinnert, aber die künstlerische Referenz an die Vergangenheit weist nach vorne. Mit dem Album kehren EGOTRONIC zurück zu ihren musikalischen Wurzeln, ohne sich selbst zu kopieren. Der Sound der 12 Songs ist sehr reduziert instrumentiert und präzise arrangiert: Je eine Tonspur für Gitarre, Bass und Drums und zwei Spuren für Synthesizer. Torsun Burkhardt erzählt im Interview in dieser Ausgabe, dass „Stresz“ im „wahrste Sinne des Wortes eine Corona-Platte“ sei. Das gilt sowohl für die Produktionsbedingungen – das Album wurde DIY in den Wohnzimmern der Bandmitglieder komponiert und eingespielt – als auch für die Lyrics. Es sind bedrückende Texte zu eher leichten Melodien. Das Album wird getragen von einer wütend-melancholischen Grundstimmung, die der Traurigkeit ebenso wenig Raum gibt wie der Hoffnung. Aber ein Konzept-Album ist „Stresz“ deswegen noch nicht. Vielmehr reflektieren und kommentieren EGOTRONIC in gewohnt pointierter Weise politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen hierzulande („Masken“ und „Auf Arbeit“) sowie triste Routinen der Alltagsbewältigung („Langweile“ und „Der Dämon“, meine Favoriten auf dem Album) seit Beginn der Pandemie aus der Perspektive persönlicher Betroffenheit. Dass EGOTRONIC die Polizei als Institution nicht mag, ist vielfach dokumentiert und wird auch auf dem neuen Album mit den Tracks „Lauf Bulle lauf“ und „Meine Hotline“ noch einmal plastisch performt. Aber auch provozieren können EGOTRONIC noch immer, indem sie Corona-Leugner:innen und Impfgegner:innen „Nadel verpflichtend“ ihre Vorhaltungen machen. „Stresz“ ist ein musikalisch wie lyrisch stimmiges Album, dass sich plausibel ins Gesamtwerk der Band einreiht und Offenheit für Kommendes andeutet. Es ist der passende Soundtrack für den dritten Pandemie-Sommer. Wer schnell genug war, hat mit dem Album noch die streng limitierte EGOTRONIC INCH PUNCH-EP „Einzelkampf“ mit ausgeliefert bekommen, einen im Kontext des Albums entstandene sympathisch aus der Zeit gefallene C64-Sound-Hardcorepunk-Side-Kick. Hier werden zehn Songs in bester D.R.I.-Manier durch weniger als fünf Minuten Spielzeit geprügelt. Wow! Auch ohne den Bonus ein überzeugendes Album.

Ox Fanzine #157 als PDF

EGOTRONIC

Das Unbehagen in der Kultur. Ausgewählte Werke 2001-2021

Beim Schreiben dieser Zeilen erreicht mich die traurige Nachricht, dass Torsun Burkhardt verstorben ist. Es ist immerhin ein schwacher Trost, dass er in und durch seine Songs weiterlebt. Mit „Das Unbehagen in der Kultur“ legen EGOTRONIC eine der herausragendsten musikalischen Werkschauen der letzten Jahre vor, die die Bedeutung der Band für die linksradikale Subkultur hierzulande noch einmal retrospektiv unterstreicht, ohne ihr Werk zu historisieren. Dafür wäre es auch noch zu früh, weil die meisten Songs weiterhin von brennender Aktualität sind. Im wahrsten Sinne des Wortes, leider. Satte 26 Lieder umfasst die Doppel-LP. Es handelt sich um Torsuns Lieblingssongs, wie er schreibt. Er wollte kein Best-Of-Album „voll mit politischen Songs“ veröffentlichen. Bei einem Menschen, der das Persönliche als politisch versteht, wundert es natürlich nicht, dass die meisten der hier versammelten Songs expliziert politisch sind. Eine Art Best-Of ist es dann doch geworden. Dafür stehen unter anderem „Exportschlager Leitkultur“, „Raven gegen Deutschland“, „Toleranz“, „Das Leben ist tödlich“, „Rannte der Sonne hinterher“, „Deutschland, Arschloch, fick dich“, „Linksradikale“ und „Wie Dr. House“. Wenn man Torsun ein wenig kannte, mag man sich vorstellen können, was ihm diese Songs bedeutet haben. Was bedeuten sie euch?