Church Of Misery—Tour 2005 - 2018, Tickets, Konzerte, Interviews

Als ich das Bandphoto auf dem Innersleeve sah, dachte ich zuerst, die Jungs wären total zugedröhnt. Bis ich feststellen mußte, daß es sich bei ihnen um aus Tokio stammende Japaner handelt. Und diese Japaner machen Doom-Rock. Vier Songs lang harten und schweren, gelobt sei Ozzy, Doom-Rock. Dröhnend und schön, schön tief. Ob sich die Tatsache, daß sich drei der vier Tracks mit amerikanischen Serienmördern (Jeffrey Dahmer, Graham Young und Ed Gein) beschäftigen, auf die Folgen unsachgemäßer Zubereitung von Kugelfischen zurückführen läßt, oder ob es sich hierbei einfach um eine pubertäre Vorliebe japanischer Teenager handelt, entzieht sich meiner Kenntnis. The Asian Doom Foundation. (Einer trägt ein St. Vitus T-Shirt.)

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Ox Fanzine #34 als PDF

CHURCH OF MISERY

Master Of Brutality CD

Jaja. Auch die Japaner können Krach machen. Und wie! Sie geben sich wirklich alle Mühe, ihrem Albumtitel gerecht zu werden. Und ganz nebenbei haben sie es mir dankenswerterweise sehr einfach gemacht, ihr Album zu besprechen. So lasse ich euch denn allein mit einem Zitat, danach solltet ihr wissen, wie der Hase rammelt: "We hate trend. We hate corporate attitude. We hate the word "stoner". Death to false stoners! Let there be doom!!!" Hölle ja!

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Ox Fanzine #43 als PDF

CHURCH OF MISERY

Master Of Brutality CD

Afrogarantie! Wem beim mehrmaligen Hören dieser Platten nicht ein Instant-Afro wächst, der braucht auch sonst keinen Friseur mehr! 70er Brutaloretro der Marke MC5 ohne Drogen, dafür mit fettester Produktion, Wah Wah-Pedal und einer morbiden Attitüde. Könnte man als Konzeptalbum bezeichnen, denn von den sechs Stücken sind fünf Songs nach Serienmördern betitelt (das sechste Stück ist ein BLUE OYSTER CULT-Cover), wobei John Wayne Gacy für das Front- und Backcover sorgt, die von der Polizei anhand der gefundenen Schädel rekonstruierten Gesichter seiner Opfer sorgen für das Inlet. Kann man geschmacklos finden, aber derart granatenmäßigen Sound im 70er Flair habe ich bisher nicht gehört. „We hate trend. We hate corporate attitude. We hate the word „Stoner". Death to false stoners! Let there be Doom!" So steht's auf der Rückseite, so soll es sein, fett und brutal! Joh, das Beste heben wir uns für den Schluß auf, denn die vier Burschen haben sicher alle die klassische Paule Breitner-Frisur, Koteletten bis zum Kinn und kommen aus ... Japan!!! Sieht sicher lustig aus! Let there be Doom!!!

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Ox Fanzine #49 als PDF

CHURCH OF MISERY

Houses Of The Unholy

CHURCH OF MISERY waren auf dem diesjährigen Roadburn Festival eine der Bands, die ich gerne gesehen hätte, aus verschiedenen Gründen aber nicht sah. Bei den Japanern war es der Umstand, dass eine Auftrittszeit um ein Uhr morgens nicht in Einklang zu bringen war mit den müden Knochen eines mitten in seinem vierten Lebensjahrzehnt Steckenden, der schon zwei Tage Doom und viel holländisches Bier hinter sich hatte.

Schade, ein Highlight des Wochenendes wären CHURCH OF MISERY ganz sicher gewesen, denn wie mitreißend ihr oft angenehm flotter Wah-Wah-Acid-Doom-Metal schon auf Platte ist, zeigt abermals ihr neuestes Album „Houses Of The Unholy", das erst dritte in 14 Jahren Bandgeschichte.

Wie immer drehen sich die Texte ihrer Songs um diverse Serienkiller, am irrsinnigsten vielleicht die Geschichten von Albert Fish und Richard Trenton Chase, wobei James Oliver Hubertys Amoklauf 1984 in einer McDonald's-Filiale in San Diego, Texas eine ganz besonders absurde Note bekommt, wenn man weiß, dass dessen Ehefrau nach der Tat und dem Tod ihres Mannes Klage gegen dessen früheren Arbeitgeber sowie den Fastfoodkonzern einreichte, da sie meinte, dass die Kombination aus Mononatriumglutamat und Schwermetallen (Huberty war Schweißer) zu dem Tod der 21 Menschen führte.

Material für zukünftige Texte gibt es für CHURCH OF MISERY leider noch genug, hoffen wir nur, dass sie nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Album brauchen.

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Ox Fanzine #84 als PDF

CHURCH OF MISERY

Thy Kingdom Scum

Der Asiate an und für sich ist ja für Plagiate bekannt (Achtung: Ironie), und so ist es sicher kein Zufall, dass CHURCH OF MISERY Cover und Shirts haben, die direkt an BLACK SABBATH erinnern oder jene mit beispielsweise dem gerade im Todestrakt verstorbenen „Night Stalker“ Richard Ramírez direkt vereinigen.

Sowohl Musik als auch Grundidee – Songs über Massenmörder – sind nicht gerade neu, man denke nur an MACABRE oder MESRINE, das Endergebnis dementsprechend unterhaltsam, wenn auch wenig innovativ.

„Stoner-Rock“ hören CHURCH OF MISERY über sich nicht gerne, wegdiskutieren kann man ihn als schweren Einfluss aber beim besten Willen nicht, ein Siebziger-Wüstenriff reiht sich stoisch an das nächste, der Gesang erinnert mehr als fünfmal an Herrn Anselmo von DOWN oder PANTERA, die wie auch CATHEDRAL einen guten Vergleich abgeben.

Die Tradition der ausgiebigen Dynamik-Spielchen und langer einsamer Gitarrensoli wurde gleich mit übernommen, so dass jeder Freund obiger Bands gut bedient wird, alle anderen aber eher mit den Schultern zucken können.

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Ox Fanzine #109 als PDF

CHURCH OF MISERY

And Then There Were None

CHURCH OF MISERY sind wie ein Kulturpflegeverein. Nachdem sich die Japaner in der Vergangenheit dem Erhalt des BLACK SABBATH-Backkatalogs bis circa 1973 gewidmet hatten, hat Tatsu Mikami jetzt CATHEDRAL als Empfänger seiner Fürsorge entdeckt.

Also hat der Basser und Bandchef das Line-up runderneuert und Ex-CATHEDRAL-Basser Scott Carlson als Sänger angeheuert. Der klingt dermaßen nach Lee Dorian, dass man sich fragen muss, ob sich der Rise Above-Boss nicht vielleicht heimlich ins Studio geschlichen hat.

CHURCH OF MISERY werden also gewiss keinen Originalitätspreis einfahren, haben dafür aber ein starkes, atmosphärisch dichtes Album abgeliefert.