Beach Boys—Tour 2017 - 2022, Tickets, Konzerte, Interviews

Die BEACH BOYS auf ihre sattsam bekannten Radiohis zu reduzieren war schon immer ein Fehler - all die Musiker-Nerds (ich sage nur "Pet Sounds") da draußen wissen das seit langem, ebenso diejenigen Fans, die nicht zu den Käufern von Oldie-Compilations zählen. Die auf dieser DVD enthaltene Doku zeichnet in TV-Qualität die Geschichte der Wilson-Familie nach, zeigt, welch prägenden Einfluss der Vater hatte, wie tief die Band im südkalifornischen Lebensgefühl verwurzelt war, wie nahe sich hier Genie und Wahnsinn waren und welchen Tribut der Drogenge- und missbrauch seitens der Akteure forderte. Über 40 BEACH BOYS-Songs kommen im 100-minütigen Film im Original vor, Aufnahmen aus dem bandeigenen Archiv wurden freigegeben, und man hat sowohl als Fan wie als die Band eher als Randphänomen wahrnehmender Musikhörer nach dem Film das Gefühl, das Mysterium der Wilson-Brüder einigermaßen verstehen zu können. Lohnenswert! (8)

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Ox Fanzine #74 als PDF

BEACH BOYS

SMiLE Sessions

Die Rezensenten reden allesamt vom Heiligen Gral der Pop-Musik, wenn es um „SMiLE“ geht. Das ist Stuss, denn es ist für den echten BB-Fan ein Leichtes, sich aus dem www mit nahezu allen unveröffentlichten Schnipseln und „Feels“ (so nannte Brian Wilson die Song-Fragmente) der legendären „SMiLE-Sessions“ 1966/67 zu versorgen, Fan-Mixe des Opus existieren en masse.

Eigentlich, so scheint es, ist die Veröffentlichung des unvollendeten Opus Magnum völlig überflüssig. Und doch ist die Welt seit Oktober 2011 ein besserer Ort geworden, denn das auf den zwei CDs zu Hörende ist völlig einzigartig.

Ohne zu übertreiben: dagegen stehen 99,2 Prozent der restlichen Pop-Musik des 20. Jahrhunderts im Schatten. Brian Wilson versuchte, nach dem Feuilleton-Hit und Verkaufsflop „Pet Sounds“ noch einen draufzulegen, die BEATLES zu übertreffen, das endgültige popmusikalische Epos zu schaffen.

Im Stile der wüsten und zeitintensiven Aufnahmen zu „Good Vibrations“, die für 3:55 Minuten Spielzeit etwa 90 Tage dauerten, wollte er nun in modularer Aufnahmetechnik, aus Fragmenten und Schnipseln die „Teenage Symphony To God“ schaffen.

Leider hat er sich seinerzeit im Bermudadreieck von Drogen, psychischen Problemen und Plattenfirmen-Intrigen, verzettelt, im enormen Wust der existierenden Sessiontracks den Überblick und den Mut verloren und schließlich das großartige Projekt aufgegeben.

Glücklicherweise hat er nicht, wie zunächst angekündigt, die Bänder verbrannt. 2004 dann, Brians psychische Kondition hatte sich deutlich aufgehellt, vollendete er das unvollendete Werk, brachte es zur Bühnenreife und spielte eine Neufassung mit seiner unfassbar kompetenten Studioband ein.

An die Trackliste der rekonstruierten Fassung hat man sich nun bei der Veröffentlichung der alten „SMiLE“-Sessions gehalten, der Sound ist verblüffend gut, die alten Bänder klingen zu keiner Zeit nach Archivkeller.

Auch ohne das riesige Medienecho hätte „SMiLE“ heutzutage, als neue Platte eines zeitgenössischen Künstlers für Furore gesorgt, denn die „Songs“ klingen so zeitlos wie übernatürlich schön.

44 Jahre Wartezeit waren nicht vergebens.

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Ox Fanzine #99 als PDF

BEACH BOYS

50 Big Ones – Greatest Hits

Natürlich sind solche Zusammenstellungen nichts für Sammler, aber wenn man gerade nicht das nötige Kleingeld für audiophile Vinylversionen der 15 in den Sechzigern erschienenen Alben hat, muss es eben so eine „Greatest Hits“-Sammlung tun.

Was die BEATLES für England, waren die BEACH BOYS für die USA, Songs wie „California girls“, „Surfin’ Safari“, „Surfin’ U.S.A.“, „I get around“, „Wendy“, „Barbara Ann“ oder „Fun, fun, fun“ sind Rock’n’Roll-Basics, die Geschichte der Band dahinter Legende.

Auf der ersten CD finden sich 25 Klassiker aus der Hochzeit der Band, auf der zweiten CD wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen.